Quotennews

Franken-«Tatort» ist nicht mehr im Boost-Modus

von   |  3 Kommentare

Stattdessen holte die zweite Ausgabe „Das Recht sich zu sorgen“ normale Werte. Der Tagessieg glückte dem Krimi natürlich trotzdem.

Franken-«Tatort» im Fokus

  • Fall 1 "Der Himmel ist ein Platz auf Erden": Vielleicht funktioniert „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ mitunter deswegen so gut, weil nicht ständig versucht wird, diese Widersprüche in einem schwurbelig zusammengestümperten Ganzen aufzulösen. Dieser Film schafft, was oft gar nicht versucht wird: Seine Gegensätze auszuhalten und nicht permanent in einen übergeordneten Gesamtkontext zu manövrieren: Ringelhahn und Voss sind kein kongeniales Duo, sondern zwei unterschiedliche Typen, zwischen denen eine gewisse Grundsympathie herrscht, auch wenn es hin und wieder Reibereien gibt. Wertung: 80%
  • Fall 2: "Das Recht sich zu sorgen": Der zweite «Tatort» aus Franken bliebt seinem aus der Premiere bekannten Stil treu und schlägt den authentischeren, lebensnaheren Weg ein. Was nicht bedeutet, dass die verschiedenen Fälle, mit denen es Felix Voss und Paula Ringelhahn zu tun bekommen, dramaturgisch willkürlich wären. Sie stehen vielmehr unter dem titelgebenden Thema. Wertung: 85%
In der «Tatort»-Endabrechnung des Jahres 2015 landete das damals ganz neue Team aus Franken auf Platz drei. Ihr Debüt-Fall „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ landete mit 12,1 Millionen Zuschauern nur hinter den beiden Ausgaben aus Münster. Entsprechend hoch waren die Erwartungen für den zweiten Auftritt, der nach eineinviertel Jahren auf dem Programm stand. Dass die 12-Millionen-Marke kaum mehr zu erreichen sein würde, ließ sich aber allein an den Temperaturen außerhalb der Wohnzimmer ablesen. Das erste richtig warme Wochenende des Jahres veranlasste viele ihre TV-Geräte abends erstmal nicht einzuschalten.

Aber selbst die 10-Millionen-Marke war dieses Mal nicht zu knacken. Stattdessen kam der Krimi ab 20.15 Uhr nur noch auf 8,41 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – und landete somit im absoluten Mittelfeld der Reihe. 15 am Sonntagabend gezeigte Ausgaben hatten allein seit Januar mehr Zuschauerzuspruch. Alleine am Wetter lag’s übrigens nicht: Auch der insgesamt gemessene Marktanteil sackte ein gutes Stück ab: Aus 33,7 Prozent im Vorjahr wurden noch 25,3 Prozent.

Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte der Fall „Das Recht sich zu sorgen“ noch 19,9 Prozent – das ist ein richtig starkes Ergebnis. Kein anderes TV-Programm erreichte am Sonntag ähnliche Ergebnisse. Aber: Gegenüber dem Debüt verloren die Franken somit satte sieben Prozentpunkte. Das heißt auch: In der Jahresendabrechnung 2016 wird das Ermittler-Team irgendwo im Nirvana auftauchen und die Spitzenplätze anderen Städten überlassen.

Eher schwach lief ab 21.45 Uhr dann auch der Talk von «Anne Will», der auf 3,35 Millionen Interessierte kam. Die Quoten im Gesamtmarkt sanken auf 12,3 Prozent – für Wills Verhältnisse ein unterdurchschnittlicher Wert. Bei den 14- bis 49-Jährigen ging die Quote auf 4,5 Prozent zurück.

Mehr zum Thema... Anne Will Tatort
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/85742
Finde ich...
super
schade
40 %
60 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelTV-Stress um Bayerns Double-Feiernächster ArtikelPrimetime-Check: Sonntag, 22. Mai 2016
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
Gnutzhasi
23.05.2016 10:19 Uhr 1
Mit etwas mehr Mut und Gegenwind der Mitstreiter wäre wohl jeder Tatort kein Selbstläufer !
tommy.sträubchen
23.05.2016 12:35 Uhr 2
Das sehe ich auch so...damals galt Wetten dass auch als unschlagbar die anderen Sender sendeten nur Reruns oder Filme wo man sich eh nix von versprach.Doch plötzlich traute man sich auch Shows zu trotz Wetten dass und das Ende kennen wir denn auch unter Gottschalk sanken bereits die Quoten. Das soll nicht heißen das ich dwn Tatort weg haben will im Gegenteil aber gute Konkurrenz belebt den Markt.
Nr27
23.05.2016 14:14 Uhr 3
Wie bitte, "mehr Mut und Gegenwind der Mitstreiter"?



Sehen wir uns doch mal die Lage an: RTL und Pro7 zeigen im Gegenprogramm meist Hollywood-Blockbuster (oft als Free-TV-Premieren), die in der Regel auch gute Quten holen; SAT.1 zeigt Krimiserien, die sich jahrelang sehr stark gegen den "Tatort" behauptet haben (inzwischen jedoch klar schwächeln); das ZDF punktet beim älteren Publikum stets mit seinen seichten Romanzen auf dem Sendeplatz; VOX ist erfolgreich mit Kochshows. Also: Was bitte erwartet ihr denn sonst noch von denen?
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Veit-Luca Roth

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung