Ein kleiner Eklat im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Olympia-Berichterstattung: Der ARD-Reporter Carsten Sostmeier bat nach einem von ihm geäußerten Kommentar die deutsche Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski telefonisch darum, ihm zu vergeben. Doch Krajewski lässt den ARD-Journalisten zunächst im Regen stehen. Die 'Süddeutsche Zeitung' zitiert die Sportlerin: „Bevor ich es mir nicht angeschaut habe, weiß ich nicht, ob ich die Entschuldigung annehmen kann. Und da ich nicht weiß, ob ich es mir anschauen werde, kann es etwas dauern.“
Krajewski, die mit der Vielseitigkeitsmannschaft Silber gewann, wurde von Sostmeier im Ersten basierend auf ihrem Geländeritt als „Angsthase“ bezeichnet. Darüber hinaus urteilte er, dass sie wohl „einen braunen Strich“ in der Hose hätte. Diese Einschätzungen begleiteten Krajewskis Ausscheiden beim Geländeritt, nachdem ihrem Pferd Samourai drei Verweigerungen attestiert wurden. Sostmeier wiegelte anschließend ab: „Es liegt mir fern, Sportler zu beleidigen. Wenn das so angekommen sein sollte, dann kann ich mich dafür nur aus tiefstem Herzen entschuldigen.“
Die Vielseitigkeitsreiterin sei nach eigener Aussage zunächst nicht auf Sostmeiers Kommentare, die auch von der ARD als unangemessen bezeichnet wurden, aufmerksam geworden. Erst, als sie ihr ein hohes Maß an „aufmunternde[n] und liebe[n] Nachrichten“ vorführte, dass sie im Fernsehen wohl mit Kritik bedacht wurde, bekam sie Wind von diesem Vorfall. „Es tut natürlich weh. Ich glaube, dass jeder einzelne Sportler sein Allerbestes gibt“, so Krajewski. Harsche Kommentare der Sportjournalisten würden es den Olympioniken in der vor Ort gegebenen, „schwierigen Situation definitiv nicht leichter" machen.
Es gibt 12 Kommentare zum Artikel
11.08.2016 13:13 Uhr 1
11.08.2016 13:29 Uhr 2
Nein, soll sie nicht!
Klar ist der Sport das wichtigste! Aber deswegen muss niemand vor ca. 2 Mio. Zuschauern derart beleidigen lassen!
11.08.2016 14:02 Uhr 3
11.08.2016 14:20 Uhr 4
Davon abgesehen, dass das keine Lächerlichkeit gewesen ist, wieso kannst du dich deswegen nicht au den Sport konzentrieren?
11.08.2016 15:12 Uhr 5
11.08.2016 15:22 Uhr 6
Es ist natürlich ein enormer Unterschied, ob ein Komiker/Satiriker in diesem Umfeld so etwas tut, oder ein Kommentator, der schlicht das Geschehen wiedergeben soll. In dem Zusammenhang Hohn und Spott über eine Sportlerin auszuschütten, nur weil einem die Leistung nicht passt, ist in der Postion mehr als unangebracht - und das kann man auch nicht mit "Emotionen" schön reden. Wie im anderen Thread zu dem Thema bereits gesagt, sollte gerade ein Kommentator den Respekt und die Achtung vor den Sportlern über die er spricht nicht verlieren - und genau das tat der gute Herr Sostmeier. Eine Leistung kritisieren ist das eine, sich aber darüber lustig zu machen und den Sportler im Prinzip zu erniedrigen, geht deutlich zu weit.
11.08.2016 15:45 Uhr 7
11.08.2016 15:47 Uhr 8
11.08.2016 16:13 Uhr 9
Dann kannst du kaum den Ritt von Julia Krajewski mit entsprechendem Kommentar gesehen haben, oder du weißt schlicht nicht was man unter "Hohn und Spott" oder "verbal erniedrigen" versteht.
11.08.2016 16:22 Uhr 10