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«Hochzeit auf den ersten Blick»

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Sat.1 sendete die kontroverse Kuppelshow zuletzt sonntags in ihrer dritten Staffel. Bei derart guten Werten wird der Münchner Sender wohl auch einer vierten Runde sein Ja-Wort geben.

Dem Fernsehen sei nichts mehr heilig, klagten Traditionalisten im November 2014, als Sat.1 erstmal mit einem Format auf Sendung ging, das man leicht mit TV-Trash verwechseln könnte. Bei «Hochzeit auf den ersten Blick» verrät der Titel bereits viel über das Format: Tatsächlich schließen diverse Paare beim Standesamt die Ehe, ohne sich zuvor jemals gesehen zu haben. Dazu soll sie einzig das Versprechen diverser Wissenschaftler animieren, anhand unterschiedlicher Analysen den vermeintlich perfekten Partner gefunden zu haben - was angeblich 68 von 120 Probanden ausgereicht hat, um sich auf dieses spezielle Experiment einzulassen. Und doch merkte man schnell, dass man es nicht mit einem plumpen Format aus dem Bereich des Affektfernsehens zu tun bekam, sondern mit einer Art Sozialexperiment mit Forschungsaspekt.

Ob fragwürdig oder nicht, durchschnittlich 13,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen im Rahmen der ersten Staffel ließen bei Sat.1 jedes Fragezeichen bezüglich einer Verlängerung obsolet werden. Mit im Schnitt 10,6 Prozent, die im Vorjahr für die zweite Runde der eigenwilligen Kuppelshow gemessen wurden, machte sich jedoch auch ein deutlicher Zuschauerschwund bemerkbar. Vor der Rückkehr im Jahre 2016 stellte sich für Sat.1 also die Frage, ob die Doku-Soap am Sonntagvorabend weiter Zuschauer einbüßen muss oder sich wieder zu alter Stärke aufschwingt.

Mit dem Staffelauftakt am 13. November und damit einhergehenden 13,3 Prozent erneuerte «Hochzeit auf den ersten Blick» sein Sendeversprechen an Sat.1. Obwohl zeitgleich die Formel 1 bei RTL mit Abstand die meisten jungen Zuschauer unterhielt, blieben der Kuppelsendung noch 2,39 Millionen Interessenten, davon 1,28 Millionen im werberelevanten Alter. Auch 8,4 Prozent Gesamtmarktanteil ließen aufhorchen, zumal «Hochzeit auf den ersten Blick» in Staffel zwei bei allen Fernsehenden fast durchgängig Werte unter Senderschnitt generierte.

Auch in der Folgewoche machte das Sonntagsformat wieder von sich reden: Insgesamt 2,17 Millionen Zuschauer führten zu ordentlichen 8,5 Prozent des Gesamtpublikums und satten 12,4 Prozent der jungen Zuschauer, die mit 1,13 Millionen Personen vertreten waren. Damit stellte «Hochzeit auf den ersten Blick» am 20. November den klaren Marktführer um diese Uhrzeit dar – ein Titel, den die Sendung noch einige weitere Male in Staffel drei für sich beanspruchte. Ein erster kleinerer Dämpfer folgte am 27. November. Gegenüber der Vorwoche verlor «Hochzeit auf den ersten Blick» etwa 370.000 Zuschauer und schnitt so mit daraus resultierenden 6,8 Prozent unterhalb der Sat.1-Norm ab. Zwar büßte die Kuppelshow auch beim jungen Publikum knapp drei Prozent ein, weiterhin hielt sich das Format jedoch mit 9,6 Prozent knapp über dem Sat.1-Schnitt von 8,8 Prozent im vergangenen Fernsehjahr.

Sorgen, dass «Hochzeit auf den ersten Blick» auf halbem Weg die Luft ausgeht, stellten sich am 4. Dezember, in der vierten von sechs Ausgaben, als unbegründet heraus. 2,05 Millionen Zuschauer generierten insgesamt 7,9 Prozent, während sich die Sat.1-Sendung bei 0,98 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern wieder zu 11,9 Prozent aufschwang. Eine weitere, kleine Verbesserung zeigte sich am 11. Dezember, als zwar die Reichweite mit 2,03 Millionen Zuschauern etwas abnahm, in Bezug auf die Zielgruppe aber mit 0,98 Millionen Personen etwa gleich viele Personen einschalteten wie sieben Tage zuvor. Diesmal reichte die Zuschauerzahl für starke 12,1 Prozent der Umworbenen. Besagter Wert wurde auch im Rahmen der letzten Folge des Jahres 2016 gemessen. Insgesamt 1,98 Millionen Zuschauer sorgten am 18. Dezember außerdem für insgesamt 7,7 Prozent. 1,01 Millionen junge Zuschauer schalteten ein.

Nach deutlichen Verlusten in Staffel zwei ist «Hochzeit auf den ersten Blick» im Rahmen der dritten Runde wieder zur Höchstform aufgelaufen. Durchschnittlich 2,07 Millionen Zuschauer ab drei Jahren verfolgten die sechs Ausgaben der dritten Staffel, etwa 1,04 Millionen entstammten dabei jeweils dem werberelevanten Alter. Insgesamt führte dies zu einem sehenswerten Durchschnittsmarktanteil von 7,8 Prozent, einen deutlich höheren Stellenwert nehmen jedoch die starken 11,9 Prozent in der Zielgruppe ein. Bei solchen Werten wird der Münchner Sender auch einer vierten Staffel gerne das Ja-Wort geben.

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