Der Name Alexander Hold ist hierzulande fest verknüpft mit dem Daytime-Programm von Sat.1, hat der Kemptener Jurist doch jahrelang für gute bis streckenweise herausragende Einschaltquoten mit allerdings durchaus fragwürdig inszenierten gescripteten Gerichtsverhandlungen gesorgt. Nun allerdings könnte der in den vergangenen Jahren medial etwas kürzer getretene Hold allerdings ein großes, ja sogar sehr großes "Comeback" feiern, denn wenn es nach der Bayerischen Landtagsfraktion der Freien Wähler geht, soll der 54-Jährige die Nachfolge von Joachim Gauck als deutscher Bundespräsident antreten.
Wie Hubert Aiwanger, Fraktionsvorsitender der Freien Wähler Bayerns bekanntgab, habe man Hold bereits nominiert. Er werde sich bei der am 12. Februar 2017 stattfindenden Bundesversammlung in Berlin den über 1.200 Stimmberechtigten zur Wahl stellen. Aiwanger bezeichnet seinen Kandidaten als "Glücksfall für unser Land", der "sich über alle Parteigrenzen hinweg einen hervorragenden Ruf erworben" habe und "bei den Bürgern ein hohes Ansehen" genieße. "Gerade in Zeiten, da bei manchen Bürgern Zweifel wachsen, ob Recht und Gesetz geachtet und verteidigt werden, bringt ein Richter und Kommunalpolitiker wichtige Voraussetzungen für unser höchstes Staatsamt mit", sagt Aiwanger ferner.
Alexander Hold zeigte sich geehrt über das ihm entgegengebrachte Vertrauen: "Unabhängig, sachbezogen und bürgernah - dieser Politikstil, für den die Freien Wähler stehen, muss in unserem Land wieder zum Maßstab werden. Das wünschen sich die Bürger, damit Deutschland seine Zukunftsaufgaben erfolgreich bewältigen kann. Genau das werde ich in den kommenden Monaten als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten deutlich machen. Auch wenn ich meine Erfolgschancen realistisch einschätze, nehme ich meine Kandidatur mit großer Ernsthaftigkeit an. Schon wenn es gelingt, sachorientierter Vernunft wieder mehr Gehör zu verschaffen als populistischen Parolen, ist viel gewonnen für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes."
Sollten sich nicht überraschend Union, SPD, Grüne oder Linke hinter Hold als Kandidat des Bundespräsidentenamtes stellen - was angesichts der von Aiwanger angeprangerten angeblichen "rot-rot-grünen Kungelei" bei der Auslese anderer Kandidaten vor allem im linken Parteienspektrum als nahezu ausgeschlossen gilt -, dürfte Hold bestenfalls Außenseiterchancen bei der Bundesversammlung haben. Immerhin hat der TV-Richter aber auch politische Erfahrungen vorzuweisen, fungiert er doch seit zwei Jahren als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kemptener Stadtrat.
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