Quotencheck

«Das Jenke-Experiment»

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Nach enttäuschenden Werten im Vorjahr ließ RTL Jenke von Wilmsdorff diesmal eine etwas längere Sendepause - aus die sich der Journalist deutlich gestärkt zurückmeldete. Insbesondere das Thema Drogen interessierte das Publikum stark.

«Jenke»-Quoten in den Vorjahren

  • S1: 3,97 Mio. (12,6% / 17,2%)
  • S2: 3,56 Mio. (11,7% / 17,2%)
  • S3: 2,86 Mio. (9,3% / 12,7%)
Durchschnittliche Werte der jeweils vier Folgen jeder Staffel.
Auch wenn «Wer wird Millionär?» mittlerweile längst nicht mehr die Strahlkraft vergangener Jahre besitzt, gelingt es der Quizshow mit Günther Jauch noch immer regelmäßig, mehr als vier Millionen Menschen vor die Fernsehgeräte zu locken - und damit den Montagabend zu einem der attraktivsten Sendeplätze zu machen, die RTL zu bieten hat. Seit 2013 zeigt der Kölner Privatsender neben diversen weiteren Formaten auch viermal jährlich um 21:15 Uhr neue Folgen des «Jenke-Experiments», was in den ersten beiden Jahren auch hervorragend aufging. Erst 2015 fiel das Publikumsinteresse deutlich geringer aus als zuvor, was den Sender zum Handeln bewegte: Statt weiterhin auf eine Ausstrahlung im Frühjahr zu setzen, strahlte man die neuesten vier Experimente diesmal erst zu Beginn der neuen TV-Saison im September aus. Aus Sicht der Einschaltquoten machte sich dies voll und ganz bezahlt.

Einen besonders drastischen Aufschwung erlebte die Sendung bereits bei ihren Staffelauftakt am 5. September, in dem sich der Protagonist ein weiteres Mal mit dem Thema Drogen befasste. Der aus inhaltlicher Sicht sehr kontrovers diskutierte und von vielerlei Stellen als reißerisch kritisierte Einstünder war hinsichtlich der erzielten Einschaltquoten nämlich ein Volltreffer: Mit durchschnittlich 3,94 Millionen Zuschauern wurde die dritthöchste Zuschauerzahl in der «Jenke»-Geschichte verzeichnet, einzig in der allerersten Staffel hatten zwei Episoden noch bessere Zahlen generiert.

Sämtliche anderen gemessenen Werte entsprachen sogar neuen Allzeit-Rekorden: Sowohl die tollen 14,3 Prozent Gesamt-Marktanteil als aber auch und vor allem die grandiosen Zielgruppen-Zahlen. Denn hier gingen 2,51 Millionen Interessenten mit schier unglaublich starken 25,1 Prozent einher - nie zuvor hatten mehr als 19,1 Prozent bei 2,39 Millionen auf dem Papier gestanden. Als sich Jenke von Wilmsdorff vor zwei Jahren schon einmal mit Drogen auseinandergesetzt hatte, waren "nur" 12,3 Prozent aller bzw. 18,5 Prozent der umworbenen Zuschauer bei einer durchschnittlichen Gesamt-Zuschauerzahl von 3,78 Millionen verzeichnet worden.

In Anbetracht dessen konnte es ja dann in Woche zwei quasi nur bergab gehen. In der Tat entwickelte die Herangehensweise an das Thema Demenz bei weitem nicht dieselbe Zugkraft wie in der Woche zuvor, mit 2,91 Millionen ging etwa die durchschnittliche Reichweite um mehr als eine Million zurück. Angesichts eines Gesamt-Marktanteils von 10,9 Prozent lag man aber noch immer leicht oberhalb des Topwerts aus dem Vorjahr, der sicht auf gerade einmal 10,3 Prozent beziffert hatte. Erfreulich war aber vor allem, das beim jungen Zielpublikum, das sich vermeintlich noch weit entfernt von einer Krankheit wie Demenz wähnen kann, erneut ein respektables Interesse vorhanden war: Mit 1,62 Millionen Interessenten gingen erneut klar überdurchschnittliche 16,8 Prozent einher. In den drei Vorjahres-Staffeln lagen gerade einmal drei der zwölf gezeigten Folgen oberhalb dieses Marktanteils.

Und in Woche drei, als man sich mit "Gefängnis" wieder einem etwas spektakuläreren Thema widmete, kletterten die ohnehin schon guten Zahlen erneut ein Stück weit nach oben: Mit 3,42 Millionen fanden über eine halbe Million Menschen ihren Weg zurück zu RTL, was dem Sender auch wieder einen deutlich höheren Marktanteil von 12,2 Prozent einbrachte. Bei den 14- bis 49-Jährigen war die Verbesserung gegenüber der Vorwoche hingegen gar nicht mal so deutlich, hier entsprachen 1,80 Millionen nun 17,9 Prozent.

Die vierte und letzte Folge erreichte 3,39 Millionen Fernsehzuschauer und starke 12,4 Prozent Marktanteil, wobei man den Staffelstart allerdings nicht überholte. Bei den jungen Leuten schalteten 1,98 Millionen Menschen ein, das bedeutete 20,2 Prozent Marktanteil.

Summa summarum kam «Das Jenke-Experiment» in seinem vierten Jahr auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 3,42 Millionen, was mit einem sehr guten Marktanteil von 12,4 Prozent einherging. Und wenngleich man hinsichtlich der Reichweiten aufgrund der etwas geringeren Fernsehnutzung im September gegenüber den Frühjahrsmonaten nicht ganz an die Werte von 2013 und 2014 heranreichte, gelang vor allem die Erreichung des Kernziels: Nach weniger als drei Millionen Zuschauern zuletzt den Hebel wieder umzulegen. Auch und vor allem verglichen mit dem RTL-Senderschnitt konnte man sich gut sehen lassen, denn dieser belief sich zuletzt auf gerade einmal rund zehn Prozent.

Bei den Werberelevanten sah es sogar in jeder Hinsicht noch einmal deutlich freundlicher aus für die neuesten Folgen, denn mit 20,2 Prozent bei 1,98 Millionen vermochte man es nicht nur, sich um mehr als sieben Prozentpunkte gegenüber der vergangenen Staffel und um beinahe sieben Prozentpunkte gegenüber der Sendernorm zu verbessern, sondern schlug nebenbei auch noch die sehr erfolgreichen ersten beiden Durchgänge relativ mühelos - diese waren nämlich jeweils auf 17,2 Prozent des Publikums zwischen 14 und 49 Jahren gelangt. Somit dürfte Jenke von Wilmsdorff auch im kommenden Jahr wieder die Chance eingeräumt werden, mit weiteren Reportagen auf Zuschauerjagd zu gehen. Noch vor gut einem Monat hätte man gut und gerne von einem baldigen quotenbedingten Ende ausgehen können.

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