Hard Facts
Der ZDFinfokanal nahm seinen Betrieb schon 1997 auf, wurde aber großflächig mit Missachtung gestraft (mehr dazu im Quotenteil). So entschied man beim ZDF im Jahr 2011 dem Sender einen neuen Namen zu geben und ihn auch inhaltlich zu optimieren. Das neue ZDFinfo ging entsprechend im September 2011 On Air.
Quoten-Ecke
Bei ZDFinfo kann man, anders als bei anderen Spartensendern, nicht wirklich in Tops und Flops unterteilen – für gewöhnlich punktet der Sender vor allem am späteren Abend, dann gerne auch mal mit weit mehr als zwei Prozent Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren. Historische Dokumentationen ziehen dabei immer. Neben Formaten, die sich mit der Zeit von Adolf Hitler befassen, lassen sich auch heute noch hohe Zuschauerzahlen generieren. Und noch ein Trend kam zuletzt auf: Auch die ehemalige DDR ruft heute noch ein hohes Zuschauerinteresse hervor. Nicht ganz so erfolgreich fuhr ZDFinfo hingegen mit dem Versuch Rand-Sport ins Programm zu integrieren. Während eine Fußball-Übertragung des Audi Cups im vergangenen Spätsommer noch tolle Marktanteile bescherte, war das «Race of Champions» im Spätherbst 2015 eher ein Ladenhüter. Erreicht wurden mit der doch recht aufwändigen Produktion nur Quoten auf Höhe des Senderschnitts.
Hinter den Kulissen
Herr über das Programm von ZDFinfo ist Robert Bachem, der neben dem Spartsender auch noch die Bereiche Gesellschaft und Leben beim ZDF leitet. Unter seiner Regie entstehen also auch die Inhalte der Programme «ZDFzeit» und «ZDF.reportage».
Alles auf die Quote
Unter der Leitung von Robert Bachem – und somit seit der Umbennung hat ZDFinfo seine Quoten mehr als verzehnfacht. Als ZDFinfokanal landete der Sender im Gesamtmarkt regelmäßig bei 0,1 Prozent Marktanteil. Schnell zeigte sich aber, dass man mit dem neuen Konzept auf dem richtigen Weg ist. Direkt im September 2011 stiegen die Quoten auf 0,2 Prozent, wenig später gar auf 0,3 Prozent. Zum ersten Mal 0,4 Prozent Marktanteil in einem Monat generierte ZDFinfo dann im April 2012. Die Aufwärtstrend ließ sich nicht stoppen: Im August 2012 stiegen die Quoten auf 0,5 Prozent, im April 2013 lag der Kanal gar bei 0,7 Prozent. Noch weiter nach oben ging es dann in der Fernsehsaison 13/14 – im April 2014 kratzte ZDFinfo erstmals ganz gefährlich an der 1-Prozent-Marke, nahm sie aber noch nicht. Ermittelt wurden damals im Schnitt 0,9 Prozent. So musste man doch bis August 2014 warten, ehe erstmals 1,0 Prozent Marktanteil auf der Uhr standen. In der Saison 14/15 unterbot man die 1-Prozent-Marke dann auch nur einmal, generierte dafür im Winter und Frühjahr 2015 regelmäßig sogar 1,1 Prozent. Auf genau diesem Niveau bewegte sich der Sender auch in der jüngsten Fernsehsaison.
Was bringt die Zukunft?
Wenig Sorgen muss sich Robert Bachem machen. Die Archive sind prall gefüllt – und historische Dokumentationen lassen sich zum Glück relativ gut wiederholen. Mit einigen internationalen Produktionen und Erstausstrahlungen lassen sich zudem gute Impulse setzen. Entsprechend scheint es, als wäre ZDFinfo im Doku-Bereich sehr stark aufgestellt. Doch ist das schon alles? Aus dem Live-Bereich hat sich der Sender ja etwas zurückgezogen, es gibt keine Verlängerungen von bekannten ZDF-Marken wie «heute» und Co. mehr. Das wäre ein Angriffspunkt, der inhaltlich zu begrüßen wäre. Und aus Sicht der Quoten? Es scheint, als wäre hier das Maximale fast schon erreicht. Passt aber auch: Hält ZDFinfo auf Dauer die Marke von einem Prozent, dann ist am Lerchenberg sicher jeder mehr als zufrieden. Dann steht immer noch eine Verzehnfachung der einstigen Ergebnisse.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
22.06.2016 11:10 Uhr 1
22.06.2016 12:00 Uhr 2
Das ist ja ne lustige Formulierung. Man könnte glatt meinen es wäre Anfang der 40er Jahre und der Redakteur sei ganz verwundert, dass man noch mit was anderem als Formaten über Hitler Quote machen könne.
23.06.2016 19:00 Uhr 3
Da fehlt ein Teil des Satzes.
24.06.2016 11:13 Uhr 4