Die Vorzeige-Formate: «Großstadtrevier», «Junge Ärzte» und «Quizduell-Olymp»
Ein Relikt aus ganz alten Zeiten ist das «Großstadtrevier» am Montag, das auch nach 30 Jahren weitgehend unantastbar scheint - und dieses Standing mit zumindest einigermaßen vorzeigbaren Werten auch rechtfertigt. Bis Juni erreichte die Krimiserie zuletzt quasi durchweg zweistellige Marktanteile bei rund zweieinhalb Millionen Zuschauern, im August gelang es hingegen an keinem der vier Ausstrahlungstage, die Zehn-Prozenthürde zu überwinden. Mit 8,6 bis 9,9 Prozent bei durchschnittlich knapp zwei Millionen Menschen verfehlt man in diesen Tagen den Senderschnitt recht klar, geht allerdings auch schon seit einiger Zeit lediglich mit Reruns auf Zuschauerjagd. Beim jungen Publikum zwischen 14 und 49 Jahren hatte man sich mit knapp fünf Prozent zu begnügen, bis Mai hatte man hier mit oftmals etwa sechs Prozent aber auch schon deutlich näher am Zielwert gelegen.
Auf ähnlichem Niveau rangierte zuletzt der «In aller Freundschaft»-Ableger «Die jungen Ärzte»: Seit vergangener Woche laufen hier wieder neue Folgen, was sich spürbar auf die Quote auswirkte. Nach zuletzt meist nur rund acht Prozent lag man nun mit 9,9 und 10,2 Prozent wieder auf einem deutlich respektableren Niveau, das bereits zuvor der Regelfall war - an guten Tagen erklomm man soeben die Zweistelligkeit, an weniger guten verpasste man eben jene um Haaresbreite. Ein Problem der Serie bleibt jedoch der Zuspruch des jüngeren Publikums, denn junge Ärzte alleine gehen offensichtlich noch längst nicht mit jungen Zuschauern einher. Nur selten gelang es hier, zumindest um die fünf Prozent zu generieren, mit in der Regel nur rund vier Prozent dürften die ARD-Verantwortlichen zumindest ein wenig hadern.
Wonach das Publikum auch um 18:50 Uhr am meisten strebt, lässt sich anhand der Werte am Freitag ablesen: Hier hatte man sich nach langer, quälender Zeit dazu durchgerungen, einen weiteren Quiz-Sendeplatz in die Wege zu leiten und fährt damit durchweg ordentlich. Zwar kam der «Quizduell-Olymp» hier nie an den Erfolg von «Wer weiß denn sowas?» im Vorprogramm heran, verbucht aber mit rund zwei Millionen Zuschauern im Durchschnitt quasi durchweg zweistellige Werte im Bereich zwischen zehn und zwölf Prozent. Und vor allem ist man hiermit auch beim jungen Publikum zumeist respektabel unterwegs und bewegt sich bei ca. sechs Prozent. Aber: Im April hatte man hier «Wer weiß denn sowas?» noch in Doppelfolgen ausgestrahlt und war insbesondere beim Gesamtpublikum mit 11,3 bis 13,4 Prozent und über zweieinhalb Millionen Fernsehenden nochmal klar besser unterwegs als mit der Pilawa-Show in diesen Tagen. Vielleicht wären also Doppelfolgen der aus Quotensicht bessere Weg gewesen!? Einschlagen wird man ihn gleichwohl erst einmal nicht, denn ab Oktober lautet das neue Quiz-Doppel am Freitag «Quizduell» und «Gefragt - Gejagt» (wir berichteten).
Die Sorgenkinder: «München 7» und die ständige Quotenwüste Dienstag
Wer blühende Quoten-Landschaften sehen möchte, sollte derzeit nicht auf die Werte am Dienstag und Mittwoch blicken. Seit Anfang August sorgt in der Wochenmitte «München 7» für verlässlich miese Werte von im Durchschnitt unter anderthalb Millionen Zuschauern und gerade einmal etwa sieben Prozent Marktanteil. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es zuletzt ziemlich desolat, hier standen nur rund drei Prozent zu Buche. «Ein Fall von Liebe» weiß dies allerdings noch im negativen Sinne zu toppen: Mit im Regelfall gerade einmal gut einer Million Zuschauer gingen hier seit Anfang Juni durchweg desolate Zahlen in Höhe von nur 5,3 bis 7,7 Prozent einher, bei den Jüngeren hatte man zuletzt sogar die Marke von zwei Prozent unterschritten.
August-Durchschnittswerte nach Wochentag
- Mo: 1,94 Mio. (9,4% / 4,5%) («Großstadtrevier»)
- Di: 1,27 Mio. (6,1% / 2,3%) («Ein Fall von Liebe»)
- Mi: 1,32 Mio. (6,9% / 2,7%) («München 7»)
- Do: 1,84 Mio. (8,9% / 3,4%) («IAF - Die jungen Ärzte»)
- Fr: 2,01 Mio. (11,0% / 6,3%) («Quizduell-Olymp»)
Nicht berücksichtigt wurden Sport-Übertragungen der Olympischen Spiele.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel