Es war ein echter Washout. Erstmals seit 2000 mussten bei den French Open alle Spiele eines Tages abgesagt werden. Nicht nur für die Sportler ist das eine Herausforderung, schildert uns Eurosport-Mann Matthias Stach.
Die Bälle ruhten am Montag in Paris. Einen Washout nennen es die Veranstalter der French Open, einem der vier großen Tennis-Turniere des Jahres im Terminkalender. Glück mit dem Wetter haben die Spieler in diesem Jahr in Paris wahrlich nicht. Schon in der ersten Woche gab es immer wieder durch Regen bedingte Verschiebungen, einen kompletten Spieltag musste man aber bis dato noch nie absagen. Erstmals seit 2000 konnte an einem Tag überhaupt kein Match stattfinden. „Der Regen ist für uns deshalb ein Problem, weil wir eigentlich am Abend oder spätestens am Morgen Pläne schmieden für die kommende Sendung. Wir Kommentatoren verabreden, wer welche Spiele begleitet – aber das alles fällt aktuell natürlich ins Wasser. Es ist von uns viel Flexibilität verlangt”, erklärt Matthias Stach, den Quotenmeter.de am Montag telefonisch erreichte.
Der TV-Journalist reist seit vielen Jahren mit dem Tennis-Zirkus um den Globus und macht derzeit für seinen Sender
Eurosport in der französischen Hauptstadt Halt. Von 10.30 Uhr bis 21.00 Uhr will der Spartensender eigentlich von der Tennis-Anlage berichten - im TV teils unterbrochen vom Giro D’Italia. “Momentan handhaben wir es so, dass wir uns trotzdem regelmäßig live aus Paris von der Anlage melden. Entweder aus der Players Lounge, um auch der Frage nachzugehen, wie es den Spielern während eines solchen Regentages geht. Oder wir zeigen einfach mal die langen Zuschauerschlangen. Wir wollen also die Aktualität aufrecht erhalten und die Zuschauer mit frischen Infos versorgen”, sagt Stach. Großflächig aber werden Spiele der Vortage wiederholt. “Aber klar: Die Situation ist schon enervierend, denn wir wollen ja eigentlich Tennis zeigen”, gibt auch Stach zu.
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Momentan ist hier aber noch alles im Rahmen. Wenn aber die Vorhersagen wahr werden, dass wir auch am Dienstag nur ein kurzes Zeitfenster haben, in dem gespielt werden kann, dann könnte es eng werden.
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Matthias Stach, Eurosport-Kommentator zum vielen Regen bei den French Open
Als alter Tennis-Hase ist die Situation für ihn dann aber gar nicht so ungewohnt, wie man vielleicht denken mag. Grundsätzlich habe man bei Grand Slams ja immer mal mit dem Wetter zu kämpfen, schmunzelt er, betont aber auch: „So oft wie in den vergangenen Tagen hatte ich schon lange keinen Regenschirm mehr in der Hand.“ Die Tennis-Historie aber hält einige solcher verregneter Jahre bereit. Das weiß auch Stach. “Ich erinnere mich, dass in Wimbledon sogar mal der heilige Sonntag, also die letzte Tennis-Bastion, gestrichen werden musste. Ein Match unseres Experten Nicolas Kiefer dauerte wegen schlechten Wetters mal vier Tage lang”, erinnert sich der Tennis-Kommentator. “Bei den French Open gab es ein Jahr, da konnte das Finale erst am Dienstag statt am Sonntag gespielt werden. Momentan ist hier aber noch alles im Rahmen. Wenn aber die Vorhersagen wahr werden, dass wir auch am Dienstag nur ein kurzes Zeitfenster haben, in dem gespielt werden kann, dann könnte es eng werden. Es ist aber quatsch, sich jetzt schon damit genau zu befassen.“
Frankreich im Frühsommer 2016 - wirklich einladend ist das Wetter nicht. Das macht aber vielleicht Hoffnung für ein anderes großes Turnier. Stach wird Frankreich nach dem Ende der French Open nur kurz verlassen - in der zweiten Juni-Hälfte ist er dann für
Sat.1 wieder da, soll einige Fußball-Europameisterschafts-Vorrundenspiele kommentieren. Auch der Fußball hatte jüngst - in Augsburg - unter den derzeitigen Wetter-Kapriolen zu leiden, als ein Wolkenbruch das Testspiel von Jogis Jungs zu einer Art Wasserball werden ließ. Für die EM sei Stach aber guter Dinge, sagte er zu Quotenmeter.de. “Das komplette schlechte Wetter müsste dann durch sein. Aber die EM ist momentan für mich auch noch ziemlich weit weg.“
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31.05.2016 08:55 Uhr 1