Allgemeine Info zu den Quoten
Die Erhebung der Olympia-Daten fällt nicht immer leicht, da ARD und ZDF gerne mal von Event zu Event springen. Deshalb bemüht sich die AGF darum, zeitnahe Übertragungen einer Sportart möglichst zusammenzufassen. Was dies bedeutet, sei am Beispiel von Christoph Hartings Goldwurf am Samstag kurz erläutert: Man hat hier sämtliche ZDF-Bilder von der Leichtathletik zwischen 15:15 Uhr und 18:15 Uhr zusammengefasst, was insgesamt 73 Minuten Sendematerial umfasst - und damit eben bei weitem nicht nur die Übertragung des Diskuswerfens.Geht es um Gold, ist Deutschland gebannt
Eine zentrale Beobachtung, die man aus dem beträchtlichen Zahlen-Wust extrahieren kann, ist die Korrelation zwischen deutschen Medaillen und besonders starken Einschaltquoten. Dies offenbarte sich insbesondere am vergangenen Dienstag, als zahlreiche aus deutscher Sicht äußerst spannende und erfolgsträchtige (Vor-)Entscheidungen anstanden. Mit Fabian Hambüchens Gold-Performance am Reck verzeichnete Das Erste angesichts von 7,38 Millionen Zuschauern bereits eine tolle Zuschauerzahl, die Finaleinzüge der Fußball-Damen (7,66 Millionen) sowie jener von Laura Ludwig und Kira Walkenhorst im Beachvolleyball (8,52 Millionen) lockten sogar noch mehr Menschen an - umso bedauerlicher für die großartig aufspielenden Mädels, dass ihr überraschend locker gewonnenes Finalmatch dann hierzulande erst um 5 Uhr nachts lief.
Mit 25,9 bis 30,5 Prozent konnten sich die Marktanteile hier schon so richtig sehen lassen, noch besser liefen aber die aus deutscher Sicht nicht minder erfolgreichen Übertragungen vom Bahnrad, Boxen und Turmspringen mit unglaublich starken 35,9 und 37,7 Prozent. Beim jüngeren Publikum begeisterten vor allem die beiden letztgenannten Events angesichts von 29,5 und 29,6 Prozent im besonderen Maße. Vergleichsweise moderat war hingegen die mit einer Gold- und einer Silber-Medaille aus sportlicher Sicht noch erfolgreichere Übertragung vom Kanu im Mittagsprogramm unterwegs, die bei 2,37 Millionen Interessenten "nur" auf 25,8 Prozent aller sowie 16,0 Prozent der jüngeren Konsumenten gelangte. Auf ähnlichem Niveau war am Donnerstag, den 11. August, auch der ebenfalls zu vergleichsweise früher Stunde gezeigte Ruderwettbewerb im Doppelvierer unterwegs, der auf 25,3 und 20,6 Prozent bei 2,83 Millionen kam - und sogar binnen kurzer Zeit dem Land gleich zweimal Gold bescherte.
Bogen- und Pistolenschießen werden zu Überraschungshits
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Sehr respektabel fielen auch einmal mehr die Erfolge im Reiten aus: Gleich sechs Medaillen wurden erreicht, darunter immerhin zwei goldene von Michael Jung in der Vielseitigkeit sowie im Mannschaftsreiten der Dressur. Die ganz große Reitbegeisterung stellte sich dabei zwar nicht ein, doch in der Spitze wurden immerhin 5,08 Millionen Zuschauer erreicht, die Marktanteile lagen an guten Tagen bei etwa 20 bis 25 Prozent. Für ganz tolle Werte war auch der überraschende und anschließend sehr kontrovers diskutierte Olympiasieger im Diskuswerfen gut: Christoph Harting, Bronze-Sieger Daniel Jasinski und Co. kamen am 13. August zu recht früher Stunde ab 15:15 Uhr auf durchschnittlich 4,44 Millionen Zuschauer und herausragende 37,0 Prozent, am selben Abend gelangte Angelique Kerber noch zu später Stunde mit ihrem Finalmatch im Tennis auf 33,8 Prozent bei 5,56 Millionen Interessenten.
Golf tut sich noch schwer, Ringen läuft ordentlich
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Dass es noch vor kurzem ernsthafte Bestrebungen gegeben hatte, die über eine Jahrtausende alte Tradition verfügende Sportart Ringen aus dem olympischen Programm zu werfen, lässt sich rein anhand der Einschaltquoten kaum nachvollziehen: Am Abend kamen die von ARD und ZDF gezeigten Kämpfe stets über die Marke von 20 Prozent, nachmittags waren sogar bis zu 28,2 Prozent möglich und auch beim jungen Publikum lief es mit in der Regel rund 20 Prozent zufriedenstellend. Badminton etwa tat sich da deutlich schwerer. Es sei allerdings auch darauf verwiesen, dass die Sender bisweilen auf sehr lange Sendestrecken beispielsweise beim Golf setzten, während das Ringen mit seinen kurzen Kämpfen quasi durchweg eher als kurze Randnotiz zwischen anderen Sportarten präsent war.
Die Top-Quoten: Beachvolleyball schon wieder ganz vorne
Top-Reichweiten bei Olympia
- Beachvolleyball Damen (Halbfinale, BRA-DEU): 8,52 Mio. (28,7% / 27,1%)
- Fußball Damen (Halbfinale, KAN-DEU): 7,66 Mio. (30,5 / 25,1%)
- Bogenschießen Damen: 7,50 Mio. (25,6% / 22,7%)
- Kunstturnen Herren (Reck): 7,38 Mio. (25,9% / 23,3%)
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