Die Promis im Team Deutschland / Team ProSieben
- Europameisterin Melanie Leupolz
- Ex-Kicker Thomas Helmer
- Ex-Kicker Mario Basler
- «Germany’s Next Topmodel»-Juror Thomas Hayo
- Comedian Matze Knop
Klar: Cordalis und Katzenberger werden so schnell wahrscheinlich nicht mehr heiraten. Und «Schau mir in die Augen – Promis unter Hypnose» empfiehlt sich aufgrund eklatanter Mängel wahrlich nicht für eine zweite Ausgabe (siehe unsere Kritik zur Show). Das «ProSieben Länderspiel» derweil ist schon ein vergleichsweise kniffliger Fall …
Das Tempo: Als wäre das Gras zu hoch
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Da die von Frank Buschmann kommentierte, von Sky-Gesicht Esther Sedlaczek und «The Voice of Germany»-Mann Thore Schölermann moderierte Show zudem den «Schlag den Raab»-Punktemodus kopiert (Spiel eins gibt einen Punkt, Spiel zwei bringt zwei Punkte, und so weiter, wer zuerst über die Hälfte der möglichen Punkte holt, gewinnt), sind durchaus die Möglichkeiten für eine spannende Spielshow gegeben. Aber wie ProSieben in den vergangenen Monaten lernen musste: Nicht nur der in den Ruhestand getretene Stefan Raab ist ein schwerer Verlust für den Münchener Privatsender, sondern auch der zum ZDF abgewanderte Steven Gätjen. Gätjen war unter den «Schlag den Raab»-Fans als Opdenhövel-Nachfolger zwar nicht unumstritten, er hatte seine lauten Befürworter und seine lauten Kritiker, letzten Endes zeigte er sich aber stets als fähiger Livemoderator, der mit schwierigen Egos und stillen Gemütern gleichermaßen umzugehen wusste. Und zumeist wusste Gätjen, grazil zwischen dem strengen Einfordern der Regeleinhaltung und dem Entertainment förderlichem Scherzen zu tänzeln. Bei der «ProSieben Länderspiel»-Premiere hat Schölermann Probleme, da mitzuhalten – und auch Eltons erste «Schlag den Star»-Moderation war vor wenigen Monaten ausgewogener: Schölermanns Erklärungen der Regeln fällt spröde aus, die ruhigeren Teilnehmer kitzelt er nicht wach, während er sich mit den hitzigeren Teilnehmern rasch in die Wolle kriegt. Sedlaczek wiederum fällt überhaupt nicht auf.
Dadurch, dass das Moderatorendoppel die Promis nicht im Griff hat, und somit im Verlauf des Abends die Ruhigen immer mehr in den Hintergrund geraten, die Anspannungen wiederum immer größer werden, zieht sich die Show. Und das nicht im epochalen «Schlag den Raab»-Sinne, in dem sich Spielverläufe immer wieder drehen und Regeldebatten zu urkomischen, verbalen Schlagabtauschen mutieren. Sondern in dem Sinne, dass zwischen den einzelnen Spielen Stillstand aufkommt: Die Promis, Moderatoren und Schiedsrichter diskutieren, mitunter mit abgeschaltetem oder zumindest sehr leise gedrehtem Mikro. Oder es wird bei voller Lautstärke drei Mal erklärt, wie Billard geht – ohne Steven-Gätjen-hat-es-langsam-satt-und-provoziert-Raab-daher-Humorfaktor. Daher fühlt sich ein «ProSieben Länderspiel» trotz kürzerer Sendezeit und ausgeglichenem Spielverlauf drei Mal länger an als es selbst die längsten «Schlag den Raab»-Ausgaben taten.
Zweikampf ist eben doch der schönste Kampf
Die Promis im Team Weltauswahl
- Weltmeister Paulo Sergio
- „Kugelblitz“ Ailton
- Filiz Koc, Model und ehemalige türkische Nationalspielerin
- Sänger Pietro Lombardi
- YouTube-Ikone KrappiWhatelse
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Wenn Baslers augenzwinkernden Egospielereien dann gelegentlich doch in Zorn übergehen und er sich mit Schiedsrichtern anlegt oder dicke Luft zwischen ihm und den Moderatoren entsteht, dann wünscht man sich aber einen Gätjen oder Opdenhövel her, der das Ganze in die komödiantische Schiene zurückdrängt. Sowie eine Tonregie, die es besser hinkriegt, die einzelnen Mikros abzumischen – denn das «ProSieben Länderspiel» mündet gelegentlich dann doch in reines Kauderwelsch.
Fazit
Das Potential für große Samstagabendunterhaltung ist da, doch durch die Mannschaftsdynamik ziehen sich einige Spiele zu sehr in die Länge, ohne den spaßigen «Schlag den Raab»-Charakter zu gewinnen, und technisch besteht auch Luft nach oben. Da obendrein die Moderation zwischenzeitlich eher den Spaß ausbremst, statt ihn anzufeuern, lautet das Urteil: Wenn es ein zweites «ProSieben Länderspiel» gibt, dann bitte mit einigen Änderungen (etwa mit kleineren Teams, kürzer angelegten Runden, launigerer Moderation). Ansonsten warten wir alle einfach auf «Schlag den Star: Basler vs. Buschmann».
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
05.06.2016 13:13 Uhr 1
05.06.2016 13:38 Uhr 2