Die Maßgaben der Radio-Stationen
Roel Oosthout bestätigt: „Die Autofahrer haben die Möglichkeit, zu vergleichen und tun das auch: Ist der Stau auf dem Navigationssystem, der App zu sehen – was meldet mein Radiosender?“ Dies sei ein guter Ansporn, schneller und besser zu werden, weshalb Online-Auftritt und FFH-Apps in dieser Hinsicht ständig weiterentwickelt würden. radioeins beschäftige sich mit etlichen Mails mit Kritik, Anregungen und sachdienlichen Informationen rund um den Verkehrsservice, so Dr. Lutz Oehmichen. Der Verkehrsservice sei mit Hilfe einer App erweitert worden, „darüber hinaus erarbeiten wir zurzeit an einer Qualitätsoffensive innerhalb des Verkehrsfunks, um noch deutlicher den Servicecharakter dieser Informationen zu unterstreichen und zu verbreitern. So verschränken wir Verkehrsinfos mit Wetterinformationen.“
Bei ANTENNE BAYERN lautet derweil die Maßgabe, die USPs weiter herauszuarbeiten, erklärt Ralf Zinnow. Zudem könnten der angesprochene Vertrauensvorsprung und Mehrwert-Recherchen in die eigenen digitalen Zusatzdienste integriert werden, um diese attraktiver gegenüber der Konkurrenz zu gestalten. Gerade bei der Menge an Verkehrsstörungen in Nordrhein-Westfalen, werde das Gewicht beim Verkehrsfunk wird immer mehr auf Hintergrundinformationen verlagert, die über die reine Stauaussage hinausgehen, lauten die Erkenntnisse aus der 1LIVE-Verkehrsredaktion. „Zudem wird von unseren Hörerinnen und Hörern häufig der Wunsch geäußert, Informationen von anderen Verkehrsträgern (Bahn, ÖPNV) in das Programm einzubinden.“
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„Informationen des Verkehrsfunks sind Nachrichten, die so lange unser Radioprogramm begleiten werden, so lange es das Radio gibt.“
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Verkehrsredaktion 1LIVE
Der ewige Verkehrsfunk?
Hat der Verkehrsfunk also ein Ablaufdatum? Die Sender zeigen sich optimistisch: „Informationen des Verkehrsfunks sind Nachrichten, die so lange unser Radioprogramm begleiten werden, so lange es das Radio gibt“, erklärt beispielsweise die Verkehrsredaktion von 1LIVE und Dr. Lutz Oehmichen legt auf ähnliche Weise dar: „Verkehrsfunk als einer der wesentlichen Bestandteile von Nachrichten hat sich in dem Augenblick überlebt, wo Radio als Medium aufhört zu existieren.“ Auch von Harald Gehrung gibt es hierzu ein klares „Nein“. „Aber er wird nutzerfreundlicher und präziser werden.“
Etwas zurückhaltendere Stimmen gibt es vom Rest der Sender. Mittelfristig habe der Verkehrsfunk kein Verfallsdatum, heißt es von HIT RADIO FFH, während Radio Hamburgs Marzel Becker auch den technologischen Entwicklungen in der Automobilindustrie Rechnung trägt: Seiner Ansicht nach könnte der Verkehrsfunk überflüssig werden, wenn alle ein selbstfahrendes Auto haben und sich keine Gedanken mehr um die Staulage machen müssen.“ Eine Zukunftsvision, die sicher noch mehrere Jahrzehnte entfernt liegt. ANTENNE BAYERNs Ralf Zinnow nimmt unterdessen die Radio-Stationen selbst in die Pflicht: Wenn man unter „klassischem Verkehrsfunk“ das ausschließliche Vorlesen von Stau-Listen verstehe, habe der Verkehrsfunk sicherlich ein Ablaufdatum. „Man muss dem Nutzer mehr bieten, als es automatisierte Systeme leisten können“, fordert Zinnow. Hierfür sei ein höherer Aufwand notwendig, der sich jedoch für alle Sender lohnen werde.
Es gibt 8 Kommentare zum Artikel
25.10.2016 16:35 Uhr 1
25.10.2016 18:41 Uhr 2
Tut dies denn "jeder"? Ich beispielsweise nicht und die Mehrzahl meines Umfeldes auch nicht. Das ist sicher nicht repräsentativ, aber dort wird Radio während der Fahrt hauptsächlich aufgrund dieser Meldungen gehört. Möchte ich Musik hören, dann ist es doch genauso ein Leichtes, seine eigene anzuschalten.
Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass diese Meldungen noch einige Zeit für zumindest einen größeren Teil der Hörer relevant und wichtig bleiben werden.
25.10.2016 20:01 Uhr 3
25.10.2016 20:05 Uhr 4
25.10.2016 20:51 Uhr 5
25.10.2016 21:09 Uhr 6
25.10.2016 21:19 Uhr 7
26.10.2016 09:38 Uhr 8