Lange dauerten diese im Fall von «Shameless» jedenfalls nicht, offen bleibt jedoch die Frage, wie lange die Serie noch läuft. Denn die Quoten auf dem Pay-TV-Sender sind gut, aber rückläufig und die Darsteller verdienen inzwischen deutlich mehr als noch zu Beginn der Serie. «Shameless» ist im Übrigen keine komplette Original-Serie, denn eigentlich stammt sie aus England, wo es die Produktion auf neun Staffeln brachte. Showtime sicherte sich die Rechte am Stoff und adaptierte ihn für das US-TV.
Die Handlung
In «Shameless» schlüpft William H. Macy in die Rolle des alkoholkranken Familienvaters Frank Gallagher. Frank ist ein gewöhnlicher Arbeiter, hat eine große Familie und ständig Probleme. Eines dieser ist sein Mangel an Geld, denn die Familie lebt knapp oberhalb des Existenzminimums. Frank ist ständig betrunken und dafür bekannt, sein Bewusstsein zu verlieren. Die Mutter der Familie taucht nur auf, wenn es ihr gerade passt. Dabei zeigt sie gerade einmal das Mindeste an Interesse für ihre Kinder.
Frank hingegen ist ein liebender und stolzer Familienvater, der meistens nur zu betrunken ist, um es entsprechend zu zeigen oder vergisst es im Rausch. Die Leidtragenden dieser Umstände sind selbstverständlich die Kinder, da sie auf sich alleine gestellt sind und somit nach und nach ihre eigenen Marotten entwickeln. Am Ende des Tages steht die Familie jedoch, meistens zumindest, zusammen und löst die Probleme somit gemeinsam.
Die Darsteller
Wie bereits erwähnt, spielt William H. Macy die Hauptrolle des Frank Gallagher. Der Charakterdarsteller wirkte in zahlreichen erfolgreichen Filmen mit, so zum Beispiel in «Fargo» oder «Jurassic Park III», dennoch hatte er dabei meist nur Nebenrollen inne. Im Fernsehen war sein größtes Engagement sicherlich die Rolle des Dr. David Morgenstern in «Emergency Room», den er zwischen 1994 und 1998 verkörperte. Außerdem stattete er der Produktion zum Finale im Jahr 2009 einen letzten Besuch ab.
Die weibliche Hauptrolle nimmt Franks Tochter Fiona ein. Die von Schauspielerin Emmy Rossum verkörperte Figur scheint die einzige normale Person in der Familie zu sein. Allerdings ist sie gerade erst am Anfang der Volljährigkeit und muss sich mit der Erziehung ihrer eigenen Geschwister auseinandersetzen. Für die 29-jährige Schauspielerin ist «Shameless» das bisher größte Engagement, zumindest im TV-Bereich. Bereits zuvor hatte sie Nebenrollen in «Mystic River» und «The Day After Tomorrow», allerdings liegen diese Produktionen bereits mehr als zehn Jahre zurück. Rossum geht in ihrer Rolle voll auf und nimmt nur wenige Jobs parallel zu «Shameless» an.
Ein weiteres bekanntes Gesicht am Set ist Joan Cusack, die Franks love interest Sheila Jackson verkörpert. Dem geneigten Film- und Serienfan ist ihr Name durchaus bekannt, schließlich ist sie die Schwester von Schauspieler John Cusack («2012»). Für Joan ist das Engagement in «Shameless» ebenfalls eines ihrer größten im TV-Bereich. Neben zahlreichen Nebenrollen ist sie vor allen Dingen für ihre Stimme bekannt, schließlich steuerte sie dem «Toy Story»-Franchise die Stimme von Jessy bei.
Die Kritik
«Shameless» hat eine überaus treue Fangemeinde und wurde darüber hinaus mit zahlreichen Nominierungen für die Emmys oder Golden Globes geehrt, ging dabei aber meist leer aus. Die Kritiken aus der Presse fielen in den vergangenen Jahren ebenfalls zum Großteil überwiegend positiv aus. So urteilte Tim Goodman vom Hollywood Reporter: „«Shameless» ist exzellentes, festes Fernsehen ab dem ersten Moment. Solange die Serie ihren Wurzeln treu bleibt, hat man ausgezeichnetes Seherlebnis.“
Ähnlich äußerte sich auch Matthew Gilbert vom Boston Globe: „Die sentimentale Strecke in der Serie wird durch Franks Coolness und den Grad an lückenhaftem urbanem Realismus kompensiert.“ Zu Franks Figur ergänzte er: „Trotz allem verzichten Macy and die Autoren darauf, Frank als furchteinflößendes Monster zu zeigen. Die Show hat dafür ein viel zu großes Herz. In der Gesamtbetrachtung ist er ein furchtbarer Clown, um den sich die Familie herum arrangieren muss. Und das schaffen sie in brillanter Art und Weise. Trotz all dem Schnaps, den illegalen Aktivitäten, der offenen Sexualität und dem Narzissmus, sind die Kinder doch in Ordnung.
Deutlich schlechter fiel hingegen die Kritik von Slant Magazine Autor Kris King aus, der kaum ein gutes Haar an der Produktion ließ. „Während Franks Ausgelassenheit für den ein oder anderen Lacher gut ist und seine Liebes-/Hassbeziehung zu seinen Kindern Bände über die komplizierte Natur einer heruntergekommenen Familie spricht, versucht «Shameless» zu verbissen das Dramagenre mit dummen Charakteren zu melken.“
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