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Schöne Werte: «Domian»-Abschied mobilisiert beachtliches Publikum

von   |  1 Kommentar

Die Finalausgabe des nächtlichen Kulttalks bescherte dem WDR noch einmal richtig gute Zahlen. Auf hohem Niveau schwerer tat sich dagegen der im Vorfeld gezeigte Dokufilm «Interview mit dem Tod».

Nach mehr als 21 Jahren verabschiedete sich mit «Domian» in der Nacht von Freitag auf Samstag ein echtes Unikat vom deutschen Publikum. Über zwei Jahrzehnte hinweg hatte Jürgen Domian Nacht für Nacht ganz normalen Menschen aus der Mitte der Gesellschaft ebenso Gehör geschenkt wie jenen an den soziokulturellen Rändern, die gemeinhin nur selten im Fernsehen zu Wort kommen - und sich damit längst einen beachtlichen Kultstatus erarbeitet. Dementsprechend groß war auch das Interesse an der allerletzten Folge, die auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 0,38 Millionen verweisen konnte. Zu solch später Stunde ging dies mit einem sehr beachtlichen Marktanteil in Höhe von 5,6 Prozent einher.

Auch das junge Publikum wusste Domians Arbeit als Seelsorger der TV-Nation stets zu schätzen, weshalb es nicht überrascht, dass auch hier die Abschiedsepisode angesichts von 0,07 Millionen Interessenten und 2,3 Prozent Marktanteil auf ein beachtliches Interesse zu verweisen hatte. Zum Vergleich: Der WDR gelangt im Normalfall derzeit auf gut zwei Prozent des Gesamtpublikums und lediglich rund ein Prozent der 14- bis 49-Jährigen - und die meisten Formate laufen im Gegensatz zu «Domian» auch nicht noch zusätzlich im Radio, wo zusätzliches Publikum generiert wird.

Bereits im Vorfeld ab 23:45 Uhr lief überdies der Dokufilm «Domian - Interview mit dem Tod», der auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 0,32 Millionen kam. Damit erreichte der 2015 produzierte Streifen deutlich weniger Interessenten als der anschließende Talk, weshalb der damit verbundene Marktanteil auch bei weitaus moderateren 2,7 Prozent lag. Bei den Jüngeren führten 0,08 Millionen derweil zu 1,6 Prozent.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/90041
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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Burpie
17.12.2016 10:29 Uhr 1
Vor ca. 8-9 Jahren hörte ich auf, Domian zu hören. Über lange Zeit, regelmäßig freitags waren viele Sendungen nur noch demprimierend und teilweise angsteinflößend. Ich bezweifle nicht, dass es Menschen helfen kann, über ihre Sorgen und Nöte zu sprechen und dabei durchaus unterhaltsames und skuriles zum Vorschein kommt. Als aber die Sendungen mit Trauernden, absonderlichsten Krankheiten und Menschen im Siechtum überhand nahmen, hab ich abgeschaltet. Auch kam mir bei manchen Problemanrufern Domians Frage nach möglichem Mißbrauch in der Vergangenheit zu schnell und viel zu oft. Bundesverdienstkreuz? Dann müsste das jeder Feuerwehrmann und jeder Rettungssanitäter spätestens am Ende seines Arbeitslebens erhalten. Ich werde weder ihn noch die Sendung vermissen...
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