Cast & Crew
- Idee: Issa Rae
- Darsteller: Issa Rae, Jay Ellis, Yvonne Orji, Lisa Joyce
- Regie (Pilot): Melina Matsoukas
- Produzenten: Issa Rae, Prentice Penny, Michael Rotenberg u.a.
- Produktion: Penny for Your Thoughts, 3 Arts
«Insecure» steht in der Tradition eines derzeitigen Comedy-Trends im amerikanischen Bezahl- und Kabelfernsehen. «Master of None», «Love», «Broad City», zuletzt «Easy», auch «Girls» könnte man als Vorreiter noch dazuzählen: Alle dieser Serien handeln von Menschen im Alter um die 30, die auf einer Art Sinnsuche sind nach ihrem Platz in der Gesellschaft, meist sind sie Single. Porträtiert wird immer die urbane Elite, die schon ein bisschen was aus ihrem Leben gemacht hat, aber sich zunehmend fragt, ob sie das Richtige tut: Leidenschaft oder Geld? Lernen oder Arbeiten? Beziehung oder Single? Stabilität oder Risiko? Die typischen Grundfragen kommen auf den Tisch: YOLO, FOMO, Verlieben im digitalen Zeitalter, work-life-balance, settling down.
Die Macher dieser Serien sind Beobachter unseres Zeitgeists, vor allem von den älteren Millenials, also den älteren Vertretern der sogenannten Generation Y. Dabei ist zunächst festzustellen: Das Fernsehen, genauer: die Serie, festigt ihre Stellung als das Medium, das Geschichten über die Probleme und Lebensstile einer bestimmten Generation erzählt. Diese Zeitgeist-Comedy gab es schon früher, man denke an «Sex and the City». Doch erstens waren diese Erzählungen oft zu überzeichnet, um wirklich das Lebensgefühl einer Generation authentisch anzusprechen – das gilt auch für das glamouröse Leben der New Yorker Single-Frauen damals. Und zweitens existierten diese TV-Serien nur punktuell, während heute die Zeitgeist-Comedy für die Generation Y schon ein eigenes Subgenre bildet. US-Kritiker haben einen Namen dafür: die „millenial sitcom“.
In der Reihe dieser Werke haben «Insecure» und Issa Rae ihren Platz verdient. Zuallererst, weil die schwarzen US-Millenials mit ihren Lebenswelten noch keine Stimme im Genre gefunden hatten. Aber vor allem deswegen, weil «Insecure» neue Facetten hinzufügt: Dort, wo Aziz Ansari oder Gillian Jacobs in ihren Serien zynisch rüberkommen – ein typisches Merkmal der millenial sitcom –, wirkt «Insecure» trotz seines titelgebenden Themas der Unsicherheit optimistisch und voller Tatendrang. Auch hier wissen die Charaktere nicht wirklich, wohin es gehen soll mit ihrer beruflichen und privaten Zukunft – und aus dieser Luxus-Not wird eine Tugend gemacht: Sie leben einfach drauf los, wie Issa, die sich kaum traut, ihre eigene neue Rap-Komposition im Open-Mic-Club vorzutragen. Doch nach den ersten zittrigen Versen gewinnt sie auf der Bühne Selbstbewusstsein, ihr wird zugejubelt. Sie fühlt sich wohl, probiert neue Wege aus. Und wenn es schiefgeht, who cares?
«Divorce»
Die neue Comedy mit Sarah Jessica Parker spricht dasselbe Thema an wie «Insecure», nur auf andere Weise: Unsicherheit. Die Generation, um die es diesmal geht, ist älter als die bei Issa Rae, älter als 40 also. Sarah Jessica Parker spielt Frances, eine Frau, die unerfüllt ist von ihrem gleichmäßigen Alltag, der zwischen Kindererziehung und unzufriedenem Ehemann pendelt. Es steht der 50. Geburtstag einer guten Freundin an; auch sie plagt Unzufriedenheit. Als sie jedenfalls auf ihrer Geburtstagsparty im volltrunkenen Affekt zur Waffe greift und ihren Mann bedroht, brechen Lebenswelten zusammen: Die Freundin wird in Handschellen abgeführt, und Frances denkt an diesem Abend über ihr Leben nach. Soll sie sich von ihrem Mann trennen und mit ihrer geheimen Affäre durchbrennen? Will ihr Lover das überhaupt? Was wird aus den Kindern?
Cast & Crew
- Idee: Sharon Horgan
- Darsteller: Sarah Jessica Parker, Thomas Haden Church, Molly Shannon, Talia Balsam u.a.
- Regie (Pilot): Jesse Peretz
- Produzenten: Sharon Horgan, Sarah Jessica Parker, Paul Simms u.a.
- Produktion: Merman Films, Kapital Entertainment
- Folgen: 10 in Staffel 1
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