Quotenübersicht «Promi Big Brother» 2016
- Reichweite 3+: 1,94 Mio. (-15%)
- Marktanteil 3+: 10,3% (-18%)
- Reichweite 14-49: 0,93 Mio. (-22%)
- Marktanteil 14-49: 13,0% (-24%)
02.09 - 12.09 (in Klammern Veränderung zum Vorjahres-Zeitraum)
Seit dem „Experiment“ vor zwei Jahren, als man einen Luxus- und einen Kellerbereich eingeführt hat, hat sich konzeptuell an «Promi Big Brother» nicht viel verändert – sei es nun Keller oder Kanalisation. Eine Verschlimmerung der Bedingungen „unten“ ist noch kein Meilenstein der Showentwicklung. Natürlich könnte man hier mit dem Gewöhnungseffekt argumentieren: Hat man alles schon gesehen. Doch auch bei anderen Reality-Formaten ändert man kaum etwas am Konzept – und trotzdem funktionieren sie Jahr für Jahr. Die Verantwortlichen von Endemol Shine Germany werden es kaum noch hören können, doch der Vergleich zum RTL-Dschungelcamp liegt hierbei nah. Umso mehr muss man sich also um eine optimale Kandidatenmischung sowie die Produktion kümmern. Doch genau hier hakt es in diesem Jahr deutlich.
Die Kandidaten
Über die Prominenz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an «Promi Big Brother» lässt sich jedes Jahr trefflich streiten – die Frage, ob die Bewohner nun A-, B-, C- oder Z-Promis sind, ist meist nur ein Feigenblatt zur Erhöhung der Relevanz. Natürlich braucht man ein paar bekannte Flaggschiffe, um das Interesse der Zuschauer zu gewinnen – diese sind mit Mario Basler, Prinz Marcus von Anhalt oder Natascha Ochsenknecht in diesem Jahr durchaus vorhanden. Doch vielmehr kommt es darauf an, ob die Promis einerseits alleine unterhalten können und andererseits, inwiefern die zusammengewürfelten Charaktere miteinander auskommen.
Und in beiden Punkten hatte sich die Produktion bestimmt mehr erhofft. Nur zu selten mimten die wenig polarisierenden Prominenten der aktuellen Staffel den Alleinunterhalter wie Nino de Angelo im Jahr zuvor oder erzählten spannende Geschichten aus ihrer Vergangenheit wie Menowin Fröhlich in 2015. Daneben löste sich jeder Ansatz von Streitigkeiten recht schnell in Luft auf, sodass die Macher keine tragende Geschichte über längere Zeit hinweg erzählen konnten. Man denke nur an die Probleme von Isa Jank mit den anderen Bewohnern, die sich letztlich aber arrangierten. Die einzige Kandidatin, die großes Konfliktpotenzial mit ins Haus brachte, wurde zurecht nach ein paar Tagen wieder rausgeschmissen.
Die Produktion
Dabei hat sich die Produktion regelmäßig bemüht, Zwietracht zu sähen. Ein aus dieser Sicht kluger Schachzug war die Einladung von Richard „Mörtel“ Lugner, nachdem er sich in der österreichischen Presse negativ über die Teilnahme seiner Frau an «Promi Big Brother» äußerte. Davon kann man nun aus moralischer Sicht halten, was man will – immerhin hat Cathy mehrmals betont, dass sie ihn eigentlich nicht sehen will. Dass sich Cathy dadurch letztlich kaum aus dem Konzept bringen ließ, kann man nicht voraussehen. Die Produktion hat zumindest in dieser Situation alles getan, um eine möglichst explosive Situation zu kreieren. Doch leider hat man das „klärende Gespräch“ zwischen den beiden in der damaligen Live-Sendung herausgezögert und bis dahin fast nur belanglose und langweilige Einspieler gezeigt. Wenn man sich zu einem solchen Handlungsstrang entscheidet, muss er auch konsequent sowie spannend erzählt werden. Das Aufeinandertreffen passierte aber erst kurz vor Mitternacht, kurz vor Sendungsende, und wurde dann am Folgetag ausgestrahlt.
Diese Situation ist exemplarisch ein paar Fehlentscheidungen, die in diesem Jahr der Produktion zuzurechnen sind. Oft zeigte man langweilige Szenen wie das Drehen von Zigaretten oder schwimmende Flaschen, obwohl es genügend Material mit interessanten Konflikten gab. Da stellt sich die Frage: Warum finden weitgehend belanglose Situationen oder in den sozialen Medien besonders beliebte Szenen ein weiteres Mal den Weg in die Sat.1-Live-Sendung, womit «Promi Big Brother» mit regelmäßiger Präzision die eigene Sendezeit strapaziert? In dieser Staffel war der Zenit der Unterhaltsamkeit nach einer Stunde meistens überschritten.
Um der Langeweile der Kandidaten entgegenzuwirken, versuchte die Produktion darüber hinaus, Action ins Haus zu bringen – und griff dabei unter anderem auf lustige Tierkostüme und eine Party zurück. Doch für den Zuschauer war in diesem Moment eher Fremdscham als Unterhaltung an der Tagesordnung. Das Perfide am Luxusbereich war seit jeher die Langeweile, die die Promis mit voller Wucht ergreift, wodurch entweder interessante Geschichten oder Konflikte aus ihnen sprudelten.
In den sozialen Medien werden derweil oft die Duelle zwischen den beiden Bereichen kritisiert, doch sie können weiterhin ein interessantes Element sein, um die Verhältnisse im Haus ordentlich auf den Kopf zu stellen. Doch auch hier hakte es an der ein oder anderen Stelle. Der Weg der Duellanten ins Studio wurde oft live gezeigt, was in aller Regel so interessant ist wie Gras beim Wachsen zuzusehen. Andererseits gab es ab und an Fehlentscheidungen bezüglich der Besetzung der Duelle. Beispiel: Als die Bewohner am zehnten Tag um sogenannte Nominierungskarten spielen mussten, mit denen man andere sicher nominieren durfte oder selbst davor geschützt war, wählte man mit Prinz Marcus von Anhalt und Ben Tewaag zwei ungeeignete Duellanten. Schließlich war aufgrund ihrer Äußerungen und Einstellungen sofort klar, dass sie sich mehr um das Wohl anderer Kandidaten kümmern und beispielsweise den Nominierungsschutz übertragen. Solche Karten in den Händen anderer Bewohner hätten definitiv mehr Konfliktpotenzial mit sich gebracht.
Es gibt 14 Kommentare zum Artikel
14.09.2016 14:31 Uhr 1
14.09.2016 14:47 Uhr 2
14.09.2016 15:31 Uhr 3
Das liegt in der Natur solcher Reality-Formate. Dschungelcamp wird auch seit eh und je mit dem selben Muster produziert. Bei Big Brother geht es halt darum, dass man eine Anzahl an Leuten "zusammensperrt" und sie beobachtet. Was willst du da groß ändern? Innerhalb der Show wird ja durchaus verschiedene Spiele, Rauswahlsysteme, Bereichswechsel durchaus rotiert und diese Abläufe selbst sind auch nicht immer identisch.
Also daran liegt es mit Sicherheit nicht.
14.09.2016 15:40 Uhr 4
Auch wenn ich sehr wenig von der Sendung halte,die schlimmer als jede RTL II Sendung ist, kann PBB der Absetzung nur entfliehen wenn sie die Desiree Nick rausschmeißen....
14.09.2016 16:54 Uhr 5
14.09.2016 18:46 Uhr 6
Aber die Nick war in der 3. Staffel von PBB eine zentrale Figur als Kandidatin und die Staffel lief, wenn ich mich richtig entsinne, von allen am besten? An ihr wird's kaum liegen, dass die Quoten so unaufgeregt daherkommen. Aber sie sind ja noch gut genug, dass man von einer 5. Staffel ausgehen kann.
15.09.2016 00:28 Uhr 7
15.09.2016 02:34 Uhr 8
Die da wären? Ich kann ja verstehen wenn man mit Basler und Tewag als Zuschauer paar Probleme hat, auch wenn die Proll/Macho-Argumente natürlich teils ziemlich albern sind und auch dass bei manchen die Show von Jessica nervt, aber was ist jetzt groß an Cathy, Natascha und Frank unsympathisch? Die drei erstgenannten tragen dazu im Prinzip allein zur Unterhaltung der Show bei, wenn man die also nicht hätte, wäre dort komplett tote Hose. Von durch und durch unsympathisch kann also beim besten Willen keine Rede sein.
15.09.2016 09:47 Uhr 9
Isa mit ihren Macken hat für mich unterhaltungstechnisch hundertmal mehr geboten als die Basler-Bande oben. Was haben die schon groß gemacht außer Jessica zu begrabschen? Und das sehe ich bei weitem nicht alleine so, schau mal auf die Facebook-Seite von Promi Big Brother.
Wenn es hier ein Votingsystem wie im Dschungel ohne Vornominierungen gebe, wäre die Zusammensetzung jetzt eine andere. Das steht außer Frage.
15.09.2016 10:36 Uhr 10
Ich finde die Staffel auch langweilig, kann die Brüste von Bitchy nicht mehr sehen und irgendwie passiert da nichts. in der letzten Staffel hat sich zumindestens Vino de Angelo sich das Haus schön gesoffen und die Nick war auf Kravall...
Wobei ich den Kanal total gelungen finden, allerdings hat die Produktion gleich nach einem Tag das Tropfen von der Decke abgestellt, was sicherlich total an den Nerven gezehrt hätte... und ich hätte mir gewünscht, dass der Kanal noch "geflutet" wird... immer wenn die oben Abwasser produzieren, steigt der Pegel und immer weniger Platz haben die Kanalpromis....
Ansonsten gab es auch im Dschungelcamp auch schon langweilige Staffeln....
Auf #PBB 2017... da wird alles besser...