Wochenquotencheck

«Gefragt - Gejagt»: Deutlicher Quotensprung auf gewohntem Terrain

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Seit dieser Woche ist die Quizshow mit Alexander Bommes zurück auf dem angestammten Sendeplatz - und macht hier gleich einige Probleme vergessen, die sie zuvor in wöchentlicher Ausstrahlung hatte. Zum absoluten Top-Niveau der vergangenen Staffel fehlen aber noch ein paar Körner.

ARD-Vorabendquiz - Zahlen und Fakten

  • «Quizduell»: läuft seit Mai 2014, seither 166 Folgen in vier Staffeln (plus 18 Folgen in einer reinen «Olymp»-Staffel um 18:50 Uhr)
  • «Gefragt - Gejagt»: seit Mai 2015, seither 111 Folgen in zwei Staffeln (zudem acht Specials zuletzt und ca. 90 Folgen ab jetzt)
  • «Wer weiß...»: seit Juli 2015, seither 151 Folgen in zwei Staffeln
  • «Paarduell»: seit Februar 2016, seither 26 Folgen in einer Staffel
Das Erste rotiert um 18 Uhr nach wie vor munter weiter und lässt nach einer fast zehnmonatigen Pause wieder montags bis freitags seine Jäger los. Zur Einstimmung auf die dritte Hauptprogramm-Staffel hatte man bereits zwischen Oktober und Ende November insgesamt acht «Gefragt - Gejagt»-Specials wöchentlich freitags um 18:50 Uhr ausgestrahlt, in denen bereits bekannte und mehr oder minder liebgewonnene Kandidaten der Vergangenheit ihre zweite Chance erhielten - was beim Publikum allerdings nur bedingt fruchtete: Angesichts von durchschnittlich 2,18 Millionen Fernsehenden und 9,2 Prozent aller bzw. 4,8 Prozent der jüngeren Fernsehenden lief es zwar eingedenk des schwierigen Sendeplatzes durchaus akzeptabel, für die Rückkehr auf den regelmäßigen 18-Uhr-Slot allerdings wären derartige Marktanteile inzwischen eine Enttäuschung für den sich hier seit längerem im Auftrieb befindlichen Sender gewesen. Doch schon nach der ersten vollständigen Ausstrahlungswoche lässt sich zumindest leichte Entwarnung geben: Die Sendung lag stets im grünen Bereich - allerdings nicht so deutlich, wie es in der Vergangenheit schon einmal der Fall gewesen war.

Noch vergleichsweise schwer tat sich die erste neue 18-Uhr-Folge am vergangenen Freitag, als man etwas unglücklich nach zwei «Quizduell»-Ausgaben und zwei Vorabenden Wintersport den letzten Tag der Woche zu bekleiden hatte und nicht über 2,06 Millionen Interessenten hinaus kam. Damit einher gingen grundsolide, aber auch völlig unspektakuläre 11,1 Prozent des Gesamtpublikums, während bei den 14- bis 49-Jährigen der Senderschnitt angesichts von nur 5,2 Prozent bei 0,25 Millionen noch ein gutes Stück entfernt war. Die Schützenhilfe für Matthias Opdenhövels brandneues Quiz «Rate mal, wie alt ich bin» hätte also durchaus etwas mächtiger ausfallen können. Mit entsprechend enttäuschenden 1,95 Millionen und 8,4 Prozent des Gesamtpublikums debütierte der Neustart im Anschluss, wusste aber mit einer Verbesserung auf 0,36 Millionen und 5,7 Prozent zumindest kleine Akzente bei den Jüngeren zu setzen.

Bei «Gefragt - Gejagt» wiederum mobilisierte gleich die erste Montagsausgabe insgesamt fast eine halbe Million Menschen mehr zum Einschalten und gelangte entsprechend auf klar überdurchschnittliche 12,6 Prozent bei 2,51 Millionen. Bei den Jüngeren standen derweil ordentliche 6,7 Prozent bei 0,37 Millionen auf dem Papier. Wer in Anbetracht dessen mit einem steilen Aufwärtstrend rechnete, wurde jedoch schon am Dienstag wieder ein wenig ausgebremst, wo man sich mit leicht schwächeren 12,1 bzw. 6,3 Prozent bei 2,37 Millionen zu begnügen hatte. Die Mittwochsepisode verlor abermals ein paar Zuschauer und musste sich mit 11,4 bzw. 5,9 Prozent bei 2,21 Millionen begnügen. Hier wurde keine ganz neue Folge gezeigt, sondern eine bereits im Laufe der vorherigen Staffel aufgezeichnete, die jedoch zugunsten des Handball-EM-Spiels zwischen Deutschland und Dänemark Ende Januar kurzfristig aus dem Programm genommen wurde.

Am Donnerstag kam es dann beim Gesamtpublikum zur größtmöglichen Stabilisierung der Werte, die unsere Quotenmessung hergibt: Zum zweiten Mal in Folge wurden 2,21 Millionen Zuschauer und 11,4 Prozent Marktanteil ausgewiesen. Bei den Jüngeren wurde hingegen der latente Negativlauf seit Wochenbeginn fortgesetzt, mit 0,29 Millionen und 5,3 Prozent kam man fast wieder dort an, wo man am vorherigen Freitag bereits gestartet war. Am Freitag schließlich stieg die Zuschauerzahl minimal auf 2,24 Millionen, die damit verbundenen Marktanteile betrugen 11,6 und 5,3 Prozent. Dafür legte allerdings das neue Opdenhövel-Quiz im Anschluss angesichts von nur noch 7,1 und 3,8 Prozent bei 1,65 Millionen einen bedenklichen Sinkflug gegenüber der Auftaktwoche hin und sollte sich in den kommenden Wochen dringend wieder steigern, möchte es nicht zur ersten wirklichen Quoten-Enttäuschung seit der Installation des Quizshow-Vorabends avancieren.

Vergleich Woche 1 vs. Gesamtstaffel

  • «PD» Wo 1: 11,8% / 5,2%
  • «PD» Ges.: 11,3% / 4,9%
  • «QD» Wo 1: 11,6% / 5,5%
  • «QD» Ges.: 12,7% / 6,5%
  • «Wwds» Wo 1: 11,7% / 5,6%
  • «Wwds» Ges.: 15,7% / 6,9%
Durchschnittliche Werte der jeweiligen Formate («Paarduell», «Quizduell» und «Wer weiß denn sowas?») im Jahr 2016 auf dem 18-Uhr-Sendeplatz.
Doch zurück zu «Gefragt - Gejagt»: Mit durchschnittlich 2,27 Millionen Zuschauern und 11,7 Prozent Marktanteil bei allen bzw. 5,8 Prozent bei den jüngeren Konsumenten hat das Hochtempo-Quiz einen grundsoliden Start in die neue Ausstrahlungsperiode hingelegt, ohne jedoch die Programmverantwortlichen des Ersten in komplette Verzückung versetzt zu haben. Denn auch das «Quizduell» und «Wer weiß denn sowas?» waren zuletzt mit vergleichbaren Zahlen in ihre neuesten Staffeln gestartet und hatten sich anschließend im weiteren Verlauf der Staffel jeweils noch mehr oder minder deutlich verbessern können (siehe Infobox) - ein Charakteristikum, das sich mit der großen Ausnahme des beinahe einhellig als enttäuschend beurteilte «Paarduell» wie ein roter Faden durch die Historie der ARD-Vorabend-Quizshows zieht.

Und damit wäre dann auch schon die Aufgabe benannt, vor der Alexander Bommes und sein Jäger-Quartett in den kommenden Monaten stehen: Nicht auf den zwei bis zweieinhalb Millionen Zuschauern und unspektakulären Marktanteilen der ersten Tage stehen bleiben, sondern um weiteres und möglichst rasches Wachstum kämpfen. In den beiden vorherigen Durchgängen war dies dem Format noch hervorragend gelungen: Im Mai vergangenen Jahres war man etwa nur mit 8,4 Prozent insgesamt sowie 3,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen gestartet und hatte sich innerhalb von nur knapp zwei Monaten so deutlich gesteigert, dass unterm Strich immerhin 9,7 und 5,1 Prozent zustande gekommen waren. Und auch der Einstieg in Durchgang zwei verlief vor rund 13 Monaten mit 10,3 und 4,5 Prozent zunächst noch vergleichsweise behäbig gegenüber dem Staffelschnitt von 11,4 respektive 5,8 Prozent - was vor allem den letzten Wochen zu verdanken war, als durchschnittlich über 2,7 Millionen Menschen zugesehen hatten und dem Format bis zu 13,7 Prozent Gesamt-Marktanteil bescherten.

Da noch einen oben drauf zu setzen, dürfte das Ziel der kommenden Wochen und Monate sein. Und nach den ersten Eindrücken dieser Staffel erscheint dies zwar als ambitioniert, aber keineswegs illusorisch.

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