Wochenquotencheck

Die «Sterne von Berlin» funkeln noch sehr schüchtern

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Mit einer neuen Mixtur aus Scripted Reality und klassischer Soap versucht RTL II seit dieser Woche, schon vor «Köln» und «Berlin» einen neuen Quoten-Schlager zu etablieren. Das aber wird ein weiter Weg...

Quoten der «Straßencops»-Ableger

  • «Mystery»: 0,25 Mio. (2,1% / 4,1%)
  • «Süd»: 0,42 Mio. (2,7% / 5,6%)
  • «West»: 0,40 Mio. (2,5% / 4,7%)
Durchschnittliche Werte der jeweils letzten fünf Folgen jedes Ablegers.
Mit den verschiedenen Ablegern der «Straßencops» ist es RTL II zuletzt gelungen, ebenso annehmbare wie unspektakuläre Einschaltquoten auf dem täglichen Sendeplatz um 17 Uhr zu erzielen (siehe Infobox). Das ist nicht schlecht in Anbetracht des Umstands, dass der Privatsender in den Stunden zuvor nicht selten deutlich unterhalb der Sendernorm rangiert, im direkten Vergleich mit den beiden Superhits «Köln 50667» und «Berlin - Tag & Nacht» im Anschluss lesen sich diese Zahlen gleichwohl eher bescheiden. Wohl nicht zuletzt deshalb versucht man nun zunächst vier Wochen lang mit «Sterne von Berlin - Die jungen Polizisten» eine neue Polizei-Scripted-Reality ins Aufgebot zu integrieren, das bewusst stark an klassische Seifenopern angelehnt ist - und mit UFA Serial Drama auch von einem ausgewiesenen Experten in der Herstellung von Soaps produziert wird (mehr dazu hier). Aus Sicht der Einschaltquoten hat diese Umstellung bislang allerdings noch keine Früchte getragen.

Schon zum Auftakt am 21. November lief es mit nur 0,35 Millionen Zuschauern und 2,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum sogar ein bisschen schlechter als für die «Straßencops» im Süden und Westen der Republik zuletzt im Normalfall. Schon mal recht solide fiel hingegen das Abschneiden in der werberelevanten Zielgruppe angesichts von immerhin 5,5 Prozent bei 0,24 Millionen aus. Sehr ähnlich sah es auch am Dienstag aus, wo die Werte allesamt minimal, aber nirgends signifikant anstiegen. Mit 5,7 Prozent fiel der "Sprung" in der werberelevanten Zielgruppe noch am höchsten aus, insgesamt wurden mit 0,36 Millionen und 2,4 Prozent die Ergebnisse des Vortags quasi wiederholt. Die Werte sprachen dafür, dass es insbesondere bei der Erschließung älterer Zuschauer erhebliche Probleme gibt, respektable Anteile der 14- bis 49-Jährigen jedoch bereits ein gewisses Grundinteresse an den Inhalten zeigen.

Die Werte vom Mittwoch dürften dagegen durchweg Anlass zur Sorge gegeben haben, denn die Zuschauerzahl brach hier deutlich auf gerade einmal noch 0,22 Millionen ein, womit indiskutable 1,5 Prozent des Gesamtpublikums einhergingen. In der umworbenen Zielgruppe sah es mit 3,5 Prozent bei 0,16 Millionen erstmals ebenfalls durchaus dramatisch aus. Besonders bitter: Sämtliche anderen Nachmittags- und Vorabendformate von RTL II schnitten zum Teil deutlich besser ab, sogar eine Doppelfolge von «Hilf mir!» performte um 15 und 16 Uhr mit 5,7 sowie 4,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen noch ein gutes Stück stärker.

Am Donnerstag dann zeigte die Formkurve wieder ein wenig nach oben, allerdings sicher nicht in dem Ausmaß, in dem es sich die Programmverantwortlichen gewünscht hätten. Mit 0,30 Millionen Zuschauern und 2,0 Prozent Gesamt-Marktanteil lag man ziemlich inmitten der Werte, die an den drei Vortagen verzeichnet wurden - aber eben auch etwa anderthalb Prozentpunkte unterhalb des Senderschnitts. Bei den Werberelevanten wurden 4,9 Prozent bei 0,20 Millionen verbucht. Immerhin steigerte sich das Format damit gegenüber dem direkten Lead-In «Hilf mir!», das nur auf 1,6 bzw. 4,1 Prozent bei 0,19 Millionen gelangte.Am Freitag dann ging es aber wieder deutlich bergab auf nur noch 4,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil.

Mit bislang gerade einmal rund zwei Prozent aller Fernsehenden und knapp fünf Prozent jener in der Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren ist «Sterne von Berlin - Die jungen Polizisten» alles andere als erfolgreich gestartet und hebt sich in keiner Weise positiv gegenüber den «Straßencops» ab. Im Gegenteil: Teile des älteren Publikums fühlen sich offensichtlich sogar eher abgeschreckt von der UFA-Produktion, sodass hier die ohnehin schon nicht erbaulichen Zahlen nochmal ein wenig gesunken sind. Man sollte also in den kommenden drei Wochen dringend einige Pluspunkte machen, falls man nicht spätestens Mitte Dezember schon wieder den Gang auf den Fernsehfriedhof antreten möchte.

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