Quotencheck

«Verklag mich doch!»

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Neue, alte Gameshows nehmen in dieser Woche den Vorabendplatz bei RTLplus ein. Wie lief es dort aus Quotensicht in den vergangenen Wochen?

Mit «Jeopardy!» und dem «Familien Duell» kehren am Montag zwei Gameshow-Klassiker zurück ins deutsche Fernsehen. RTLplus, der neueste Spross aus der Senderfamilie der RTL-Gruppe, wird diese in sein Vorabendprogramm aufnehmen. Grund genug, um auf die aktuellen Zahlen, die der Spartenkanal für Best Ager zur Abendbrotzeit erreicht, zu blicken. Seit dem Sendestart im Juni 2016 hält die VOX-Scripted-Doku «Verklag mich doch!» den Slot (18.40 Uhr) für die Spieleshows warm.

0,6 Prozent erzielte RTLplus im August sowohl bei Jung (14-49) als auch Alt. Natürlich sollte der Senderschnitt per se schon einmal ein gestecktes Ziel für die neuen Formate sein. Im Fall von «Verklag mich doch!» hat sich jedoch gezeigt, dass dieses nicht immer erreicht werden konnte. Vom 20. Juni bis 30. Juni beispielsweise schwankte die Quote beim Gesamtpublikum ab drei Jahren zwischen 0,1 und 0,4 Prozent – bestenfalls 80.000 Menschen saßen vor den TV-Geräten.

Bedenken muss man hierbei, dass RTLplus bis zum 1. Juli ausschließlich über Satellit und IPTV zu empfangen war. Erst jetzt ging mit Unitymedia zum Beispiel der erste Kabelnetzbetreiber an Bord, der den Sender einspeiste. Bei allen Fernsehenden blieb die Situation trotzdem unschön: 0,5 Prozent blieben das höchste der Gefühle, maximal wurden 100.000 Zuseher unterhalten.

In der klassischen Zielgruppe, die RTLplus eigentlich nicht so sehr im Blick hat, wurde dagegen sogar einmal exakt ein Prozent Marktanteil gemessen – und zwar am Samstag, den 30. Juli. 50.000 Umworbene sahen an diesem Tag zu, nachdem in den Wochen zuvor größtenteils Reichweiten unterhalb von 30.000 ermittelt wurden. Im schlechtesten Szenario kam «Verklag mich doch!» bei allen im Juli nicht über 10.000 Zuseher und 0,1 Prozent hinaus, bei den 14- bis 49-Jährigen belief sich der Negativrekord auf 0,00 Millionen und 0,0 Prozent.

Im August wendete sich das Blatt, was sich vor allem an gestiegenen Sehbeteiligungen bemerkbar machte. 20.000 Zuseher waren das Minimum, 140.000 das Maximum. 13 der 31 in diesem Monat ausgestrahlten Folgen kamen auf Zuschauerbeteiligungen von 100.000 oder mehr. 0,1 bis 0,7 Prozent Gesamtmarktanteil standen dementsprechend auf dem Zettel. Immerhin fünfmal lag man auf Senderschnitt-Niveau. Bei den 14- bis 49-Jährigen war das anders: Hier lag man 13-mal über dem Soll. Viermal wurden sogar Ergebnisse oberhalb der Ein-Prozentmarke erreicht. Mit 1,2 Prozent lief es für die Sendung vom 31. August am besten. 70.000 Menschen dieser Altersklasse schalteten ein, was einem neuen Rekord gleichkam.

Im Mittel brachten es die seit dem 20. Juni gesendeten Wiederholungen der Scripted-Doku auf 70.000 Zuschauer ab drei Jahren, 30.000 davon waren zwischen 14 und 49 Jahre alt. In Marktanteilen ausgedrückt bedeutete dies maue 0,3 respektive 0,4 Prozent. Diese Durchschnittswerte kommen in erster Linie wegen den schwachen Anfangswochen zustande. Denn erst im August wurden die Zahlen allmählich besser.

Insofern dürfte es ein cleverer Schachzug von RTLplus gewesen sein, erst einmal die aus Quotensicht schwierigen Anfangsmonate abzuwarten, ehe man die neuen Gameshows schließlich im September – und damit auch pünktlich zur neuen TV-Saison – auf Zuschauerfang gehen lässt. Es bleibt trotzdem spannend: Können die Gameshows ein Stammpublikum halten, sodass sich heftige Ausschläge nach unten oder oben – wie bei «Verklag mich doch!» geschehen – künftig vermeiden lassen? Und werden die mühsam herangezüchteten Vorabend-Zuseher von «Verklag mich doch!» am Ball bleiben oder werden sie das Weite suchen und nach Alternativen Ausschau halten?

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