Iris: Ist eigentlich schon bekannt, wie viele Staffeln «Grey´s Anatomy» noch laufen wird? Wer ist eigentlich bei den Darstellern überhaupt noch mit dabei vom Beginn?
Björn Sülter: Aktuell gibt es keine finale Planung, wie lange die Erfolgsserie noch laufen wird. Die Einschaltquoten in den USA geben nach wie vor eine Verlängerung her. Seit dem 27. März 2005 wurden auf ABC 273 Episoden ausgestrahlt - aktuell läuft die 13. Staffel. Seit rund vier Jahren sind die Einschaltquoten rund um 8 Millionen zementiert. Das ist natürlich weit von den quotenstärksten Momenten der ersten vier Jahre entfernt (einmal erreichte man gar über 37 Millionen und landete auch sonst zumeist deutlich über 20 Millionen), dennoch bleibt die Serie ein verlässlicher Hit für ABC. Übrigens: Konkurrent «ER» lief auf NBC 15 Staffeln und kam auf 331 Episoden. Sollte «Grey´s Anatomy» auch noch zwei weitere Jahre durchhalten, würde man diese Marke vermutlich ebenfalls erreichen.
Bei den Charakteren sind immerhin vier seit Beginn dabei: Meredith Grey, Alex Karev, Richard Webber und Miranda Bailey. Alle weiteren haben das Zeitliche gesegnet oder sich im Serienuniversum anderen Aufgaben gewidmet.
Thomas: Oft wird bei Quotenmeter von den Marktanteilen in der Primetime berichtet. Aber wie wichtig ist denn der Marktanteil für einen einzelnen Film am Sonntagabend? Wird denn der Werbepreis anhand der nachträglichen Quotenermittlung bestimmt oder welche Auswirkungen hat dies noch?
Manuel Weis: Das ist eine interessante Frage. Der Werbepreis wird immer auf Grundlage des Marktanteils ermittelt. Dies geschieht beim "Pricing" vor einer Ausstrahlung. Sender legen einen ungefähren Zielwert fest; also die Quote, die sie glauben zu erreichen. Dabei ist die Kunst, den Wert ziemlich genau zu treffen. Liegt man unter dem erreichten Wert, dann muss man Freispots gewähren - liegt man weit drüber, verschenkt man Geld. In zweiter Linie geht es natürlich auch um die Reichweite - Werbung im Sommer ist günstiger zu haben, weil weniger Leute zuschauen. Konkret maßgebend für die Werbeagenturen ist aber immer der Marktanteil in der jeweils spezifischen Zielgruppe - und da hat sich gegebüber früher einiges verändert. Es gibt immer mehr Produkte - auch solche, die in besonderen Zielgruppen (Frauen 40-64 Jahre oder andere) besonders erfolgreich sein wollen.
Annemarie: Gibt es eigentlich noch Hoffnung auf einen weiteren Film mit den «Drei Fragezeichen»? Der zweite ist ja schon eine Weile her. Waren die ersten denn nicht erfolgreich?
Björn Sülter: Studio Hamburg erwarb 2002 die weltweiten Verfilmungsrechte und wollte mit drei Kinofilmen, einer Serie und anderen Veröffentlichungen und Produkten ein breites Portfolio aufbauen. 2007 kam «Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel» in die Kinos - dieser Film teilt sich zwar Titel und grobe Idee mit dem Hörspiel, weicht sonst aber stark ab. Sieben Millionen standen als Produktionskosten im Raum, in Deutschland wollten knapp unter 900.000 Fans den Streifen sehen - in den USA reichte es nur zu einer Direct-to-DVD-Auswertung. 2009 folgte dann «Die drei ??? – Das verfluchte Schloss», der leider noch weniger mit der äußerst beliebten Buch- und Hörspielvorlage anderen Namens gemeinsam hatte. Knapp unter 600.000 Zuschauer verbuchte man damals. Als dritter Kinofilm war «Die drei ??? – Die silberne Spinne» geplant, lässt jedoch inzwischen seit sieben Jahren auf sich warten. Die drei Darsteller von Justus, Peter und Bob sind inzwischen 23 Jahre jung und kämen vermutlich nicht mehr in Frage. Seitens des Studios beteuerte man zunächst zwar, den Film noch drehen zu wollen - inzwischen ist aber längst klar, dass es aufgrund einiger Umstrukturierungen bei Studio Hamburg und den enttäuschenden Kinoergebnissen nicht mehr dazu kommen wird. Was eine Serie angeht: Wenn, dann irgendwann mit neuen Darstellern. Doch ob und wann ist völlig offen.
Michael: Im Augenblick zeigt Servus TV die zweite Staffel von «Hell on Wheels». Ist schon bekannt, wie viele Folgen/Staffeln noch gesendet werden, bevor der Sender zum Jahresende seinen Sendebetrieb in Deutschland einstellt?
Stefan Turiak: Die Staffeln 1 & 2 sind gerade durch. Dieses Jahr zeigt man noch die Staffel 3 als FreeTV-Premiere (ab Sonntag, 16.10., 02:10 Uhr). Eine weitere Planung gibt es nicht und es liegen auch noch keine Erkenntnisse vor.
Henning: Was ist eigentlich aus dem «Babylon5»-Kinofilm geworden? Und warum gab es nie weitere DVDs mit diesen Anthologie-Folgen? Wird vielleicht sonst eine neue Serie kommen? Leben die alten Darsteller noch alle?
Björn Sülter: Ob «Babylon 5»-Chef J. Michael Straczynski, der ja für Netflix an «Sense8» beteiligt ist, jemals wieder ein B5-Projekt ins Kino oder TV bringen wird, ist absolut unklar. Es gab auch durch ihn persönlich kommuniziert oft Pläne, Ideen und angebliche Planungen - leider wurde aber bisher nie etwas daraus. Das letzte Lebenszeichen war die Anthologie-Serie «The Lost Tales» im Jahr 2007, die Direct-to-DVD produziert wurde, aber nach einer Ausgabe mit zwei kurzen und schwachen Episoden wieder eingestampft wurde. Hier fehlte es neben der Qualität auch an wirtschaftlichem Erfolg.
Was die Darsteller angeht, sieht es leider sehr traurig aus: Richard Biggs (Dr. Franklin) starb bereits 2004, Andreas Katsulas (G´Kar) 2006, Jeff Conaway (Zack Allen) 2011, Michael O´Hare (Commander Sinclair) 2012 und Jerry Doyle (Garibaldi) in diesem Sommer.
Fynn: Hat VOX schon mitgeteilt, wann die 5. Staffel «Grimm» starten wird? Die letzte Ausstrahlung ist schon ziemlich lange her. Sollte VOX nicht mehr mit der Serie planen, könnte sie dann auf RTL Nitro gezeigt werden?
Stefan Turiak: Leider steht noch kein Sendetermin für die 5. Staffel «Grimm» bei VOX fest. Ob RTL Nitro die Serie ansonsten weiterführen könnte, konnte man mir leider noch nicht sagen.
Thieß: Es sollte doch nach «Spartacus» mal eine Spin-Off-Serie über Julius Cäsar geben, oder? Was ist daraus geworden?
Björn Sülter: Es ist richtig, dass man nach der letzten «Spartacus»-Staffel aus 2013 mit einem Spin-Off liebäugelte. Die Figur des Gaius Iulius Caesar (gespielt von Todd Lasance aus «Ein Schatz zum Verlieben») sollte dabei in den Mittelpunkt rücken. Inzwischen glaubt jedoch keiner mehr daran, dass in dieser Richtung noch etwas passieren wird. Wenn man es so sehen will, entschied man sich bei Starz für das Piraten-Genre und ließ 2014 «Black Sails» aus dem Dock laufen. Der gute Cäsar wird also leider vorerst ohne blutige Pay-TV-Verfilmung auskommen müssen.
Holger: Hallo, hat ein deutscher Sender die Rechte der MacGyver-Neuauflage gekauft?
Stefan Turiak: Wann und ob die Neuauflage bei uns ins deutsche Fernsehen kommt, steht noch nicht fest. Es ist auch noch nichts über Lizenzen und Rechte bekannt.
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