Obwohl der Vorfall von Studioseite aus zunächst klein geredet wurde, kam im April heraus, dass O'Briens Verletzungen so schwer sind, dass er noch einige Zeit zur Genesung benötigt. Erst im Herbst soll er eine neue Rolle für einen anderen Film übernehmen, und dennoch rechnen die Verantwortlichen nicht damit, dass er bis dahin wieder vollkommen fit ist. Daher dürfte meine Hoffnung hinsichtlich «Maze Runner: The Death Cure» so manchen Filmfreund zunächst schockieren: Ich hoffe, dass der tragische Stunt den Weg in den Film schafft, sofern der Take auch nur ansatzweise brauchbar sein sollte.
Nein, ich bin weder sensationsgeil, noch bin ich blutrünstig oder pietätslos. Viel mehr möchte ich vermeiden, dass die Filmemacher aus übertriebener Vorsicht O'Briens Einsatz, den er gezeigt und teuer bezahlt hat, null und nichtig machen. Denn ich orientiere mich bloß an einem Mantra aus der Welt der Stuntarbeit: Stuntfrauen und Stuntmänner fordern nämlich von ihren Setkollegen, dass sie niemals einen Take ruinieren. Wenn diese Spezialisten schon, allen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz, für unser Entertainment ihre Gesundheit riskieren, dann soll es sich schon bezahlt machen – gebrochene Knochen, die dann noch in eine Deleted Scene resultieren, bringen niemanden voran.
Daher wäre es respektloser O'Brien gegenüber, seinen Stunt, der ihm so schwere Schmerzen bereitet und ihm Monate der Gesundheit geraubt hat, in den Giftschrank zu verbannen. Sofern der Take brauchbar ist, sollte er also rein in den Film – natürlich so geschnitten, dass er nicht den Eindruck erweckt, das Publikum sollte sich an den Verletzungen ergötzen. Das wäre wirklich sensationsgeil.
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