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Sky-Frust - Reif-Abtritt vor kleiner Kulisse & Quotenpleite beim Final-4

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Eine vollgepackte Woche: Relegation, Länderspiel, Champions League, French Open, Formel 1 aus Monaco, Final 4 in der Handball-Champions League & der Abschied von Marcel Reif - oder vielleicht doch nicht?

Spruch der Woche


"Die 17 Jahre lange Reise mit Sky ist dann beendet, mehr nicht. Ich gehe ohne Groll und mit viel Dankbarkeit. Was danach wird, wird man sehen. Ich höre mir Dinge an und will nicht ausschließen, dass ich weitermache."
(Marcel Reif auf die Frage, ob mit dem Champions League-Spiel am vergangenen Samstag wirklich Schluss ist)

Irgendwie anders: Die Lücke namens Reif


36 Spiele hat Marcel Reif in dieser Saison für Sky kommentiert. In seinen insgesamt 17 Jahren mögen es eine ganze Menge mehr gewesen sein. Dennoch war am Samstagabend mit dem Champions League-Finale zwischen den beiden Madrider Vereinen Real und Atletico Schluss für den 66jährigen Marc Nathan Reif – zumindest bei Sky, wie man seinem Zitat weiter oben entnehmen kann. Was die Zukunft für den polarisierenden Dreitagebartträger und Fußballphilosophen bereithält ist zurzeit noch unklar.

Highlights der kommenden Woche

  • täglich, verschiedene Zeiten: Tennis, French Open (Eurosport)
  • Donnerstag bis Sonntag (wechselnde Zeiten): Darts, World Cup (Sport1)
  • ab Freitag: MotoGP, Großer Preis von Katalonien (Eurosport2)
  • ab Freitag: X Games 2016 (ProSiebenFun)
  • Samstag, 17.30 Uhr: Fußball-Testspiel, Deutschland - Ungarn (ZDF)
  • Sonntag, 14.45 Uhr: HBL-Konferenz mit der Meisterentscheidung (Sport1)
Klar ist jedoch, dass man in Zukunft ohne die Stimme Reifs bei Bundesliga-Übertragungen auf Sky auskommen muss – für viele, die mit ihm groß geworden sind mag das fast unvorstellbar scheinen.

Doch hat Sky natürlich lange vorgesorgt - in den letzten Jahren kommentierten etablierte Kräfte wie Wolf Fuss oder Kai Dittmann regelmäßig deutlich mehr Spiele als Reif. In der abgelaufenen Saison waren es zum Beispiel 57 bei Fuss und sogar 67 bei Dittmann. Die Lücke die er reißt ist dabei aber sicherlich ohnehin keine quantitative – sondern eine schlicht qualitative.

Reif konnte Fußball leben und erklären – er konnte mitfiebern und besonnen analysieren. Dass er dabei immer den einen oder anderen Bonmot in Form einer kreativen Wortschöpfung oder eloquenten Formulierungen bereithielt, schadete sicher nicht.

Bleiben werden auch Erinnerungen wie die an den Torfall von Madrid im Jahr 1998 – einen wie Reif gibt die Szene der Fußballkommentatoren in Deutschland bei allem guten Willen und der vorhandenen Klasse vieler Kollegen schlichtweg nicht her. Die Lücke ist da – ob sie in Zukunft jemand schließen kann, muss man abwarten. Vielleicht ja sogar Reif selber – nur woanders, oder eben irgendwie anders. So wie Reif selbst. "Und, achja, tschüss." - besser konnte er es am Ende nicht sagen.

Fußball-Countdown bis Saisonende


Die Fußballwoche begann im Ersten mit dem Relegationsrückspiel zwischen 1. und 2. Liga. Dort setzte sich die Eintracht aus Frankfurt letztlich verdient gegen den 1. FC Nürnberg durch. 8,57 Millionen beim Gesamtpublikum ab 20.30 Uhr toppten das ebenfalls starke Ergebnis vom Hinspiel (7,20 Millionen) noch mal deutlich.

Am Dienstag folgte das Rückspiel zwischen 2. und 3. Liga mit einem sensationellen Aufstieg der Würzburger Kickers beim MSV Duisburg. Auch hier durfte angesichts von 4,19 Millionen Fans ab 19.10 Uhr (im Vergleich zu 2,89 Millionen in der Vorwoche) beim Ersten gejubelt werden.

Am Donnerstag zeigte Eurosport ab 17.41 Uhr das Champions League-Finale der Frauen, das mit einer Niederlage der Wölfinnen im Elfmeterschießen endete. 500.000 Interessierte waren dabei.

Am Samstag bot das Erste die Mega-Konferenz der Landespokal-Finals mit den Endspielen aus 21 Landesverbänden ab 12.05 Uhr. Das Event ließ sich langsam an, lief dann aber ab 17.10 Uhr am erfolgreichsten, als 1,37 Millionen Menschen dabei waren (leicht unterdurchschnittliche 10,2 %). Bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte man hingegen gute 9,8 Prozent bei 0,41 Millionen.

Ebenfalls Samstag zelebrierte dann das ZDF das diesjährige Champions-League-Finale zwischen Real und Atletico Madrid, das das Team um Cristiano Ronaldo erst im Elfmeterschießen und durch einen Treffer des Superstars mit 5:3 für sich entschied. Durchschnittlich 8,19 Millionen (31,2%) waren ab 20.50 Uhr beim ZDF dabei. 2,98 Millionen (33,0%) waren davon aus der Gruppe der Jüngeren. Etwas stärker als 2014, etwas schwächer als 2015 und natürlich Welten vom deutschen Finale 2013 entfernt.

Bei Sky sahen weitere 340.000 Fans zu (1,3%). 180.000 (2,0%) waren davon der Gruppe der Umworbenen zuzuordnen. Sky hat somit mit den CL-Finals weiterhin Verluste, in der Zielgruppe gar dramatische Verluste zu beklagen. Für Marcel Reif bedeutete dieses Spiel seinen Abschied von Sky nach 17 Jahren - angesichts den bei seinen Bundesligaeinsätzen oft zwischen 1,0 und 1,5 Millionen Zuschauern liegenden Werten eine eher kleine Kulisse zum Abschied (siehe Extra-Story weiter oben).

Doch nach der Saison ist vor der Saison: Am Sonntag schließlich begann direkt der Vorlauf zur bald beginnenden EM in Frankreich – ab 17.30 Uhr zeigte das Erste das Testspiel zwischen Deutschland und der Slowakei, das nicht nur eine unwetterbedingte Unterbrechung, einige Slapstick-Einlagen und Patzer sondern auch eine überraschende 1:3-Klatsche für das deutsche Team zu bieten hatte.

6,59 Millionen (27,5%) bei allen entschieden sich für das wenig glamouröse Testspiel aus Augsburg, das sich auch noch mit dem teils guten Wetter und einer ungünstigen Uhrzeit herumschlagen musste. In Augsburg derweil war das Wetter alles andere als gut - wegen eines heftigen Gewitters musste die Halbzeitpause sogar verlängert werden und der zweite Durchgang hatte Elemente von Wasserball. 2,03 Millionen Zuseher (24,3%) waren der Gruppe der Jüngeren zuzuordnen.

Letzte Ausfahrt für den THW Kiel


Auch im Handball war der Höhepunkt in der Champions League angesagt – in Köln versammelte sich die Elite Europas zum Final 4 – mit dabei, der THW Kiel, für den dieser Wettbewerb die einzige Chance auf einen Titel in dieser Saison darstellt, nachdem man das Final 4 im deutschen Pokal verpasste und zuletzt auch in der Bundesliga den Rhein Neckar Löwen und der SG Flensburg nicht mehr folgen konnte.

Das erste Halbfinale zwischen Paris und Kielce stieg am Samstag bereits um 14.00 Uhr. Nur 30.000 wackere Handballfans (0,3%) waren dabei. 20.000 (0,6%) waren es bei den Umworbenen.

Das sollte sich doch aber zumindest ab 17.00 Uhr ändern, als Sky auch noch das zweite Halbfinale der Kieler gegen Veszprém übertrug, das nach dramatischem Verlauf und Verlängerung leider verloren ging. Erstaunlicherweise kamen nur wenig Fans dazu: 40.000 (ebenfalls 0,3%) bei allen und 30.000 (0,7%) bei den Umworbenen konnten kaum für Freude beim Pay-TV-Sender sorgen.

Am Sonntag folgte ab 14.00 Uhr das Spiel im Platz 3 zwischen dem THW Kiel und Paris St. Germain, das für die Kieler letztlich ebenfalls verloren ging. 40.000 Zuschauer (0,2%) bei allen und 20.000 (0,4%) bei den Werberelevanten wiederholten das schwache Kieler Vortagesergebnis.

Das Finale ab 17.00 Uhr bestritten dann Veszprém und Kielce - und wie man erwarten musste, sackten die Werte sogar noch ab: Nur 20.000 wackere Fans (0,1%) bei allen und 10.000 (0,1%) bei den Jüngeren standen noch zu Buche.

Die Formel 1 nach dem Silberpfeildebakel


Man mag die Situation einschätzen wie man möchte – Fakt ist: Lewis Hamilton konnte vor vierzehn Tagen beim Großen Preis von Spanien erfolgreich die Siegesserie seines Teamkollegen Nico Rosberg stoppen. Durch den Ausfall der beiden Streithähne gewann in seinem ersten Rennen für Red Bull sensationell der erst 18-jährige Max Verstappen.

Nun also Monaco – einer der heißesten und magischsten Kurse im Rennzirkus. RTL und Sky waren ab Donnerstag live dabei und berichteten über freie Trainings, Qualifying und das Rennen.

Apropos Qualifying: Dort gab es durchaus Ungewöhnliches zu sehen. Daniel Ricciardo im Red Bull düpierte die Favoriten und sicherte sich die erste Pole seiner Karriere. Nach dem Sieg seines Teamkollegen Max Verstappen ein weiterer Achtungserfolg für das Team. Verstappen selber musste sich übrigens mit dem 21. und vorletzten Startplartz begnügen. Hinter der Pole bauten sich die großen Tiere auf: Rosberg, Hamilton, Vettel.

Im Rennen musste sich Ricciardo jedoch Lewis Hamilton geschlagen geben, der somit endlich wieder einen Sieg davontragen konnte. Sebastian Vettel wurde Vierter, Nico Hülkenberg Sechster, Nico Rosberg diesmal nur Siebter und Pascal Wehrlein rundete als Vierzehnter das deutsche Ergebnis ab.

Die Quoten bei RTL sorgte mit Sicherheit für erfreute Minen bei den Verantwortlichen: 5,81 Millionen (starke 34,8%) bei allen waren nicht nur das beste Saisonergebnis für RTL sondern auch die höchste Rennquote seit fast drei Jahren. Im vergangenen Jahr hatte man mit dem Monaco-Rennen nur 4,2 Millionen Motorsportfans begeistern dürfen. Bei den Werberelevanten erntete man 1,8 Millionen Interessierte und generierte damit 31,4 Prozent Marktanteil. Bei Sky waren übrigens weitere 390.000 Zuschauer mit von der Partie.

Sport-Box


Eurosport befasst sich aktuell mit dem zweiten Grand Slam-Turnier des Jahres, den French Open in Paris. Am Montag konnte man mit der Partie Witthöft gegen Diyas mit 150.000 Fans das Tagesbestergebnis holen, am Mittwoch reichte es mit 180.000 Zuschauern zum besten Durchschnittswert. Am Freitag erreichte man in der Spitze durchschnittlich 110.000 Fans, am Samstag waren 130.000 das höchste der Gefühle.

Am Dienstag heimste Eurosport mit dem Giro d´Italia 200.000 Zuschauer ab 14.40 Uhr und bei einer fast dreistündigen Übertragung ein. Am Freitag waren es mit 260.000 ab 14.40 Uhr nochmal mehr.

Am Mittwoch schauten auf Sport1 immerhin 210.000 Fans zu, als es in der BBL an die Play-Offs im Halbfinale ging – BB Bamberg war bei Bayern München zu Gast.

Und noch einmal Sport1 - der Samstag war einmal mehr in fester Hand beim Sportsender. Hier die ersten drei Plätze des Tagesrankings: «Sport1 Late-Movie, Junge Reiterinnen» mit 340.000 Zuschauer, «SPORT CLIPS, Nacktgymnastik» mit 210.000 Fans und «Sport Clips, Lesbian Fantasies» 140.000 Interessierten. Halleluja.

Am Donnerstag folgte ein spezielles Event und Experiment auf RTL Nitro: Das 24 h-Rennen live vom Nürburgring. Ab 15.00 Uhr und bis drei Uhr nachts (dann endete nicht die Übertragung, jedoch die Quotenmessung für den Samstag) versammelten sich durchschnittlich 0,23 Millionen Fans (starke 1,5%). Bei den Umworbenen waren es gar 1,9 Prozent bei 0,10 Millionen Motorsportlern. Ein Achtungserfolg für den kleinen Sender.

Quoten-Sorgenkind der Woche


Das ZDF versuchte es am Sonntag mit der geballten Ladung Sport. Mit Start des EM-Magazins um 14.52 Uhr sendet man bis 17.30 Uhr fast durchgehend Fußball, Rudern, Kanu, Fünfkampf und Formel 1. Keiner der Sendungen gelang beim Gesamtpublikum oder bei den Jüngeren der Sprung über den Senderschnitt - Das «EM-Magazin» ab 15.17 Uhr war mit 1,7 Prozent und somit nur 13% des üblichen Senderschnitts am schlechtesten dran - mit 0,8% und ebenfalls nur 13 Prozent des Senderschnitts bei den 14- bis 49-Jährigen teilte sich die Sendung diesen Platz mit dem «EM-Magazin» um 14.52 Uhr und dem Nachbericht über das Champions League-Finale vom Vortag um 15.44 Uhr. Kein guter Tag für das ZDF.

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