US-Fernsehen

Fernsehserie CSI verfälscht Bild der Gerichtsmedizin

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Wegen der Fernsehserie «CSI» haben viele Menschen unrealistische Erwartungen an die Gerichtsmedizin, so das Ergebnis einer Diskussion am Jahrestreffen der American Association for the Advancement of Science (AAAS). In der Fernsehserie klappe alles wie auf Knopfdruck, doch in der Realität hinken die Labors der Gerichtsmedizin mit Testergebnissen hinterher, berichtet BBC.

Die Serie «CSI: Crime Scene Investigation», hat beiderseits des Atlantiks viele Anhänger gefunden. Folge für Folge löst ein Team von kriminaltechnischen Ermittlern Verbrechen, wobei raffinierte Mittel der Wissenschaft eingesetzt werden. Anwälte fürchten den «CSI»-Effekt - viele Geschworene hätten einen verzerrten Blick und wüssten nicht, wie kriminaltechnische Beweismittel wirklich eingesetzt würden. "Der «CSI»-Effekt besteht im Wesentlichen darin, dass die forensische Wissenschaft als beinahe unfehlbar dargestellt wird", so Max Houck von der West Virginia Universität. "Die Sendung läuft und jeder sieht sie - Polizisten und Staatsanwälte einbegriffen. In der Sendung durchbrechen die gerichtsmedizinischen Labors die Schallmauer." In der Realität stapeln sich in den US-Labors 200.000 bis 300.000 DNA-Proben, die ausgewertet werden müssen.

Auch Pathologin Patricia McFeeley hat den Einfluss der Serie wahrgenommen, vor allem in Verbindung mit den Familien der Opfer. Sie stelle fest, dass die Familien von den Untersuchungen enttäuscht seien, was früher nicht so gewesen sei: "Im Fernsehen zum Beispiel sind die toxikologischen Ergebnisse unverzüglich da. In Wirklichkeit kann es aber mehrere Monate dauern. Das können die Familien nicht verstehen." Außerdem sei die Exaktheit der Todeszeit viel niedriger, als es die meisten Menschen erwarten. Auch im Gericht ist man wegen der Serie nervös. "Staatsanwälte fürchten den «CSI»-Effekt bei der Jury. Sie könnten sich fragen, warum nicht alles getestet wurde. Es ist halt einfach so, dass nicht alles getestet werden muss", so Houck.

Aber die Serie habe auch einen positiven Effekt. "1999 schlossen vier Personen meinen Universitätskurs - Gerichtsmedizin - ab. Nun habe ich mit 400 Studenten den größten Kurs auf dem Campus", freut sich Houck.

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