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Christian Asanger im Quotenmeter.de-Interview zur Programmausrichtung von Sky 1.
Letztgenanntes Format soll künftig die Marschrichtung am Freitagabend vorgeben, der laut "Senderchef" Christian Asanger voll auf Comedy getrimmt wird (siehe Infobox) und umfasst zunächst 16 halbstündige Folgen - was aufgrund der Doppelausstrahlung um 20:15 Uhr Stoff für immerhin acht Freitagabende hergibt. Das Konzept ist denkbar einfach erklärt: Der Zuschauer begleitet durch sechs Kameras aufgenommene Autofahrten, bei denen der Mitfahrer vom Fahrzeugführer, einem vom Sender beauftragten Comedian, auf den Arm genommen und vor besonders krasse Herausforderungen gestellt wird. Je länger der Mitfahrer bereit ist, sich diesen bösen Überraschungen zu stellen und den Fluchtreflex zu unterdrücken, desto mehr "Kilometergeld" bekommt er - was ihm aber natürlich im Vorfeld nicht gesagt wird.

Sehr gute Arbeit haben die Macher in der Tat handwerklich geleistet: Die Filmaufnahmen aus dem Auto sind allesamt hochwertig, die Kameraeinstellungen wirken so stimmig, wie man sie halt angesichts des Magels an Bewegungsfreiheit in einem Auto erwarten darf, die Comedians machen einen guten Job und schaffen es, mit ihren Opfern in ein launiges, unterhaltsames Gespräch zu kommen, ohne ihre eigentliche Bestimmung zu vernachlässigen. Die Schnitte sind gut gesetzt und lassen das Geschehen dynamisch wirken, ohne dass der Rezipient allzu offensichtlich merkt, an welchen Stellen die Schere angesetzt wurde. Die Clips machen Spaß, wirken nie gehetzt oder das Geschehen zu aufgesetzt, dass sie jeden lebensweltlichen Bezug verlören. Mit anderen Worten: Zu kritisieren ist prinzipiell nur sehr wenig an dieser Produktion.

So jedoch ist «Mitfahr-Randale» letztlich eine Comedy mit versteckter Kamera, die hochwertiger und in der Gesamtbetrachtung stimmiger wirkt als viele andere Genre-Vertreter, die zum Teil auf deutlich größerer Bühne präsentiert wurden. Hierfür ist Sky 1 und SEO Entertainment in jedem Fall Respekt zu zollen. Schade ist dagegen die mangelnde Innovationsbereitschaft, weshalb das Format relativ austauschbar wird und die Vorstellung relativ schwer macht, dass Zuschauer extra hierfür den Weg zu einem neuen Sender finden. Ein etwas größerer Knall zum Auftakt der neuen Entertainment-Plattform wäre sicherlich nicht schlecht gewesen, um sich gleich mal auf dem Markt zu positionieren und Aufmerksamkeit zu generieren.
16 Folgen von «Mitfahr-Randale» laufen ab diesem Freitag jeweils in doppelter Dosis ab 20:15 Uhr.
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