Glaubt man dem Ranking von IMDb gehört «House of Cards» zu den weltweit besten Serien, die je entstanden sind. Mit einem Ranking von neun aus zehn möglichen Punkten reiht sich die Produktion nur knapp hinter «Breaking Bad», «Game of Thrones» und Co ein. Doch wie so oft bei Qualitätsserien tut sich auch «House of Cards» schwer damit, ein größeres Publikum im linearen TV zu finden. Kurz vor den Präsidentschaftswahlen in den USA zeigte in dieser Woche deshalb lediglich der Spartensender ProSieben Maxx die gesamte vierte Staffel der Netflix-Serie. Mit einem durchschnittlichen Marktanteil von einem Prozent, den Maxx im Oktober erzielte, lag die Latte nicht allzu hoch. Doch wurde «House of Cards» dieser Anforderung gerecht?
Diesen Montag startete die Event-Programmierung am späteren Abend gegen 22.05 Uhr mit gleich vier Folgen am Stück, die in der Zuschauergunst überwiegend durchfielen. Die beste Reichweite des Abends stand für die erste Episode zu Buche, die auf 0,10 Millionen Zuschauer und enttäuschende 0,4 Prozent Marktanteil in beiden relevanten Zuschauergruppen gelangte. Die Folgen zwei und drei pendelten danach zwischen ähnlich schwachen 0,4 bis 0,6 Prozent, während die Reichweite auf 0,06 Millionen und 0,05 Millionen Zuschauer zurückging.
Erst die letzte Folge des Abends, die zu nächtlicher Stunde ab 0.55 Uhr auf Sendung ging, wusste ihre Marktanteile auf überdurchschnittliche 1,2 Prozent bei allen sowie 1,1 Prozent in der Zielgruppe zu steigern. Am Dienstag zeigte Maxx nur drei Folgen und startete seinen kleinen Marathon etwas später gegen 22.45 Uhr. Mit 0,06 und 0,05 Millionen Zuschauern im Mittel blieb die Reichweite zwar bis in die Nacht hinein stabil, den Marktanteilen half dies aber wenig. Sie verharrten in der Zielgruppe zu Beginn des Abends bei zweimal 0,3 Prozent, bevor erst die dritte Folge auf etwas bessere 0,7 Prozent zulegte.
Mit schlechten Nachrichten wartete der Mittwoch auf, der wieder mit drei Ausstrahlungen daherkam und im Schnitt deutlich weniger Fans erreichte. Nur 0,03 bzw. 0,02 Millionen Zuschauer schalteten ab 23 Uhr ein, was die Marktanteile in der Zielgruppe nochmals stark auf 0,1 bis 0,4 Prozent verringerte. Selbst beim Gesamtpublikum, bei dem in den vergangenen Tagen der schwächere Senderschnitt von 0,5 Prozent des Öfteren erreicht wurde, fuhr man den ganzen Abend über relativ unspektakulär. Folge eins sicherte sich schlechte 0,2 Prozent und Folge zwei kaum bessere 0,3 Prozent. Erst die letzte Folge des Abends erreichte den Senderschnitt mit 0,5 Prozent so gerade.
Und so wusste auch der Donnerstag, der letzte Tag der Eventprogrammierung, keine Bäume mehr auszureißen. Ab 22.45 Uhr gelangten die finalen drei Folgen auf 0,05 Millionen, 0,02 Millionen und 0,03 Millionen Zuschauer, womit für ProSiebenMaxx beim Gesamtpublikum Marktanteile zwischen schlechten 0,2 Prozent und 0,4 Prozent zu holen waren. In der Zielgruppe blieb man dagegen durchgehend unter Senderschnitt: Gestartet mit 0,5 Prozent, steigerte sich Folge zwei nur leicht auf 0,4 Prozent, bevor das Staffelfinale mit 0,7 Prozent zwar die beste Quote des Abends erreichte, damit aber weiterhin unter dem Senderschnitt blieb.
Summa summarum erreichten die 13 Folgen der vierten Staffel im Schnitt 0,05 Millionen Zuschauer, was einem leicht unterdurchschnittlichen Marktanteil von 0,5 Prozent bei allen entsprach. In der wichtigeren Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen wusste man angesichts von 0,5 Prozent dagegen nicht im Ansatz zu überzeugen. Der Senderschnitt von ProSieben Maxx wurde damit in etwa halbiert – und das, obwohl jener im Oktober noch verhältnismäßig schwach ausfiel. Zum Vergleich: Schon Staffel drei hatte im vergangenen Jahr den Senderschnitt verfehlt, wusste aber im Mittel etwas bessere 0,9 Prozent zu generieren.
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05.11.2016 08:46 Uhr 1