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Das war 2016: Der große Bundesliga-Poker und seine Folgen

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Die Bundesliga-Medien-Rechte wurden vergeben. Die Entscheidung Sky damit ebenso zu betrauen wie Eurosport, hatte Folgen für den weiteren Jahresverlauf. Ein Rückblick.

Am 9. Juni 2016, einem Tag vor dem Start der Europameisterschaft in Frankreich, lüftete DFL-Chef Christian Seifert das große Geheimnis: Vorausgegangen waren Monate intensiver Rechteverhandlungen. Monate, in denen die Deutsche Fußball Liga (DFL) im Pay-TV in der Tat ein Alleinkaufsverbot in die Ausschreibung aufnehmen musste. Monate, in denen sich große Player in Stellung brachten und Monate, in denen die Finanzabteilungen jeden Cent umdrehten und prüften, ob er für die Bundesligaspielzeiten ab 2017 einzusetzen ist.

Das Ergebnis brachte dann zwar nicht sonderlich viele, aber doch mehr Änderungen als zuletzt mit sich. Weil Sky nicht mehr alle Pay-TV-Spiele allein kaufen konnte, erwarb Eurosport ein aus 43 Partien bestehendes kleines Paket. Enthalten sind darin 5 Montags-Spiele der ersten Liga, fünf früher Sonntagsspiele (13.30 Uhr), alle Spiele am Freitagabend (30 Stück) sowie der Supercup und exklusiv auch die Relegation zwischen erster und zweiter Liga ab Sommer 2018. Sky erhält für alle anderen Spiele die Live-Rechte und stach somit Perform und die Telekom aus. Neu: Auch das Montagabend-Livespiel aus Liga 2 geht exklusiv zu Sky.

Sport1 hält überhaupt keine Highlight-Rechte mehr, sieht man vom Verwertungsfenster am Sonntagmorgen ab. Dort kann der Sender also weiterhin vor und im «Doppelpass» Bilder zeigen. Das Kuriose am 9. Juni war: Die Hightlight-Rechte der zweiten Liga am Freitag und Sonntag gingen überhaupt nicht über den Tisch. Zudem blieb auch ein neues Paket mit Bildrechten von allen Spielen am Montag ab 22.15 Uhr liegen. Dennoch durfte die Liga feiern: Der neue Deal bringt den Klubs ab 2017/2018 erstmals mehr als eine Milliarde Euro aus den TV-Töpfen ein, der Löwenanteil kommt dabei von Sky, das rund 80 Prozent mehr bezahlen muss. Statt bisher 486 Millionen Euro im Saisonschnitt, wird Sky für die vier kommenden Jahre 876 Millionen bezahlen. Vereinbart wurde wieder eine aufsteigende Staffelung.

Im Free-TV ging RTL (zunächst) leer aus, das ZDF erwarb mehr Live-Rechte (Eröffnungsspiele, ein Spiel am 17. Spieltag), die ARD-«Sportschau» wurde gerettet.

Wie gings weiter?


Im Sommer warfen die Bundesligisten schon mehr als bis jetzt mit Geld um sich. An den Finanzkrösus Premier League kam man allerdings nicht heran. Dort wurde das ganz große Geld ausgegeben – etliche Topstars gingen von Spanien oder Deutschland aus auf die Insel. Experten aber zweifeln bis heute daran, ob die Liga sich die ganz großen internationalen Erfolge wirklich erkaufen kann. Sky präsentierte wenige Tage nach der Bundesliga-Rechtevergabe noch ATP-Tennis als neues Sportrecht und trat somit Beschwerden entgegen, man würde am Restprogramm zugunsten des runden Leders sparen. Zudem gab man bekannt, einen neuen Entertainmentsender namens Sky 1 zu starten (los gings Anfang November). Und Sky Sport News HD wechselte zum Monatsersten im Dezember ins Free-TV. Für den Sportnachrichtensender erwarb man in Unterföhring dann Monate später auch die noch offenen Highlight-Pakete für die Verwertung im Free-TV, die bisher bei Sport1 immerhin meist um eine halbe Million Zuschauer vor die Geräte locken. RTL Nitro schnappte sich das Paket für den Montagabend und will dort ab Sommer 2017 eine größere Show aufziehen. Für diese sicherte sich der Kanal jüngst die Dienste von Laura Wontorra, die Sport1 somit bald verlässt und bei den Kölnern auch weiterhin «Ninja Warrior Germany» präsentiert und im Bereich Boxen und Formel1 zu Einsätzen kommen soll. Darüber hinaus sucht sich auch Thomas Wagner nach 16 Jahren bei Sky eine neue Aufgabe und präsentiert das Montagabend-Format gemeinsam mit Wontorra.

Das sind bei Weitem nicht die einzigen Veränderungen: So wird Frank Buschmann im Sportbereich exklusiv zu Sky wechseln, wie die Presse im November eifrig vermeldete. „Mister «Doppelpass»“ Jörg Wontorra kehrt aus seinem Ruhestand zurück und soll im August 2017 eine neue Fußballtalkshow in direkter Konkurrenz zum Sport1-Format bei Sky Sport News HD etablieren. Weitere Verschiebungen sind möglich, dürfte doch auch Eurosport sich noch für die kommenden Aufgaben im Fußball-Bereich rüsten wollen.

Gleiches gilt auch für den Audio-Bereich, in dem Amazon zuletzt fleißig Radiomacher in seinen Reihen versammelte, um ab Anfang 2017 richtig loszulegen mit der Vorbereitung des neuen Audio-Angebots im Webradio. Genau das dürfte zugleich auch eines der spannendsten Projekte im kommenden Jahr werden.

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