Mit dem Kindersoldatendrama «Beasts of No Nation», das in den USA in ausgewählte Kinos gelangte, versuchte Netflix in der vergangenen Oscar-Saison mitzumischen. Obwohl der Film bei kleineren Preisen durchaus berücksichtigt wurde, guckte Netflix beim Academy Award in die Röhre. Dessen ungeachtet spekuliert das Unternehmen darauf, mit seinen kommenden Filmen erneut an Oscar-Buzz zu gelangen – und um sicherzustellen, dass die Projekte des VoD-Unternehmens überhaupt für eine Academy-Award-Nominierung qualifiziert werden, geht es nun einen neuen Deal ein.
Wie Netflix mitteilt, startet der VoD-Gigant mit der Luxus-Kinokette iPic Entertainment eine Kooperation, in deren Rahmen ausgewählte Filme in New York City und Los Angeles in dem Umfang ausgewertet werden, um die Oscar-Regularien zu erfüllen. Zu den betroffenen Produktionen gehört das Drama «Jadotville» mit Jamie Dornan sowie die Mockumentary «Mascots» und David Ayers Sci-Fi-Film «Bright».
Netflix-Programmchef Ted Sarandos kann sich dieser Ankündigung zum Trotz einen fiesen Seitenhieb auf Kinofreunde nicht verkneifen: „Was einen Film zum Film macht, wurde früher dadurch definiert, dass er im Kino lief. Ich denke, dass dies eine mit ihrer Generation aussterbende Sichtweise ist.“ John Fithian von der US-amerikanischen Vereinigung der Kinobetreiber antwortet bei 'Variety': „Wir alle sollten uns in aller Bescheidenheit daran erinnern, dass der Erfolg unserer Industrie das Ergebnis einer überaus ergiebigen Zusammenarbeit zwischen Filmemachern, Verleihern und Kinobetreibern ist.“
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
06.10.2016 14:50 Uhr 1
Kino wird nie aussterben!!
06.10.2016 21:40 Uhr 2
Ich stimme aber Netflix-Programmchef zu, ein Film muss nicht zwangsweise im Kino gelaufen sein, damit er gut sein kann und bei den Oskars berücksichtigt werden sollte.