Kinderfilm ohne Vorlage? Kein Interesse!

Und stünde der deutsche Filmmarkt für sich alleine, so würde sich dies so bald wohl nicht ändern, denn auch ein weiterer „besonderer Kinderfilm“ ging an den Kinokassen baden: «Winnetous Sohn» legte mit 3.009 Interessenten einen der 30 schwächsten Filmstarts in der Bundesrepublik seit 2010 hin und versäumte alles in allem ebenfalls die 100.000-Kinogänger-Marke. Das Projekt wird dennoch fortgesetzt, und angesichts der zumeist positiven Rückmeldungen derjenigen, die die ersten zwei „besonderen Kinderfilme“ gesehen haben, bleibt zu hoffen, dass aller guten wirtschaftlichen Dinge drei sind. Wobei auch Kinderfilme mit Vorlage nicht vor Misserfolg gefeit sind: 2015 liefen etwa «Rettet Raffi!» und «V8 – Die Rache der Nitros» abseits der Sechsstelligkeit.
Deutschland, deine RomCom
Mehr noch als Original-Kinderfilme haben derzeit hierzulande produzierte Romantic Comedys ein Problem an den Kinokassen. Wie bei jeder Genre-Dürreperiode könnte diese natürlich jederzeit durch einen qualitativen, gut vermarkteten Volltreffer beendet werden. Der Status Quo sieht trotzdem so aus, dass bereits mehr als die Hälfte des Jahres vorbei ist – und sich nicht eine einzige deutsche RomCom in den Top 60 der Jahrescharts befindet.

Lösungsvorschläge: Einmal dranbleiben, einmal lockerlassen
Ein gut gemeinter Ratschlag an die deutsche Filmbranche: Schenkt Kritiken durchaus etwas Beachtung. Denn ein Gros der hierzulande produzierten RomComs wurde in Rezensionen als ausgelutscht und ideenlos abgestraft. Dass nun auch das zahlende Publikum diese Filme links liegen lässt, kann da kein Zufall mehr sein. Klar, Kritikerlieblinge können floppen und verrissene Filme mit starker Marke, beliebter Vorlage oder großen Stars können zu Hits werden. Aber wenn Produzenten eine RomCom nach der nächsten raushauen, sie praktisch alle als schlecht besprochen werden und keine bis zum eigentlichen Publikum durchdringt, dann darf man sich fragen, ob es nicht nur eine Korrelation, sondern auch einen Kausalzusammenhang gibt.
Beim Kinderfilm ohne Vorlage sollte dagegen weiterhin auf Konstanz gesetzt werden. Während der RomCom-Markt wohl übersättigt ist, und daher ein „Weniger Filme, mehr Qualität“-Denken zu empfehlen ist, gibt es kaum deutsche Kinderfilme, die komplett neue Geschichten erzählen. Daher können sie bislang auch keinen Ruf haben – höchstens bei eifrigen Lesern von Filmrezensionen, und bei denen ist er wenigstens gut. Der „besondere Kinderfilm“ muss zu seiner eigenen, angesehenen Marke werden, zu einem Selbstläufer – also bitte am Ball bleiben.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
04.08.2016 16:58 Uhr 1
Man nehme: Mädchen, mische ein wenig Kevin dazu, rühre es um mit Diversität/Asia. Eine halbe Stunde köcheln lassen auf niedriger Flamme, dann ein wenig "Das Mädchen am Ende der Strasse"...und nur eine Priese "Tideland", allerding nicht ganz so schräg.
Der Film war Kassengift, weil er von der Grundanlage her schon die Hälfte der Kinder abserviert hat: Jungen.
Man muss sich alleine die Castliste mal genießerisch zur Zigarette drehen und in einem Zug durchinhalieren:
Von 12 Darstellern sind 3 männlich.
Da wollten wahrscheinlich auch die Muttis nicht ins Kino, bei so wenig Männern.
If there's something strange
In your neighborhood
Who you gonna call?
Ghostbusters!
04.08.2016 22:21 Uhr 2
04.08.2016 23:59 Uhr 3
Ente, Trente... :mrgreen:
07.05.2017 11:35 Uhr 4
Das ist ne Milieu/Gauner-Komödie, und es geht um die Liebe zum Schrottplatz, aber nicht um die Liebe zwischen Mann und Frau.