Sportcheck

Motorsport & Tennis chancenlos gegen die EM

von

Keine Chance für DTM, MotoGP, Tennis oder Copa - im Schatten der EM waren einfach keine guten Werte zu holen. Mit ausführlichem EM-Wochenrückblick und Vorschau.

Spruch der Woche


"Das ist auch Unvermögen."
(Wenn doch bloß alle so ehrlich wären wie Thomas Müller nach dem gefühlten 8:0 gegen Nordirland, das letztlich nur 1:0 ausging.)

Thema der Woche: Mehr Spannung durch K.O.-System?


Ab Montag standen die letzten Entscheidungen in den Gruppen an. Doch wie schon an den Spieltagen zuvor dominierte taktisch geprägter Fußball die Szene. Den Quoten scheint das generelle Niveau der EM ebenfalls etwas zuzusetzen, wie sich im Verlauf der Woche zeigen sollte.

Highlights der kommenden Woche

  • verschiedene Tage: Fußball-EM (sieht Haupttext)
  • Ab Montag, täglich: Tennis, Wimbledon (Sky)
  • Mittwoch, 18.00 Uhr: Leichtathletik, Paavo Nurmi Games (Eurosport)
  • Ab Donnerstag: Radsport, Tour de France (Eurosport, Einsfestival)
  • Ab Freitag: Formel 1, GP von Österreich (Sky & RTL)
  • Sonntag, 10.00 Uhr: Triathlon, Ironman European Championships (HR)
  • Sonntag, 11.30 Uhr: Motorsport, Porsche-Mobil1-Supercup (Sky & Eurosport)
10,09 Millionen (33,8%) verfolgten im Ersten ab 21.00 Uhr den Achtelfinalgegner der Deutschen beim Spiel Slowakei gegen England. Parallel zeigte Sat.1 Russland gegen Wales und kam auf gute 2,60 Millionen (8,0% in HZ1, 9,5% in HZ2) beim Gesamtpublikum. Interessant: Die Zusammenfassung des Spiels im Ersten wollten um 23.02 Uhr noch 7,01 Millionen (35,3%) sehen.

Dienstag war dann die deutsche Mannschaft mit ihrem 1:0-Sieg gegen Nordirland dran. Erneut war das Erste an der Reihe und erzielte um 18.00 Uhr 25,4 Millionen (78,5%) sowie 9,9 Millionen bei den Jüngeren (82,2%). Satte Werte sicher, aber auch weniger, als viele vermutet hatten.

Um 21.00 Uhr folgte dann noch Kroatien gegen Spanien, das mit 10,66 Millionen (36,8%) auch keine Mammutbäume ausriss.
Parallel hatte Sat.1 gar keine Chance und erlebte insgesamt einen Tag weit jenseits des Senderschnitts. Das Kontrastprogramm zum Deutschland-Spiel Ukraine gegen Polen verfolgten 230.000 Fans (0,8%) in HZ1 und 290.000 (0,8%) in HZ2. Bei den Werberelevanten waren 70.000 (0,06%) in HZ1 und 110.000 (0,08%) in HZ2 am Start. Bei allen knapp 1/10 des Senderschnitt, bei den Jüngeren noch weniger.

Um 21.00 Uhr sah es zumindest etwas besser aus: Tschechien gegen Türkei war zwar schon alleine von den Namen her nicht der große Renner, konnte aber immerhin 1,06 Millionen (3,3%) in HZ1 und 1,39 Millionen (5,4%) in HZ2 finden. 400.000 (3,4%) respektive 550.000 (5,6%) bei den Umworbenen sahen auch etwas besser aus als vorher – diese Werte reichten in HZ1 zwar nicht mal für den halben Senderschnitt, kletterten aber in HZ2 immerhin über diese kleine Marke.

Mittwoch wurde die Gruppenphase dann mit den letzten Spielen geschlossen. Das ZDF übernahm und zeigte ab 18.00 Uhr Ungarn gegen Portugal. Nur 6,75 Millionen (34,8%) sahen das sensationelle Spiel. Für Schweden gegen Belgien um 21.00 Uhr interessierten sich mit 9,02 (33,2%) dann auch nur moderat mehr Fans. Luft raus?

Sat.1 konnte sich zumindest zum Abschluss noch einmal freuen: Island gegen Österreich fand 1,56 Millionen (9,6%) respektive 1,63 Millionen (7,3%) Fans in HZ2. Dabei sprang die erste Halbzeit über den Senderschnitt, die zweite blieb knapp darunter.

Mit der letzten Bällchensenderübertragung des Turniers gab es dann jedoch erfreute Gesichter: 2,28 Millionen (8,0%) und 2,93 Millionen (11,4%) in HZ2 sahen doch endlich richtig gut aus. Auch bei den Jüngeren konnte man mit 980.000 (9,5%) und 1,34 Millionen (13,9%) für HZ2 richtig punkten.

Das Wochenende stand dann ganz im Zeichen des beginnenden K.O-Systems und der Hoffnung auf mehr spannende und mitreißende Partien.

Den Anfang machte am Samstag die Schweiz gegen Polen – es entwickelte sich ein knappes und spannendes Spiel, das weder in der regulären Spielzeit, noch in der Verlängerung einen Sieger fand. Erst im Elfmeterschießen setzten sich die Polen letztlich mit 5:4 durch. Das ZDF war ab 15:00 Uhr am Ball und erreichte 8.95 Millionen Fans (52.6%). Das bedeutete den besten 15.00-Uhr-Wert der EM.

Danach folgte aus Paris die Paarung der Überraschungsteams Wales und Nordirland, die jedoch keine hochklassige Vorstellung darstellte. Dass Wales schlussendlich durch ein Eigentor gewann, passte da perfekt ins Bild dieser beidseitig schwachen Leistung. Trotz der günstigeren Uhrzeit um 18.00 Uhr musste sich das Erste mit 8,90 Millionen Fans zufriedengeben (41,0%). Interessant hierbei, dass im Gegensatz zur früheren Partie mehr Jüngere am Start waren (3,43 Millionen gegenüber 3,05 Millionen).

Abends schließlich beendete das Duell Kroatien gegen Portugal diesen Fußballtag mit einem erneut nicht hochklassigen Spiel in dem sich CR7 und seine Portugiesen mit 1:0 nach Verlängerung durchsetzten. Seit 1996 das sechste Viertelfinale für Portugal in Folge. 12,59 Millionen (43,9%) waren im ZDF bei allen dabei, 4,94 Millionen (47,5%) bei den Jüngeren.

Am Sonntag begann Gastgeber Frankreich gegen die wackeren Iren und gewann nach langem Rückstand durch einen Doppelschlag von Griezman noch 2:1. Ab 15.00 Uhr erreichte das ZDF 9,48 Millionen (51,6%) beim Gesamtpublikum und 3,43 Millionen (50,7%) bei den Jüngeren.

In der Mitte des Sandwichs musste dann in Lille die deutsche Mannschaft gegen die Slowakei ran und holte sich mit einer erneut starken und dominanten Leistung ein diesmal auch angemessenes 3:0. Im 18.00-Uhr-Slot holte das deutsche Team starke 28,11 Millionen (81,2%) bei allen und tolle 11,31 Millionen (85,5%) bei den jüngeren Vertretern. Bestwert bisher bei dieser EM.

Den Abschluss des zweiten Tages bildete die Paarung Ungarn gegen Belgien, die mit einem noch deutlicheren 4:0 für die immer besser in Fahrt kommenden Belgier endete. 11,31 Millionen (36,5%) beim Gesamtpublikum und 4,64 Millionen (40,9%) bei den Jüngeren waren ein fürs Abendspiel zwar nur mittelprächtiger Wert aber dennoch ein guter Abschluss fürs ZDF.

Wochenvorschau:

Montag, 27.06.
18.00 Uhr: Italien - Spanien (Achtelfinale, live ARD, Kommentar: Steffen Simon)
21.00 Uhr: England - Island (Achtelfinale, live ARD, Kommentar: Tom Bartels)

Donnerstag, 30.06.
21.00 Uhr: Polen – Portugal (Viertelfinale, live ARD/ZDF, Kommentar: offen)

Freitag, 01.07.
21.00 Uhr: Wales – Ungarn/Belgien (Viertelfinale, live ARD/ZDF, Kommentar: offen)

Samstag, 02.07.
21.00 Uhr: Deutschland – Italien/Spanien (Viertelfinale, live ARD/ZDF, Kommentar: offen)

Sonntag, 03.07.
21.00 Uhr: Frankreich – England/Island (Viertelfinale, live ARD/ZDF, Kommentar: offen)

Ab Mittwoch, 06.07: Halbfinale

Ausgegrinst: Die letzten Züge der Copa in Sat.1


In der Nacht auf Mittwoch ging es ans Halbfinale und somit für Jürgen Klinsmann an das Duell mit Lionel Messi und seinen favorisierten Argentiniern. Letztere wurden dieser Rolle auch gerecht und siegten humorlos mit 4:0. Für die USA als die Endstation beim Turnier. Sat.1 dürfte wenig Freude an den erzielten Werten gehabt haben – nur 100.000 Sportfans waren ab 3.00 Uhr dabei, blieben dann aber auch konstant am Ball. Einzig die erste Halbzeit lag mit 110.000 Fans noch etwas besser.

Die Nacht auf Donnerstag brachte dann das zweite Halbfinale zwischen Chile und Kolumbien, dass das Chile mit 2:0 für sich entscheiden konnte. Halbzeit 1 erreichte ab 2.08 Uhr 110.000 Zuschauer (3,0%) und 60.000 (3,9%) bei den Jüngeren. Für Halbzeit 2 standen ab 3.09 Uhr dann identische 110.000 (3,9%) bei leicht schwächeren 50.000 (aber 4,1%) bei den Jüngeren zu Buche.

Das Spiel um Platz 3 fand in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt und brachte eine weitere Niederlage für das Team des Deutschen – 0:1 gegen Kolumbien und somit der 4. Platz. Gezeigt wurde es leider nicht im TV.

Das Finale von Sonntag auf Montag trugen dann Argentinien und Chile aus - für Superstar Lionel Messi mit unerfreulichem Ergebnis: Er verschoss einen Elfmeter, musste das 2:4 nach Elfmeterschießen seiner Elf mit ansehen und beendete anschließend seine Nationalmannschaftskarriere. Sat.1 konnte mit 430.000 Zuschauern (12,9%) und 250.000 (14,5%) bei den Jungen mit der ersten Halbzeit schon mal sehr zufrieden sein. Die weiteren Quoten liegen aktuell noch nicht vor.

Heiße Reifen: MotoGP und DTM


Eurosport versuchte ab Donnerstag die Motorsportfans vor den TV zu bekommen. Der Große Preis der Niederlande im MotoGP stand auf dem Programm. Am Donnerstag schauten ab 21.55 Uhr verhaltene 90.000 zu. Freitag bestätigte sich diese Zahl ab 13.55 Uhr und wurde dort sogar von Snooker um 19.00 Uhr (160.000) und Pferdesport um 21.56 Uhr (110.000) geschlagen. Dafür gab es dann aber am Samstag Platz 1-3 im Tagesranking mit 170.000 (ab 13.20 Uhr), 120.000 (ab 12.25 Uhr) und nochmal 120.000 (ab 15.01 Uhr).

Ab Samstag stieg auch das Erste ein und lieferte den 7. und 8. Lauf der DTM auf dem Norisring. Samstag ab 13.21 Uhr verfolgten den 7. Lauf schwache 750.000 (7,4%) beim Gesamtpublikum und 160.000 (4,2%) der Jüngeren. Das reichte nur für etwas mehr als den halben Senderschnitt.

Sonntag ab 12.45 Uhr fanden sich dann zum 8. Lauf 940.000 (7,2%) bei allen und 170.000 (3,6%) bei den Jüngeren ein - marginal besser zwar, aber eben auch fast genau so weit vom Senderschnitt entfernt wie am Vortag.

Sport-Box


Neben Fußball und heulenden Motoren lieferte Eurosport noch täglich zu verschiedenen Zeiten Tennis live vom ATP-Turnier aus Nottingham. Nach 50.000/60.000 zu Wochenbeginn am Montag und Dienstag und schwachen 30.000 am Mittwoch, konnten Donnerstag immerhin mal 90.000 als bester Durchschnittswert vorgezeigt werden. Zum Wochenende stand der gelbe Ball dann jedoch klar im Schatten der anderen Programmpunkte.

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