Entsprechend ist auch weiterhin nichts unterschrieben, aber es gibt - so zumindest pfeifen es die Spatzen von den Dächern - recht klare Absichtserklärungen. Die neuen Folgen der Serie sollen hauptsächlich von einem Streaming-Anbieter getragen werden. Amazon scheint großes Interesse an dem Format zu haben. Der Teufel liegt dann wie immer im Detail und den genauen Fragen der Verwertung. Denn auch die Mediengruppe RTL Deutschland soll weiter an Bord bleiben: RTL, oder auch ein anderer Sender der RTL-Gruppe, könnte die Episoden später mit zeitlicher Verzögerung und vielleicht auch abseits von 20.15 Uhr zeigen. Derzeit wird noch an den Büchern zur Staffel getüftelt – es vergeht also noch eine gewisse Zeit, ehe Jonas Nay erneut als Hauptfigur vor der Kamera stehen wird. Nay zumindest machte kürzlich in Interviews keinen Hehl daraus, wie gerne er dem Projekt erhalten bleiben würde. Die absolute Klarheit, die im Internet schon vermittelt wurde, gibt es also noch nicht. Ein Scheitern des Projekts auf den letzten Metern vor dem Ziel wäre jedoch eine faustdicke Überraschung.
Konkretes in der Daytime
In der Daytime geht die UFA derweil neuen Ansätzen nach. Die grundlegende Strategie hatte Guido Reinhard von UFA Serial Drama schon vor einiger Zeit gegenüber Quotenmeter.de erklärt: „In Zukunft werden wir gemeinsam mit den Sendern andere Modelle für das Aufsetzen einer neuen Serie entwickeln und anbieten. Möglich wäre zum Beispiel, dass wir Pilotierungen eng mit der Marktforschung begleiten und die eigentliche Serie mit geringen Vorläufen noch korrigieren. Ich kann mir auch eine erste Programmierung auf einem Randplatz – etwa am späten Abend – vorstellen, in einem zunächst geschützten Raum. Oder eine Pilot-Sonderprogrammierung im Falle einer Daily zum Beispiel im Sommer mit einer Teststrecke von zunächst 20 Folgen“, erklärte er damals.
Das passiert nun für zwei Sender: Konkret wird RTL II ab dem 21. November für einen zunächst begrenzten Zeitraum ein neues Polizisten-Format von der UFA zeigen. Der Privatsender selbst arbeitet in seinen Presseaussendungen hier noch mit Platzhaltern, auch weil der Name noch nicht gefixt ist. Möglich, dass der Pilot «Die jungen Bullen» unter dem üblichen «Straßencops»-Label laufen wird. Auch in der UFA-Sendung wird nicht mit fertigen Schauspielern, sondern mit Laien in diesem Fach – und teils mit echten Polizisten – gearbeitet. Neu ist allerdings, dass in dem vierwöchigen Testlauf auch durchgehende Geschichten (neben den pro Folge abgeschlossenen Fällen) erzählt werden. Im Mittelpunkt stehen fünf Polizisten, die ganz neu in ihrem Job sind. RTL II zeigt das Format werktags um 17 Uhr.
Für Sat.1 ist eine Light Fiction-Serie, die den RTL-«Schulermittlern» ähnelt, in Planung und für die Late-Prime von RTL ist eine deutsche Version des britischen «Suspects» in Planung. In dem Ermittler-Format, das authentisch wirken soll, sind die Dialoge der Kommissare ebenfalls weitgehend improvisiert.
Im Filmbereich will die UFA mit ihren Sendern im kommenden Jahr mit Großprojekten punkten: Dazu gehört die sechsteilige Krankenhausserie «Charité» von Sönke Wortmann. Das Erste will das Format im Frühjahr zeigen. «Der gleiche Himmel» (von Oliver Hirschbiegel) wird als Dreiteiler im ZDF laufen, «Himmel und Hölle» läuft ebenfalls beim ZDF und für die Verfilmung des Lebens von Siegfried und Roy wird noch ein Sender gesucht.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
13.10.2016 15:46 Uhr 1
Man, waren das noch Zeiten, wo auf beiden Sendern regelmässig deutsche Filme liefen....