Infos zur «Küchenschlacht»
- seit Januar 2008 auf Sendung, stets montags bis freitags um 14:15 Uhr
- im Dezember 2010 wurde einmalig am Sonntagvorabend ein Ableger namens «Die Promi-Backschlacht» getestet - Resonanz? Mäßig.
- ein Megahit war das Format nie: selbst in den besten Zeiten (bis 2011) standen "nur" maximal 1,78 Millionen Zuschauer zu Buche, nur drei Folgen kamen je auf über 15 Prozent Marktanteil
- in ihrer besten Zeit lief es dafür bei den 14- bis 49-Jährigen richtig stark: acht Mal wurden zweistellige Werte erzielt, rund die Hälfte der knapp 1.900 Folgen erreichten mehr als sechs Prozent
So konnte man sich im Juli bislang über durchgehend zweistellige Marktanteile freuen: An schlechten Tagen standen mal 10,4 oder 10,6 Prozent auf dem Papier, im Bestfall wurden sogar 13,3 Prozent erreicht, der Gesamttenor allerdings geht eher in Richtung elf bis zwölf Prozent bei etwas mehr als einer Million Zuschauern. Damit rangiert man zwar weiterhin unterhalb der Sendernorm, allerdings nur noch äußerst knapp und vor allem mit klar aufsteigender Tendenz: Vor einem halben Jahr etwa, im Dezember 2015, waren nur vier Folgen auf mehr als elf Prozent gelangt, im Mittel standen kaum mehr als zehn Prozent auf dem Papier. Und im Vorjahres-Juni musste man bis zum letzten Tag des Monats warten, um zumindest einmal die Zweistelligkeit zu knacken. Mit normalerweise nur noch acht bis neun Prozent bei klar unter einer Million Fernsehenden hatte die Sendung hier ihre Talsohle erreicht und war akut einstellungsgefährdet.
Ähnlich bemerkenswert ist die Entwicklung beim jungen Publikum, das generell nicht dazu neigt, es dem ZDF-Programm besonders leicht zu machen: Hier hatte «Die Küchenschlacht» im Vorjahr zeitweise nicht einmal mehr drei Prozent Marktanteil vorzuweisen, derzeit dagegen kommt man im Normalfall auf etwa fünfeinhalb Prozent - beim Mainzer Sender bereits ausreichend, um in etwa die Flughöhe des Senderschnitts zu erreichen. Eine Folge ragte mit 8,9 Prozent bei 0,26 Millionen jungen Fernsehenden klar heraus, am ersten Duell-Tag mit der EM-Vorberichterstattung im Ersten fühlte man sich angesichts von 3,1 Prozent auf unschöne Art und Weise an zurückliegende Quoten-Desaster erinnert, ansonsten aber herrscht große Konstanz auf unspektakulärem Niveau vor.
Deutlich an Pracht verlieren all diese Zahlen allerdings, wenn man sie mit jenen vergleicht, die «Bares für Rares» um 15 Uhr in wunderbarer Regelmäßigkeit einfährt. Hier schnellen die Reichweiten nämlich hoch und verdoppeln sich partiell sogar auf im Schnitt rund zwei Millionen Fernsehende, was an normalen Tagen etwa 19 Prozent des Gesamtpublikums, an guten Tagen bis zu 21,1 Prozent und selbst an schwächeren Tagen immer noch über 17 Prozent entspricht. Seit Mitte Februar lief nur eine einzige Folge mit 15,4 Prozent deutlich gemäßigter: Jene am 13. Juni, wo schlichtweg viel mehr Menschen als im Normalfall um diese Zeit fernsahen und selbst 1,97 Millionen Zuschauer nicht ausreichten, um das normale Niveau zu erreichen. Auch das Publikum zwischen 14 und 49 Jahren hat sich längst in das von Horst Lichter präsentierte Trödelformat verliebt und goutiert es mit in aller Regel sieben bis neun Prozent - an sehr guten Tagen wird auch schon mal die Zweistelligkeit geknackt.
Somit ist die Situation der «Küchenschlacht» eine ambivalente: Auf der einen Seite hat man sich wieder deutlich aufgerappelt, nachdem man zwischenzeitlich schon abgeschrieben schien und die Erwartungshaltung des Senders bei weitem nicht mehr erfüllen konnte. Andererseits wecken die grandiosen Zahlen von «Bares für Rares» gewisse Begehrlichkeiten und werfen die Frage auf, ob im Fahrwasser dessen nicht sogar deutlich mehr drin sein könnte, würde der öffentlich-rechtliche Kanal auf ein neues, weniger "verbrauchtes" Format setzen. Dieser Nimmersatt-Mentalität mag man jedoch das Konzept der Genügsamkeit entgegenhalten - gut denkbar, dass die Programmverantwortlichen genau dies auch tun. Schließlich haben sie um 14:15 Uhr vor nicht allzu langer Zeit auch schon deutlich tiefere Täler durchschritten.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
26.06.2016 00:17 Uhr 1
so recht beliebte Typen wie Nelson Müller und Mario Kotaska moderieren.
Dazu kommen noch ein paar neue Gesichter unter den Juroren.
In beiden Fällen kommt es einem jedenfalls so vor, als hätten sich die beiden
ein wenig bräsigen Herren Lafer und Schuhbeck etwas rar gemacht.