Zumindest letzteres wird wiederkommen, Ende des Jahres bei RTL Nitro, statt mit Hugo Egon Balder allerdings mit Jörg Draeger als Moderator, seines Zeichens selbst ein Relikt aus alten Fernsehzeiten, der vor einigen Jahren auf der untersten Sprosse der Fernsehunterhaltung, dem Gastspiel beim dilettantischen Online-Sender Family.TV angekommen war.
Das «Tutti-Frutti»-Comeback wird nur wenige Wochen nach Jan Böhmermanns halb-ironischer, halb-ernster Exhumierung von «Wetten, dass..?» laufen und reiht sich damit in einen Trend ein, der die Vergangenheit des Show-Segments wiederzubeleben versucht. Ein bisschen augenzwinkernd, natürlich, alles ironisch, alles ein wenig als Persiflage, aber im Kern doch: altes 90er-Jahre-Wohlfühlfernsehen.
Vielleicht, weil diese spektakuläre, aber harmlose Spielart mit ihrer Samstagabend-Lagerfeuerromantik nicht mehr bedient wird. Während die Neuerfindungen der öffentlich-rechtlichen Sender oft antiquiert und unangenehm seelenlos wirken, müssen die jüngeren Neustarts des Privatfernsehens, speziell die von ProSieben mit Joko und Klaas, in den meisten Fällen allerhand Grenzen sprengen, und immer mit einem persiflierenden, sich von sich selbst distanzierenden Duktus kokettieren. Diese Eigenschaft teilen sie mit Jan Böhmermann, der keine Show moderieren kann, ohne aus ihr eine anstrengende Satire zu machen.
Je nachdem, wie sich das nächste EU-Jahr abspielt, kann man dann auch wieder die «100.000 Mark Show» ausgraben. Mit identischem Titel.
Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
18.11.2016 19:34 Uhr 1