Öde Formel 1 gewinnt auch mit Hockenheim keine Zuschauer

Spruch der Woche

"Mit dem WM-Titel 2014 ist historisch und auch emotional etwas gelungen, was sich in meiner Karriere nicht mehr wiederholen lässt. Deshalb ist es richtig und vernünftig, nun Schluss zu machen."
(Bastian Schweinsteiger sagt nach 120 Länderspielen Servus zum Nationalteam)

Thema der Woche: Formel 1-Tristesse am Hockenheimring

Neuer Versuch für Nico Rosberg, die aktuelle Dominanz seines Teamkollegen Lewis Hamilton vielleicht wenigstens beim Heim-Grand-Prix zu durchbrechen.

Im Qualifying klappte das schon mal sehr gut – Rosberg holte die Pole vor Hamilton, Ricciardo, Verstappen, Räikkönen und Vettel. 1,93 Millionen Zuschauer bei RTL sorgten für 18,5 Prozent Marktanteil – fast doppelter Senderschnitt. Nur bei den Jungen sah es erneut etwas schlechter aus: 550.000 Fans reichten aber immerhin für 14,3 Prozent und somit knapp für Senderschnitt. Die letzten Jahre sah es beim deutschen GP zum Qualifying fast identisch aus.

Das Rennen bot dann jedoch wieder die übliche Dramaturgie. Rosberg verlor schnell die Führung, Hamilton ließ sich den Sieg nicht nehmen und am Ende reichte es für den Deutschen gar nur für den 4. Platz - hinter Ricciardo und Verstappen und vor den beiden Ferrari. Somit baute Lewis Hamilton seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus.

RTL konnte sich ab 14.03 Uhr über 4,94 Millionen (satte 31,0%) bei allen und 1,42 Millionen (25,9%) bei den Werberelevanten freuen. Zum Vergleich: 2012 und 2013 hatte das noch eine ganze Ecke besser ausgesehen: 5,99 (40,9%) in 2012, 5,36 (40,9%) in 2013. 2014 hingegen hatte es mit 4,83 (32,3%) schon einen Einschnitt gegeben - 2015 pausierte der Hockenheimring. Nun kehrte man zurück, konnte aber keine große Zusatzeuphorie entfachen.

Sky trug ebenfalls ab 14.03 Uhr nochmal 330.000 (2,1%) bei allen und 80.000 (1,5%) bei den Umworbenen zum Gesamtergebnis bei.

Ein erstes echtes Fußballspiel zwischen Tests, Show und Geplänkel

Immerhin zwei Pflichtspiele hatte diese Fußballwoche zu bieten. Am Donnerstag traf Hertha BSC Berlin in der EuropaLeague-Qualifikation auf Bröndby, trainiert von Ex-VfB-Stuttgart-Coach Alexander Zorniger. Am Ende hieß es 1:0 für die Berliner – eine passable Ausgangsbasis für das Rückspiel. 750.000 Zuschauer waren ab 20.10 Uhr bei Sport1 mit am Ball.

Davor und danach gab es auch eine Menge Fußball – jedoch meist ohne, dass es dabei um Punkte ging.

Ebenfalls am Donnerstag spielte zum Beispiel Borussia Dortmund gegen Manchester City – ab 13.30 Uhr waren 310.000 Menschen bei Sport1 mit dabei. Das Benefizspiel der Nowitzki-All-Stars gegen Nazionale Piloti verfolgten ab 18.30 Uhr 350.000 Interessierte. Auch am Donnerstag trafen die deutschen Frauen bei der U19-Europameisterschaft auf die Slowakei – 80.000 Fans wollten das Spiel ab 20.11 Uhr sehen.

Freitag hatte Sport1 erneut zwei Tests von Erstligisten am Start – ab 17.55 Uhr spielte Bremen gegen Betis Sevilla und erreichte 200.000 Fußballbesessene. Ab 19.55 Uhr war dann der HSV gegen Bochum dran und steigerte das Ganze auf 320.000 Fans.

Samstag stand dann erneut bei Sport1 unter der Überschrift: Champions Cup. Klingt wichtig, ist aber auch (nur) ein Vorbereitungsturnier. Doch worum geht es? Der International Champions Cup ist eine Serie von Freundschaftsspielen über den ganzen Globus verteilt. Erstmals nehmen dieses Jahr mit Dortmund und München auch deutsche Vereine teil. Die insgesamt 21 Spiele werden in 16 Stadien in ebenso vielen Städten in Australien, China, den USA und Europa ausgetragen. In Deutschland zeigt Sport1 exklusiv 21 Spiele im Free-TV und via Stream.

Samstag steigerte man die Reichweiten je später der Abend wurde. Ab 18.59 Uhr verfolgten 150.000 Zuschauer das Spiel Celtic Glasgow gegen den FC Barcelona. Ab 21.05 Uhr waren 240.000 dabei, als Real Madrid gegen den FC Chelsea spielte. Ab 23.04 Uhr schließlich verfolgten 370.000 Sportfans den Auftritt des FC Bayern gegen Inter Mailand.

Eurosport setzt auf Snooker und Radfahrer

Eurosport bekämpfte den Fußball-Overkill der Kollegen von Sport1 diese Woche mit Snooker und Radfahren. Jedoch eher mit wenig spektakulären aber zumindest konstanten Werten.

Die Berichte der Snooker Main Tour aus Yushan zogen an den verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Uhrzeiten durchschnittlich zwischen 50.000 und 170.000 Fans. Die erfolgreichste Übertragung gab es am Mittwochabend, als eben genau 170.000 Zuschauer ab 20.03 Uhr rund 90 Minuten dabei waren.

Die Berichte von der Wallonien-Rundfahrt hielten ebenfalls konstantes Niveau und lagen immer um den 15-Uhr-Slot herum bei rund 80.000 Zuschauern.

Sport-Box

Sommerzeit, Ski-Sprung-Zeit? Der Sommer Grand-Prix aus Hinterzarten im Schwarzwald war am Samstag bei Eurosport ab 19.52 Uhr für zwei Stunden Thema. Immerhin 110.000 Menschen wollten dabei sein.