Wenn es ein Frühwarnsignal dafür gibt, dass ein katastrophaler Spielfilm auf uns zukommt, dann sind es Reshoots. Noch nie in der Geschichte Hollywoods ist etwas Gutes dabei rausgekommen, wenn ein bereits in Produktion befindlicher Film seinen Drehplan umschmeißen muss, um bereits gefilmte Szenen erneut zu drehen. Daher kann man jedes Mal, wenn ein weiteres Projekt Nachdrehs respektive Neudrehs ankündigt, sichergehen, dass es sich gar nicht erst lohnen wird, sich das fertige Produkt eines Tages im Kino anzuschauen.
Alle Steven-Spielberg-Fans müssen nun also ganz stark sein. Denn seine jüngste Produktion befindet sich derzeit in exakt dieser unangenehmen, peinlichen Form des Trubels. Wie Quellen aus Branchenkreisen bestätigen, muss Spielbergs Sci-Fi-Komödie vier Wochen nach Drehstart eine einschneidende Änderung durchmachen: Es soll tatsächlich der Hauptdarsteller ausgetauscht werden, was auch bedeutet, dass der Regisseur Robert Zemeckis («Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten») diverse Szenen, die sich bereits im Kasten befinden, noch einmal drehen muss.
Angeblich war der eigentlich in der Hauptrolle besetzte Mime, «Wild Life»-Darsteller Eric Stoltz, nicht fähig, den komödiantischen Tonfall der Zeitreise-Geschichte zu treffen. Darüber hinaus behaupten Personen, die Verbindungen zu der Produktion haben, dass Stoltz am Set für dicke Luft gesorgt hat, indem er ständig grimmig und aggressiv auftrat, vor allem gegenüber Nebendarsteller Thomas Wilson. Diese Aussagen dürfen bezweifelt werden. Gewiss ist Zemeckis einfach nicht fähig, seine Schauspieler vernünftig zu führen.
Der für Stoltz gecastete Ersatz weckt zudem nicht gerade große Hoffnungen: Für ihn springt «Jede Menge Familie»-Bengel Michael J. Fox ein, der bislang wahrlich nicht dafür bekannt ist, ein die Leinwand füllendes Charisma aufzuzweisen. Dennoch wollen Spielberg und Zemeckis an «Zurück in die Zukunft» festhalten. Ganz ehrlich: Sie wären besser beraten, den Verlust der bisherigen Drehkosten hinzunehmen. Noch mehr Geld in diesen anstehenden Flop zu pumpen, der schon zigfach umgeschrieben wurde (unter anderem wurde eine Sequenz auf einem atomaren Testgelände gestrichen) und auch beim Drehen ins Schleudern gerät? Das ist zweifelsfrei die filmwirtschaftliche Fehlentscheidung des Jahrzehnts!
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