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«Superkids - Die größten kleinen Talente der Welt»

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Überwiegend hielt sich auch die zweite Staffel des Kinder-Castings im grünen Bereich in Sat.1. Allerdings offenbarte sich zuletzt eindrucksvoll, dass die Sendung harter Konkurrenz nicht gewachsen ist.

Abgesänge auf das Genre gab es schon oft und in der Tat liegt der letzte große neue Hit im Casting-Segment mit «The Voice of Germany» auch schon einige Jahre zurück. Und trotzdem stellen die televisionären Suchaktionen nach irgendetwas, das zumindest nominell "super" oder "top" ist, immer wieder unter Beweis, dass sie keineswegs zum alten Eisen gehören. Ein relativ junges Beispiel hierfür ist das Sat.1-Format «Superkids - Die größten kleinen Talente der Welt», das im September vergangenen Jahres erstmals über die Bühne ging und dabei zumindest sehr ordentliche Einschaltquoten einfuhr. Die nun im Juli wie schon im Vorjahr jeweils an drei Freitagabenden zur besten Sendezeit ausgestrahlte zweite Staffel begann zunächst ebenfalls durchaus respektabel, hatte zum Ende hin aber deutliche Einbußen zu verkraften. Vor allem das Staffelfinale muss zu denken geben.

Dabei war die Welt zum Staffelauftakt noch völlig in Ordnung. Am 15. Juli wurden zwar mit 2,04 Millionen Zuschauern und 7,9 Prozent beim Gesamtpublikum neue Negativrekorde für die betont internationale Kinder-Castingshow erzielt, starke 11,3 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei immerhin noch 0,89 Millionen Zuschauern trösteten darüber allerdings ganz gut hinweg. Etwas kritischer wurde es dann schon eine Woche später, wo zwar die Gesamt-Reichweite stabil blieb und bei den jüngeren Zuschauern sogar eine minimal höhere Sehbeteiligung von 0,91 Millionen ausgewiesen wurde. Da an diesem Abend aber nicht zuletzt aufgrund des Amoklaufs von München deutlich mehr Menschen als sonst fernsahen, um sich (vornehmlich bei ARD, ZDF, RTL und den Nachrichtensendern) über die Lage zu informieren, fiel der Marktanteil deutlich auf nur noch 9,8 Prozent zurück.

Besondere Abende erfordern vielleicht auch von Medienanalysten einen sensibleren Umgang mit der Quote, am letzten August-Freitag musste sich das Team um Moderator Wayne Carpendale dann allerdings wieder dem harten Kampf ums Publikum ohne jedes Wenn und Aber stellen - und der wurde an diesem Tag so richtig hart, zeigte doch am selben Abend auch RTL seine vorletzte Folge von «Ninja Warrior Germany». Während sich über 20 Prozent der 14- bis 49-Jährigen für die Actionshow entschieden, fiel die harmlose Kinder-Show im direkten Vergleich gnadenlos durch und kam nicht über miese 6,6 Prozent bei 0,51 Millionen hinaus. Insgesamt wurden 1,52 Millionen Zuschauer ausgewiesen, dies entsprach ebenfalls schwachen 6,1 Prozent.

Durch den verheerenden Sturz der dritten und letzten Folge der zweiten Staffel zeigte sich nicht nur, dass «Superkids» arge Probleme bekommt, sobald die Konkurrenz ein schlagkräftiges Gegenangebot im Show-Bereich unterbreitet. Nein, auch die Gesamtbilanz wurde deutlich nach unten gezogen, denn mit 1,87 Millionen Zuschauern und 7,2 Prozent Marktanteil lag man nur auf Höhe des Juli-Schnitts von Sat.1, der sich auf 7,1 Prozent bezifferte. Zumindest in der werberelevanten Zielgruppe überbot man diesen mit 9,2 Prozent bei 0,77 Millionen doch noch recht deutlich - was aber auch daran lag, dass der Privatsender auf ziemlich schwache 8,3 Prozent gelangte. Im Vergleich zur ersten Staffel aus dem Vorjahr sind klare Verluste nicht von der Hand zu weisen: Damals wurden noch 8,7 bzw 11,4 Prozent bei 2,37 Millionen erzielt.

Errechnet man die durchschnittlichen Zahlen sämtlicher sechs Folgen, ergeben sich unterm Strich 2,12 Millionen Gesamt-Zuschauer und ganz gute 8,0 Prozent Marktanteil, in der Zielgruppe stehen sogar noch knapp zweistellige 10,3 Prozent bei 0,91 Millionen auf dem Papier. Die Entscheidung, ob die Bilanz letztlich reicht, um eine dritte Staffel in die Wege zu leiten, könnte den Sat.1-Verantwortlichen somit durchaus schwer fallen. Das stärkste Contra-Argument lieferten die desolaten Werte der jüngsten Folge sowie die Tatsache, dass die Tendenz nach einem stabilen ersten Durchgang nun doch klar nach unten zeigt. Vielleicht aber motiviert das nominell, konzeptionell und hinsichtlich des Personals durchaus artverwandte «Superpets» die Verantwortlichen doch zu einer Fortsetzung seiner «Superkids», denn die Suche nach den «Talentiertesten Tieren der Welt» gelangte am vergangenen Freitag auf richtig gute 11,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei fast zweieinhalb Millionen Zuschauern (mehr dazu hier). Wie sich der Sender auch entscheiden mag: Sowohl pro Einstellung als auch pro Fortsetzung lassen sich Argumente finden.

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