Soap-Check

Der große Soap-Check: Sieger und Verlierer in der ersten EM-Woche

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Wieso Siegen und Verlieren ganz deutlich mit der Sendezeit zu tun hat - und in welchem Bereich vor allem «Rote Rosen» und «Sturm der Liebe» überraschen...

Quasi alle Programme leiden in diesen Tagen unter der enormen EM-Konkurrenz und der sehr großflächigen Berichterstattung von ARD und ZDF. Teilweise berichten die öffentlich-rechtlichen Sender an die zehn Stunden am Stück live aus Frankreich. Während sich Krimireihen – wahlweise im Ersten oder Zweiten – mitunter recht gut aus der Affäre zogen, taten sich die täglichen Serien aus Deutschland senderübergreifend schwer. Zahlreiche Verluste waren in der zurückliegenden Woche zu beklagen – aber eben nicht nur…

«Köln 50667» - mit Soap mit der Überraschung


Da hatten einige nicht schlecht gestaunt: Mit 9,7 Prozent Marktanteil überraschte das 18-Uhr-Format von RTL II am Donnerstag mit einer der besten Quoten des ganzen Jahres. Gegenüber dem Vortag steigerte sich die Serie somit um 3,5 Prozentpunkte bei den klassisch Umworbenen. Dieses starke Donnerstags-Ergebnis schönte natürlich die gesamte Wochenstatistik. Denn: Gegenüber der noch EM-freien Vorwoche gewann «Köln 50667» im Schnitt rund 60.000 Zuschauer hinzu und landete mit den zurückliegenden fünf Folgen bei 0,59 Millionen Zusehenden ab drei Jahren. Die Quote in der Zielgruppe gab auf 6,6 Prozent nach. Das ist ein Abschwung von 21,4 Prozent oder 1,8 Prozentpunkten.

«Berlin – Tag & Nacht» - gut mit geschwommen?


Die Berliner Chaos WG hatte vor allem zu Beginn der vergangenen Woche größere Probleme. Sowohl am Montag als auch am Dienstag lagen die Zielgruppen-Quoten klar unter sechs Prozent. Besser lief es dann am Mittwoch – und auch am Donnerstag, als auch «Köln 50667» positiv überraschte. 9,0 und 8,3 Prozent standen hier zu Buche. Gesamt zogen exakt diese beiden Episoden mit jeweils einer Million Zuschauer den Reichweiten-Schnitt nach oben. Dieser stieg im Vergleich zur Vorwoche um rund 50.000 auf 0,84 Millionen. In der Zielgruppe ging es um 2,2 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent nach unten. Das prozentuale Minus lag somit bei 23,4 Prozent.

«Gute Zeiten, schlechte Zeiten» - die Puste ging aus


Anders als bei den RTL II-Soaps standen bei «GZSZ» auch insgesamt Verluste. Die durchschnittliche Wochenreichweite sank um rund 150.000 Fans auf 2,42 Millionen. Besonders der Donnerstag – hier spielte Deutschland ab 21.00 Uhr – und der Freitag zogen den Schnitt in die Tiefe. Holten die ersten drei Folgen der Woche noch über 14 Prozent, lagen die Episoden am Ende der Woche hier deutlich darunter. Somit ergab sich ein Mittelwert von 13,6 Prozent im Wochenschnitt – ein Minus von 4,8 Prozentpunkten gegenüber der Woche zuvor. Prozentual verlor «GZSZ» somit 26,1 Prozent.

«Alles was zählt» hilft die frühere Sendezeit?


Besser erging es da schon der um 19.05 Uhr gezeigten Serie «Alles was zählt» - die gewann – wie auch die RTL II-Formate – Zuschauer hinzu. Um rund 30.000 ging die durchschnittliche Reichweite auf 1,76 Millionen Leute nach oben. Verluste standen hier aber beim jungen Publikum geschrieben. Nach zweistelligen Werten Anfang vergangener Woche rutschte die Serie zum Wochenende hin auf weniger als acht Prozent. Das macht im Schnitt einen Wert von genau neun Prozent – und somit ein Minus von 2,3 Prozentpunkten. Das prozentuale Minus der RTL-Serie lag somit bei 20,4 Prozent.

«Unter Uns» macht größten Sprung


Auch «Unter Uns» stand in Sachen Gesamtreichweite etwas besser da als in der Vorwoche zuvor. Die Soap gewann sogar 80.000 Zuschauer ab drei Jahren hinzu. Im Schnitt sahen 1,13 Millionen Menschen die fünf zurückliegenden Folgen um 17.30 Uhr. Und auch insgesamt fiel die Rückgang nicht ganz so heftig aus – wohl, weil um 17.30 Uhr kein Live-Spiel läuft, sondern die von der EM berichtenden Sender sich gerade noch mit den Vorberichten auf die 18-Uhr-Partie befassen. «Unter Uns» holte in der vergangenen Woche in der Zielgruppe 11,6 Prozent (Woche zuvor 13,2%) – und muss somit einen prozentualen Abschlag von 12,1 Prozent hinnehmen.

«Rote Rosen», oder was davon übrig blieb


Drei Episoden seiner Daily «Rote Rosen» zeigte Das Erste in der vergangenen Woche. Die Serie richtet sich an ein reifes Publikum, weshalb hier die Gesamtzuschauer ausschlaggebend sein sollen. Nicht unerwähnt muss aber bleiben, dass die Serie mit 8,1 Prozent bei den Jungen die beste Wochenquote seit rund einem Jahr generierte. Insgesamt stiegen die Zuschauerzahlen um 0,15 Millionen auf 1,57 Millionen Soap-Fans. Die Quote insgesamt, die hier als relevant gilt, gab dennoch leicht nach, weil mehr TV konsumiert wurde als zuvor. «Rote Rosen» verlor 1,1 Prozentpunkte und landete nun bei 15,4 Prozent – ein prozentualer Abschlag von gerade einmal 6,7 Prozent.

«Sturm der Liebe» erwehrt sich gegen den Fußball


Während «Rote Rosen» gegen die Vorberichte zur EM ankämpfte, rollte während der Ausstrahlung der Geschichten aus dem Fürstenhof in «Sturm der Liebe» schon der Ball. Und trotzdem: Die drei Episoden der Vorwoche steigerten die Reichweite im Schnitt um ebenfalls 150.000. Und wie auch bei «Rote Rosen» verbesserte sich der Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen ein gutes Stück. Mit 8,6 Prozent lag man 1,2 Prozentpunkte über dem Vorwochenwert. Relevant ist aber auch hier die Gruppe ab drei Jahren, in der die 15.10-Uhr-Serie auf 15,5 Prozent kam – 3,1 Prozentpunkte weniger als in der Woche zuvor, oder in Prozent gesagt: Ein Minus von 16,7 Prozent.

Fazit


«Rote Rosen» ist, wohl auch der Sendezeit wegen, der Gewinner in diesem Ranking, musste in der jeweils relevanten Gruppe nur 6,7 Prozent abgeben. Wegen der späten Sendezeit ist «GZSZ» derweil der größte Verlierer. Die RTL-Soap beklagt einen Quoteneinbruch von über einem Viertel in der ersten EM-Woche. Aus Sicht der Soaps heißt es: Gut, dass die Anzahl der Spiele nun abnimmt und ab Donnerstag sogar die ersten komplett Sport-freien Tage wieder anstehen.

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