Quotencheck

«Kay One - Sängerin gesucht!»

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RTL II und Musik, das hat früher toll funktioniert – doch heute ist die Beziehung abgekühlt. Mit «Kay One - Sängerin gesucht!» floppt das nächste Musikformat beim Grünwalder Sender.

RTL II und Musik – in dieser Beziehung hat es zuletzt nur noch gekriselt. Dabei war das Verhältnis zwischen beiden vor etlichen Jahren noch so harmonisch. Man denke nur an die ersten beiden Staffeln «Popstars», die mit den No Angels und Bro‘Sis immerhin über längere Zeit hinweg erfolgreiche Bands hervorgebracht haben. Nachdem die Castingshow über ein Jahrzehnt lang bei ProSieben verweilte, wurde es 2015 wieder zu RTL II geholt – und floppte dramatisch. Das neueste Musikformat des Senders konzentrierte sich dementsprechend nicht nur auf die gesanglichen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen, sondern mischte das Ganze mit einer guten Portion Doku-Soap, einer Kernkompetenz der privaten Sender, sowie einem prominenten Gesicht. Heraus kam dabei «Kay One - Sängerin gesucht!» – eine interessante, wenn auch überraschende Mischung angesichts der ordentlichen, aber nicht überragenden Quoten von Kay Ones Prinzessinnen-Suche 2014.

Die Vorzeichen für das neue Format waren nicht optimal; und so war der Start der Sendung aus Quotensicht ein astreiner Schlag ins Wasser. „Was man hier sieht, ist banal, kalkuliert und sicherlich weit von der Speerspitze der Unterhaltungskunst entfernt“ stellte unser Kritiker nach der Premiere fest – und so urteilten auch die Zuschauer. Gerade einmal 440.000 Menschen, davon 270.000 im jungen Alter, schalteten am 15. August ein, um Kay One auf seiner Sängerinnen-Suche zu begleiten. Dass 1,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum kein guter Wert ist, dürfte offensichtlich sein. Doch viel schmerzlicher war die Quote in der werberelevanten Zielgruppe. Auf gerade einmal 3,1 Prozent brachte es «Kay One - Sängerin gesucht!» bei den 14- bis 49-Jährigen und lag damit mehr als zweieinhalb Prozentpunkte unter dem Senderschnitt.

Das Drama setzte sich auch in der zweiten Woche fort. Zwar legte man mit 3,5 Prozent etwas zu, jedoch lag man weiter im tiefroten Bereich. Das Wachstum bei den Marktanteilen (auch beim Gesamtpublikum ging es um 0,2 Prozentpunkte nach oben) stemmte die Show allerdings nicht aus eigener Kraft, sondern profitierte von gleichzeitig schwächeren Formaten bei der Konkurrenz. Denn die Zuschauerzahl verweilte auf demselben Niveau wie zur Premiere: 450.000 blieben der Sendung erhalten, 280.000 waren im jungen Alter.

Als RTL II dann die Reißleine zog und «Kay One - Sängerin gesucht!» aufgrund der miesen Quoten schneller abwickeln wollte, geschah am 29. August beinahe schon ein kleines Wunder. Im Doppelpack verbuchte die Sendung plötzlich 5,5 sowie 6,8 Prozent Marktanteil. Somit kratzte man gegen 22.15 Uhr schon am Senderschnitt und überbot ihn zu wohlgemerkt späterer Stunde auf einmal deutlich. Doch sogar die sehr späte Ausgabe durfte sich über mehr Zuschauer freuen als jene Episoden aus den beiden Vorwochen. Zuerst schalteten an diesem Abend 680.000 Zuschauer ein, danach waren es noch 580.000. Somit gelang der Show auch beim Gesamtpublikum letztlich der Sprung über den Senderschnitt: zuerst standen 3,2 Prozent auf dem Papier, danach waren es sogar gute 4,5 Prozent.

Doch wie gewonnen, so zerronnen. Das Finale von «Kay One - Sängerin gesucht!» zeigte, dass dieser Höhenflug schlicht eine Ausnahme war. Mit 350.000 Zuschauern ab drei sowie 240.000 zwischen 14 und 49 erzielte die Sendung die niedrigsten Reichweiten der Staffel. Sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der werberelevanten Zielgruppe fiel man mit 2,2 bzw. 3,9 Prozent Marktanteil wieder weit unter den Senderschnitt.

In der Endabrechnung schalteten durchschnittlich gerade einmal eine halbe Million Zuschauer ein, um Kay One bei seiner Suche nach einer Sängerin zu begleiten. Beim Gesamtpublikum lag die Sendung mit 2,7 Prozent deutlich unter dem Senderschnitt – genauso wie bei den 14- bis 49-Jährigen. Mit durchschnittlich 4,5 Prozent Marktanteil und 330.000 jungen Zusehern darf die Show ohne Gewissensbisse unter „Flops“ abgeheftet werden. Angesichts der miesen Einschaltquoten war die Entscheidung, die Beziehung lautlos und geregelt abzuwickeln, um sich danach zu trennen, wohl die beste.

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