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Berlin-Anschlag: Informationsbedürfnis am Abend hoch

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Der Großteil der zahlreichen Sondersendungen fand am Abend sein Publikum. Die Extra-Ausgaben der Talks im Ersten und im ZDF waren eher mäßig gefragt.

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Angela Merkel zum Terror-Anschlag von Montag
Die Ereignisse von Montag, bei denen bei einer Terror-Fahrt mit einem LKW auf einem Berliner Weihnachtsmarkt mehrere Menschen getötet und viele verletzt wurden, war in deutschen Medien auch am Dienstag beherrschendes Thema. Gewiss rücken Einschaltquoten bei Ereignissen wie diesen in den Hintergrund und spielen allerhöchstens eine untergeordnete Rolle. Dennoch dürften sie ein starker Indikator dafür sein, wie sehr die Bundesbürger die Ereignisse in Berlin beschäftigen - und genau deswegen möchten wir sie im Folgenden auch betrachten.

Das Erste bediente das gesteigerte Zuschauerinteresse mit einem «Brennpunkt», der zwischen 20.15 Uhr und 20.45 Uhr auf insgesamt 4,58 Millionen Zuschauer gelangte. Die Marktanteile beliefen sich auf überdurchschnittliche 14,2 Prozent bei allen und 10,2 Prozent der Jüngeren. «Maischberger Extra» kam ab 20.45 Uhr schließlich auf 3,39 Millionen, was den Marktanteil auf 10,3 Prozent verringerte. Früher am Abend hatte die 20-Uhr-Ausgabe der «Tagesschau» im Ersten angesichts von 5,32 Millionen Zuschauern und 16,9 Prozent die gefragteste News-Sendung des Tages dargestellt.

«Tagesthemen extra» informierte ab 22.15 Uhr 14,5 Prozent, die regulären «Tagesthemen» eine gute Stunde später 12,2 Prozent. Die gefragteste Sendung im ZDF war unterdessen die 19-Uhr-Ausgabe der «heute»-Sendung, die 4,88 Millionen Menschen generierte. Allerdings schauten das Format insbesondere ältere Menschen, denn während der Gesamtmarktanteil auf starke 18,5 Prozent anstieg, blieb er bei den 14- bis 49-Jährigen bei regulären 6,3 Prozent.

Nach den Nachrichten, im Vorabendprogramm, setzte man auf ein «ZDF spezial» und «Was nun, Herr de Maiziére?». Die beiden Sendungen erreichten ab 19.25 Uhr 4,04 bzw. 4,28 Millionen Menschen sowie 13,3 bzw. 14,6 Prozent bei allen. Auch bei den Jüngeren ging es auf bis zu 7,4 Prozent bergauf. Gegen 23 Uhr war das Interesse der Bundesbürger dann aber nicht mehr sonderlich hoch, was die Quoten von «maybrit illner spezial» verraten. Angesichts von 1,58 Millionen Zuschauern bei neun Prozent unterlag das ZDF im Fernduell Sandra Maischberger doch recht deutlich.

Die Nummer eins beim jungen Publikum war dagegen wie erwartet RTL, das mit einer leicht verlängerten Ausgabe von «RTL aktuell» ab 18.45 Uhr 3,91 Millionen Menschen informierte. Während schon bei allen weit überdurchschnittliche 15,8 Prozent generiert wurden, standen bei den 14- bis 49-Jährigen sogar 19,4 Prozent zu Buche. Unterdessen überzeugten auch n-tv und N24. was allein ein Blick auf die Tagesmarktanteile der beiden Sender verrät. So kam n-tv am Dienstag auf zwei Prozent Tagesmarktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, N24 sogar auf 2,3 Prozent. Im Senderranking lag man damit direkt hinter den Großen acht und Super RTL auf den Rängen zehn und elf.

Die höchsten Quoten generierte N24 nach eigenen Angaben am Morgen, wo der Marktanteil zwischen 5.20 und 5.25 Uhr sogar einen Spitzenwert von 11,2 Prozent in der Zielgruppe erreichte. Allein aus den Reihen der 14- bis 49-Jährigen Männer schauten zu diesem Zeitpunkt sogar 16,6 Prozent N24. Die meisten Zuschauer erreichte man dagegen nach 22 Uhr. Gleiches gilt übrigens auch für n-tv, wo insbesondere die Nachrichten um 22 Uhr hohen Zuschauerzuspruch ernteten. Genau genommen kamen sie zu späterer Stunde auf 0,38 Millionen Interessierte. Schon die Nachrichten um 13 Uhr hatten ähnlich starke 0,37 Millionen Bundesbürger informiert.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/90105
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