Cast & Crew
Vor der Kamera:Katharina Wackernagel als Nina Petersen
Alexander Held als Karl Hidde
Michael Rotschopf als Gregor Meyer
Wanja Mues als Max Morolf
Andreas Schröders als Techniker Stein
Jan Henrik Stahlberg als Jan Pawlowski
Audrey von Scheele als Lena Gundelach
Hinter der Kamera:
Produktion: Network Movie
Drehbuch: Marianne Wendt, Sven Poser und Christian Schiller
Regie: Lars Gunnar Lotz
Kamera: Jonas Schmanger
Produzent: Wolfgang Cimera
Währenddessen fuchtelt ein maskierter Täter vor einer Schülergruppe mit einer Waffe herum und kidnappt eines der Mädchen – Lena Gundelach (Audrey von Scheele). Als er diesen Namen hört, wird Morolf hellhörig, während er nonchalant am Tatort umher spaziert, obwohl er eigentlich vom Dienst suspendiert ist. Dass die Mutter des Mädchens nicht mehr lebt und Morolf all seine Energie darauf verwendet, es in Sicherheit zu bringen, darf auch den Zuschauer hellhörig machen, der, wenn er das Eins-und-Eins-Zusammenzählen der ambitionslosen Fernsehkrimis beherrscht, hier einen der größeren Knallerwendepunkte bereits meilenweit riechen kann.
Für Morolf wird derweil der Zeitplan eng: Denn wenn er Lena lebend wiedersehen will, gibt ihm der unter Hausarrest stehende Unterweltboss zu verstehen, muss er eine Zeugin ausschalten, die ihn beim morgigen Prozessauftakt schwer belasten wird. Blöd nur, dass die Frau unter massivem Polizeischutz steht.
Dilemmata an vielen Fronten: Wird Morolf die Zeugin ausschalten, um Lena zu retten, zu der er eine enge Bindung hat? Wie sympathisch darf einem dieser Morolf sein, der aus Rache einen skrupellosen Killer abgemurkst hat? Wie viel sollen seine Vorgesetzten und Kollegen unter den Teppich kehren, um diesen letztlich doch als grundgut dargestellten Typen mit all den Zwiespältigkeiten und ethischen Herausforderungen davonkommen zu lassen? Und wie oft muss Katharina Wackernagel betrappst-schockiert in die Kamera gucken, bevor dieser Film wie eine Parodie auf sich selbst aussieht?
„Vergeltung“ ist einer dieser Fernsehfilme, der ein bisschen so tut, als könnten rechtsstaatliche Prinzipien nicht immer befriedigende Antworten auf Fragestellungen zu Recht und Gerechtigkeit liefern, als müsste formales Recht unter optimalen Bedingungen manchmal überwunden werden, um zum Ergebnis des (vermeintlich) „Richtigen“ zu kommen. Kurz: Das hier ist einer dieser Filme, der sachkundige Zuschauer wie Thomas Fischer wohl an den Rande eines Herzinfarkts bringen könnte.
Die neue «Stralsund»-Folge will aus ihrer so begrenzten wie beschränkten Ambition auch dramaturgisch ein Konzept machen: Die Zufälle häufen sich schnell ins Unglaubliche, die Handlungsabläufe wirken herumgeschrieben um die emotionalen Stationen, an denen die Schlüsselfigur Morolf Halt machen soll, um am Schluss ein bisschen was Diffuses über das Unter-den-Teppich-Kehren von gut gemeinten Polizeiskandalen zu sagen. Was das sein soll, wird nicht einmal richtig klar – und das ist wohl auch besser so.
Das ZDF zeigt «Stralsund – Vergeltung» am Samstag, den 29. Oktober um 20.15 Uhr.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
29.10.2016 21:50 Uhr 1
was der Kritiker hier mal wieder gesehen hat versteh wer will???
30.10.2016 00:10 Uhr 2
Ich habe es schon lange aufgegeben, Kritiken hier zu verstehen.... :roll:
Vor allem, die neueste von Herrn Sülter zu FTWD ist mir zu hoch und zu hart!