Die TV-Vermarkter veröffentlichen traditionell am 1. August die Werbepreise für das kommende Jahr. Die Tendenz der aktuellen Preisrunde ist ein moderates Wachstum. Das berichtet der kressreport in seiner aktuellen Ausgabe (EVT: 02.08.2002). Klarer Grund für die geringsten Preis-Steigerungen der vergangenen Jahre: die schwierige Lage am Werbemarkt. So hebt Marktführer RTL seine Preise nur um 0,2 % an, bei RTL 2 und Super RTL werden 0,6 % mehr verlangt. Werbung bei Vox wird aufgrund der positiven Quoten-Entwicklung des Senders im Durchschnitt um 2,6 % teurer. RTL verlangt in der Prime Time 0,3 % mehr, am Vorabend sogar durchschnittlich 1,1 % weniger. 3,0 % teurer werden Spots zwischen 13 und 17 Uhr. Dort startet der Kölner Sender im Herbst seine beiden neuen Gerichtsshows.
Etwas mutiger und optimistischer geht der ProSiebenSAT.1-Vermarkter SevenOne Media vor: Bei ProSieben werden die Spots um 1,2 % teurer, in der Prime Time sogar um 1,8 %. Und das, obwohl sich der Sender derzeit in der schlimmsten Quotenkrise seit zehn Jahren befindet und gerade in der Prime Time in den vergangenen Monaten deutliche Marktanteilsverluste hinnehmen musste. Bei SAT.1 steht auf dem Papier zwar ein Preisanstieg von 3,3 %. Laut Vermarkter SevenOne hat das allerdings nur mit der Verlängerung von "ran" und den damit gestiegenen Tarifen am Samstagabend zu tun. Ohne die Fußball-Preise gäbe es demnach eine Nullrunde bei dem Berliner Sender. 2,0 % teurer werden die Kabel-1-Spots.
Auch die öffentlich-rechtlichen Sender haben ihre neuen Preise veröffentlicht: Das ZDF verteuert die Werbung demnach ebenfalls um minimale 0,2 %, Das Erste verlangt 2003 sogar 2,3 % weniger als derzeit.
Alle Details zur TV-Preisrunde 2003, zahlreiche Preis-Beispiele und eine umfangreiche Analyse - im aktuellen kressreport 31/2002.