Vermischtes

«Tagesschau»-Chef Kai Gniffke: 'Schneller als live geht nicht'

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Der ARD-aktuell-Chefredakteur sieht die sozialen Medien nicht als Konkurrenz an. Die Terrorberichterstattung der ARD werde er dennoch „kritisch hinterfragen“.

Tempo ist für uns nichts Neues, und schneller als live geht nicht. Insofern ist die Beschleunigung nicht das Problem. Die Herausforderung liegt eher in der Masse von Informationen, die mit Handy-Videos von Internetnutzern dazugekommen ist.
Kai Gniffke gegenüber der 'FAZ'
Im Gespräch mit der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' spricht ARD-aktuell-Chefredakteur Kai Gniffke über die sich wandelnden Aufgaben der Fernsehnachrichten in einer von sozialen Medien geprägten Medienwelt. „Früher hatten wir die Kontrolle über Live-Berichterstattung, weil wir die Einzigen waren, die die Übertragungskapazitäten hatten“, hält Gniffke fest. „Heute stellt sich für uns die Frage: Wie können wir, wenn wir auf ein Live-Video aus dem Netz zurückgreifen, unseren ethischen und journalistischen Prinzipien gerecht werden?“ Die für die ARD richtige Antwort darauf sei laut dem «Tagesschau»-Chef, mit Bedacht vorzugehen.

„Wir leisten der Gesellschaft keinen Dienst, wenn wir einfach draufhalten und in einen Wettbewerb um das spektakulärste Bild eintreten.“ Die polarisierende Entscheidung, Richard Gutjahrs Video der Ereignisse in Nizza zu zeigen, verteidigt er derweil: „Das Video war das Dokument, das man zeigen musste. Zumal es aus einer Perspektive aufgenommen war, aus der man nicht sah, wie Menschen ums Leben kamen. Was aber zu sehen war, vermittelte einen Eindruck von dem Geschehen. Wir haben das Video zudem nicht live gestreamt.“

Gemeinhin sei es aber unvermeidlich, die Terrorberichterstattung „grundlegend [zu] überdenken und kritisch [zu] hinterfragen“. Den Putschversuch in der Türkei habe Das Erste indes korrekt abgehandelt: „Schon während der «Tagesthemen» haben wir erste Einschätzungen gegeben, anschließend die Zuschauer über Laufschrift auf dem Laufenden gehalten, den «Tatort» für eine Extraausgabe unterbrochen und im Anschluss daran eine halbstündige Extrasendung gebracht. Das ist keine Kapitulation, das ist solide Information.“

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