Die große Zeit von Andy Griffith alias Ben Matlock liegt bereits einige Zeit zurück, viele Leser dieses Artikels dürften sie kaum mehr bewusst selbst erlebt haben. Zwischen 1986 und 1995 wurden insgesamt neun Staffeln von «Matlock» produziert, die deutschen Zuschauer kamen mit dem ungewöhnlichen Anwalt im Januar 1988 erstmals im Zweiten Deutschen Fernsehen in Berührung. Später dann wechselte die Serie zu ProSieben und kabel eins, bis es im Jahr 2004 für fast ein Jahrzehnt sehr still um sie wurde - lediglich Premiere bzw. Sky machten sich noch um weitere Ausstrahlungen verdient. Seit gut drei Jahren hat das Format allerdings dank RTL Nitro wieder im frei empfangbaren Fernsehen eine Heimat gefunden, derzeit laufen immer montags bis freitags ab 14:25 Uhr Doppelfolgen beim Spartensender der RTL-Gruppe. Zu der ganz großen Euphorie geben die erzielten Werte allerdings derzeit keinen Anlass.
Zum Start in den September sahen etwa nur 0,08 Millionen die frühere Folge, was sehr mäßigen 0,9 Prozent Gesamt-Marktanteil entsprach. Die zweite Episode kam dem Senderschnitt mit 0,13 Millionen und 1,3 Prozent zwar näher, lag aber dennoch knapp drunter. Und am darauf folgenden Tag erzielten sogar beide Ausstrahlungen nur jeweils 0,9 Prozent bei maximal 0,10 Millionen Fernsehenden, in der klassischen werberelevanten Zielgruppe wurde bei der späteren Folge gar nur ein desolater Marktanteil von 0,5 Prozent verzeichnet - die drei vorherigen schlugen sich mit 1,0 bis 1,3 Prozent aber immerhin klar besser.
Der Beginn der ersten vollständigen September-Woche verlief dann mit gleich viermal in Folge 1,3 Prozent bei Reichweiten zwischen 0,13 und 0,16 Millionen weitaus stärker, in der Zielgruppe kam man zweimal sogar auf wirklich beachtliche 1,5 und 1,6 Prozent. Diese Werte sollten jedoch die Ausnahme bleiben, im Normalfall rangierte man bei etwa einem Prozent insgesamt, während bei den 14- bis 49-Jährigen diese Marke sogar häufig noch verfehlt wurde. Die Zuschauerzahlen betrugen normalerweise gut 0,10 Millioen. Starke Phasen gab es aber auch im weiteren Septemberverlauf fraglos noch immer: Etwa die letzte Septemberwoche, die fast ausnahmslos auf Höhe des Senderschnitts rangierte und im Bestfall auf bis zu 1,7 Prozent bei 0,18 Millionen Gesamt-Zuschauern gelangte. Bei den Jüngeren schwankten die Werte hier aber erheblich: Von miesen 0,5 Prozent bis ordentlich 1,5 Prozent war alles vorhanden.
Den Schlussstrich unter den September legte schließlich das Serienfinale von Durchgang neun, das die mit Abstand besten Werte des gesamten Untersuchungszeitraums vorzuweisen hatte. Eine Zuschauerzahl von 0,22 Millionen ging bereits beim Gesamtpublikum mit wirklich starken 2,0 Prozent Marktanteil einher, vor allem aber in der werberelevanten Zielgruppe wusste man mit 0,11 Millionen und 3,3 Prozent zu begeistern. Vielleicht wäre es im Anschluss daran ratsam gewesen, «Matlock» eine Pause zu gönnen, um der Gefahr des Reizverlustes für die alten Anhänger entgegen zu wirken. Bei RTL Nitro sah man dies anders und wiederholte stattdessen schlichtweg die allererste Staffel ab dem 4. Oktober noch einmal, was im Schnitt mit ähnlich mittelprächtigen Werten goutiert wurde wie zuvor. Der größte Ausreißer nach oben waren tolle 2,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil, gleich mehrfach fiel man hier allerdings auch unter die Prozentmarke.
Durchschnittlich wurde «Matlock» seit Anfang September von 0,13 Millionen Menschen gesehen, was einem Gesamt-Marktanteil von 1,3 Prozent entsprach. Dabei erzielten die ganz alten Folgen im Oktober eine minimal höhere Reichweite als die etwas frischeren Episoden, die im Oktober gezeigt wurden, ein signifikanter Unterschied ließ sich allerdings nicht feststellen. Beim klassischen werberelevanten Publikum tat sich der altgediente TV-Anwalt dagegen doch ein gutes Stück schwerer und erreichte im Nachmittagsprogramm nur 0,03 Millionen Menschen, was gar nicht mal so guten 1,0 Prozent entsprach. Da Nitro bei Jung und Alt momentan durchschnittlich etwa 1,5 Prozent verzeichnet, hängt die Serie vor allem bei den Jüngeren etwas durch - was in Anbetracht ihres stolzen Alters allerdings auch nur bedingt überrascht.
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