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Die wilden Niemande und ihr Flop für Ältere
Und die Muppets? Um sie fest in die Disney-Familie einzugliedern, zahlte der Unterhaltungskonzern gerade einmal 75 Millionen Dollar. Im Merchandising füllen sie nur eine Nische von solider Größe aus und ihre seit der Disney-Übernahme veröffentlichten Kinofilme bringen es auf zusammengerechnet 245,56 Millionen Dollar weltweit. Andererseits haben die Muppets seit der Disney-Akquise ihren ersten Oscar gewonnen und diverse virale Hits generiert, darunter das 53,4 Millionen Mal abgerufene «Bohemian Rhapsody»-Musikvideo. Dennoch: Die filzige Chaostruppe füllt ständig die Position des nur gelegentliche Treffer landenden Underdogs aus und spielt im Disney-Imperium daher nur eine untergeordnete Rolle.

Als im Mai 2016 die Absetzung auch offiziell vom zum Disney-Konzern gehörenden US-Network ABC getätigt wurde, drängten sich zahlreiche Fragen auf. Allem voran: Droht den Muppets mit einer Flopserie und dem an den Kinokassen weit unter den Erwartungen gelaufenen Film «Muppets Most Wanted» im Rücken erstmal eine Zwangspause? Und wenn die Muppets als das schwache Glied in der Kette dazugekaufter Disney-Marken doch nicht zurück in die Klamottenkiste gesteckt werden, müssen Fans der frecheren Seite dieser flauschigen Entertainer vielleicht fürchten, dass die Konzernmutter erstmal eine Verkindlichungskur verschreibt?
Probier’s mal mit Kindertauglichkeit

Was Muppet-Liebhaber beruhigen dürfte: Nein, der Mäusekonzern hat die Muppets nach dem 16-teiligen ABC-Misserfolg nicht aufgegeben. Tatsächlich scheint Disney besagten Kurs „Erst was Wildes, dann erstmal wieder mehr Kindliches“ wiederholen zu wollen: Nach der mit kessen Späßen über Sexualität und Arbeitsfrust bereicherten, trotzdem familientauglichen Serie «The Muppets» wird die kommende Muppet-Fernsehproduktion auf die jüngeren Konsumenten abzielen – vor wenigen Wochen gab der Vorschulsender Disney Junior bekannt, ein «Muppet Babies»-Reboot zu produzieren.
Wie die 1984 gestartete Originalserie reißt auch die Neuauflage die Muppet-Figuren aus ihrer üblichen puppenartigen Form heraus, um sie in animierter Gestalt auf die Mattscheibe zu bringen – dieses Mal als CG-Kreaturen anstelle der Zeichentrickversionen von einst. Ob die für 2018 geplante Serie den surrealen Witz der ersten «Muppet Babies»-Serie beibehalten wird, steht noch in den Sternen. Bekannt ist derweil dank Insiderinformationen des Muppet-Fanportals 'Tough Pigs', dass eine neue Figur eingeführt wird – die kunstversessene Schafdame Bobbi Baba.
Wir halten euch die Treue, ihr Underdogs

Kurzum: Während das Avengers-Superheldenuniversum ab 2017 mit drei abendfüllenden Filmen jährlich sowie diversen TV-Serien für Wagenladungen voll Geld sorgt, die enorm einträgliche «Star Wars»-Welt stetig expandiert und Pixar weiterhin hoch angesehene Kassenschlager verantwortet, führt der verschlungene Muppet-Pfad die filzigen Unruhestifter in naher Zukunft in zwei grundverschiedene Sektoren. Kinderunterhaltung und nostalgisch-nischiger Spaß für eingeschworene Muppet-Liebhaber. Disneys Problemkinder – sie bleiben wenigstens aktiv.
«The Muppets» ist ab dem 3. Dezember immer samstags gegen 14.20 Uhr bei ProSieben zu sehen.
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