Fußballer-Comedy gegen «Sportschau» und Buli-Topspiel? Keine gute Idee.

von Manuel Nunez Sanchez 28. August 2016, 09:08 Uhr

Tele 5 wagte sich mit «Dit is Fußball» in den direkten Wettbewerb mit gleich zwei attraktiven Angeboten rund um das runde Leder. Aus Sicht der Quoten kein cleverer Schachzug, denn die Comedyserie mit Martin Semmelrogge legte so einen klaren Fehlstart hin.

„

Ich spiele da eine positive Rolle, den Präsidenten eines maroden Fußball-Vereins. Einen warmherzigen, sentimentalen Typen, der auch nicht doof ist. Die Serie bietet skurrile Figuren, starke Geschichten direkt aus dem Alltag und mal etwas abseits von Krimi und Co. Ich bin leidenschaftlicher Fußballfan und glaube zu wissen, was Menschen, die sich hier für Fußball interessieren, sehen wollen.

”

Martin Semmelrogge im Quotenmeter.de-Interview über seine Rolle in «Dit is Fußball».

Dass man bei Tele 5 mitunter auch schon mal unkonventionelle Wege geht, um sich vom TV-Mainstream abzuheben, sollte sich unter TV-Fans mittlerweile rumgesprochen haben. Die neue Comedyserie «Dit is Fußball» jedoch ausgerechnet im Kontext und direkten Wettbewerb mit der ersten Fußball-Bundesliga auf gleich zwei Sendern ins Rennen zu schicken, war äußerst mutig - und wurde vom Publikum letztlich nicht goutiert. Gerade einmal 0,08 Millionen Menschen sahen den Neustart um 19:45 Uhr, was mit einem schlechten Marktanteil von nur 0,5 Prozent einherging. Auch in der werberelevanten Zielgruppe sah es mit gerade einmal 0,4 Prozent bei 0,02 Millionen nicht wirklich rosig aus. Im Durchschnitt gelangt das Baby von Kai Blasberg auf etwa ein Prozent in beiden Konsumentengruppen.

Das erste Bundesliga-Topspiel der Saison lief derweil ab 18:30 Uhr auf Sky und wurde zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen ausgetragen. Hierfür fanden sich 0,36 Millionen Interessenten ein, was dem Pay-TV-Sender gute 2,2 Prozent Marktanteil einbrachte. Bei den 14- bis 49-Jährigen sahen 0,14 Millionen zu, hier wurden sogar noch deutlich stärkere 3,1 Prozent aller potenziell erreichbaren Fernsehenden verzeichnet.

Das härteste Brett hatten Semmelrogge und Co. allerdings mit der ARD-«Sportschau» zu bohren, die bis kurz vor 20 Uhr mit den Zusammenfassungen der Nachmittagsspiele auf eine aufgrund des wenig TV-freundlichen Sommerwetters zwar nicht ganz so beeindruckende Zuschauerzahl wie in ihren besten Zeiten mit über fünf Millionen gelangte, doch 3,91 Millionen Menschen reichten dann eben auch schon für 24,7 Prozent bei allen sowie 19,5 Prozent bei den jüngeren Konsumenten. Leichter wurde es übrigens dann auch ab 20 Uhr nicht, immerhin lief hier die «Tagesschau» und erzielte 27,6 bzw. 17,3 Prozent bei 5,16 Millionen Menschen.