Es ist ein seltsames Spiel, das da zur Zeit beim Münchner Zweitligsten TSV 1860 München stattfindet: Investor Hasan Ismaik hatte auf einer PK in der vergangenen Woche die Medienberichterstattung rund um die Löwen, die derzeit wieder einem Abstiegsplatz aus Liga zwei entgegen taumeln, scharf kritisiert. Die Reaktion des Vereins folgte auf dem Fuße: Journalisten haben derzeit keinen Zugang mehr zum Vereins- und Trainingsgelände. Interviews mit Trainern und Spielern sind für die normale Presse somit nicht mehr möglich.
1860 spricht nur noch mit den Medien, mit denen man sprechen muss, weil die Regularien der Liga es so vorsehen: Das sind die Rechteinhaber im Fernsehen, konkret also Sky und Sport1. Aber auch dort tut man wohl nur das Nötigste: Sky hatte am Sonntagnachmittag Ex-Löwen-Trainer Lorant als Experten eingeladen. Während das Management der Löwen selbst schwieg, gab Interimstrainer Bierofka das Interview vor der Partie gegen Braunschweig. Sport1, das ab 19 Uhr die Highlights im Free-TV übertrug, ging derweil einen anderen Weg.
Man verzichtete auf die möglichen Interviews mit Spielern und Funktionären des Vereins. "Die von 1860 München vorgebrachten Vorwürfe gegen die Medien entbehren jeder Grundlage, deswegen haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen", erklärte Ivo Hrstic, Mitglied der Chefredaktion des Sportsenders. Ob die Sport1-Reporter am kommenden Wochenende wieder Fragen haben, bleibt aktuell noch offen.
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28.11.2016 15:01 Uhr 1
Wohlgemerkt meine ich damit nur solche pauschalen Boykotts wie aktuell von 1860 München - wenn ein Verein einzelne Journalisten oder Medien (z.B. BILD) gut begründet ausschließt, halte ich das für eine absolut angemessene Reaktion.