Es ist ein äußerst umstrittenes Projekt: Die Bundeswehr erzählt in der YouTube-Dokusoap «Die Rekruten», wie sich junge Leute in ihren ersten zwölf Wochen der Grundausbildung schlagen. Die Produktion der Spin TV wurde schon vor Start seitens der Politik heftig kritisiert, unter anderem, weil die Produktionskosten von 1,7 Millionen Euro an anderer Stelle besser ausgegeben seien. Weiter wurde in Frage gestellt, ob es ein jugendaffines Werbeformat für die Bundeswehr braucht.
Seit Beginn der zunächst auf 90 Folgen angelegten Dokusoap wird «Die Rekruten» zudem aufgrund der trivialen Inhalte und stark beschönigenden, daher unfreiwillig komischen Darstellung des Soldatenseins mit Spott bedacht. Die Klickzahlen jedoch stimmen: Einige der Folgen kratzen an der Eine-Millionen-Views-Marke, laut Aussagen der Bundeswehr erfülle die Serie zudem ihren Zweck und habe die Zugriffe auf die Bewerbungsseite nach oben getrieben.
Nun werden auch Fernsehstationen hellhörig: Laut 'Spiegel Online' buhlen aktuell vier Fernsehsender darum, das «Die Rekruten»-Konzept zu erwerben und in ihr Programm aufzunehmen. Es handle sich ausschließlich um Privatsender – diese werden wahrscheinlich an den Stellschrauben der Dokusoap drehen und fernsehaffinere Ausgaben produzieren müssen. Die YouTube-Videos sind nämlich zumeist nur rund fünf Minuten lang, also gerade einmal so lang wie ein üblicher Werbeblock.
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