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ZDF-Samstag 2016: Jahresrekord für «Ein starkes Team», «Wilsberg» bleibt stärkster Krimi

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Noch immer holen die älteren Reihen die höchsten Reichweiten. Auf neue Krimis verzichtete das ZDF 2016, unter den jüngeren Reihen zeigten sich nur «Kommissarin Lucas» und «Friesland» verbessert.

‚More of the same‘ gab es im Rahmen der ZDF-Samstagskrimis im Jahr 2016. Das ZDF verzichtete darauf, im vergangenen Jahr eine neue Reihe am Samstagabend zu etablieren. Bereits im Jahr 2015 starteten die Mainzer mit «Schwarzach 23» auf dem gelernten Krimi-Sendeplatz am Wochenende nur ein neues Format. Das liegt zum einen daran, dass das ZDF noch immer auf seine langlebigen Formate wie «Wilsberg», «Der Kommissar und das Meer» oder «Ein starkes Team» bauen kann, die selbst mit Wiederholungen zu überzeugen wissen. Zum anderen debütierten im ZDF mit «Helen Dorn», «Kommissarin Heller», «Friesland» oder «München Mord» allein 2014 etliche neue Formate, an denen das Zweite auch 2016 weiter festhielt.

Tatsächlich waren es aber im Jahr 2016 wieder besonders die alteingesessenen Dauerbrenner, die quotentechnisch von sich reden machten. Der einzige Samstagskrimi, der 2016 mehr als acht Millionen Zuschauer anlockte und damit ein herausragendes Ergebnis erzielte, war «Ein starkes Team». Seit März 1994 ermittelt darin Maja Maranow als Kriminalhauptkommissarin Verena Berthold, die allerdings im Zuge von Episode 64 am 9. Januar 2016 abtrat. Eben jene Ausgabe sorgte mit 8,18 Millionen Zuschauern für die höchste Reichweite des Jahres unter den ZDF-Samstagskrimis, die auch alle Reichweiten 2015 übertraf. Insgesamt 24,8 Prozent verfolgten den Abschied der Ermittlerin, 12,9 Prozent bewirkten auch beim jungen Publikum einen deutlich überdurchschnittlichen Wert.

Am 12. März folgte die zweite von insgesamt vier neuen Folgen von «Ein starkes Team». Mit nun 6,96 Millionen Interessenten verlor man zwar deutlich an Zuschauern, verhältnismäßig bewegte sich auch die Episode „Knastelse“ damit jedoch auf einem sehr hohen Niveau am ZDF-Samstag, als 21,8 Prozent gemessen wurden. Am 2. April gab «Ein starkes Team» wiederum auf 6,55 Millionen Zuschauer ab, wobei die Quote beim Publikum ab Drei auf 22,2 Prozent stieg. Zu den schwächeren Krimis, die 2016 ihre Premiere feierten, gehörte schließlich der 90-Minüter am 24. September, der noch 5,04 Millionen Zuschauer unterhielt. «Ein starkes Team» verlor also über das Jahr hinweg kontinuierlich an titelgebender Stärke, darf sich jedoch über den Jahresrekord in Sachen Reichweite freuen.

Alle noch aktiven Samstagskrimireihen

  • «Ein starkes Team» (seit 1994)
  • «Bella Block» (seit 1994)
  • «Wilsberg» (seit 1995)
  • «Kommissarin Lucas» (seit 2003)
  • «Der Kommissar und das Meer» (seit 2007)
  • «Marie Brand» (seit 2008)
  • «Stralsund» (seit 2009)
  • «Kommissarin Heller» (seit 2014)
  • «Helen Dorn» (seit 2014)
  • «München Mord» (seit 2014)
  • «Friesland» (seit 2014)
  • «Dresden Mord» (ehem. «Die Wallensteins», seit 2015)
  • «Schwarzach 23» (seit 2015)
Hinten anstellen musste sich 2016 diesbezüglich «Wilsberg», der allerdings über das Jahr hinweg eine höhere Konstanz aufwies als «Ein starkes Team» und somit wie im Vorjahr durchschnittlich die meisten Zuschauer unterhielt. Auch die seit 1995 laufende Reihe verzeichnete seine besten Werte Anfang des Jahres: Am 2. Januar 2016 lockte der von Leonard Lansink gespielte Buchantiquar mit seiner bislang 50. Folge ausgezeichnete 7,58 Millionen Zuschauer an, womit die Krimireihe den Bestwert des Vorjahres (7,35 Mio. Zuschauer am 3. Januar 2015) übertraf. Insgesamt 21,9 Prozent aller Zuschauer widmeten sich der Episode „Tod im Supermarkt“ Anfang 2016, mit 1,50 Millionen 14- bis 49-Jährigen und 13,0 Prozent stand für das alte Format auch beim jungen Publikum ein sehenswerter Marktanteil zu Buche und damit die höchste Reichweite eines ZDF-Samstagkrimis 2016.

Doch «Wilsberg» steigerte sich bei den Jungen quotentechnisch sogar noch: Am 16. April generierte die zweite Folge des Jahres trotz knapp 120.000 junger Zuschauer weniger in dieser Altersgruppe 14,1 Prozent. Auch insgesamt bewahrte «Wilsberg» mit 6,99 Millionen Zuschauern und 22,8 Prozent das hohe Niveau. Nur eine weitere neue Ausgabe folgte im Jahr 2016, in deren Rahmen «Wilsberg» wieder die Sieben-Millionen-Marke überschritt. 7,05 Millionen Interessenten führten am 17. Dezember zu 22,8 Prozent Gesamtmarktanteil, 1,45 Millionen Personen zwischen 14 und 49 Jahren bewirkten mit 14,8 Prozent im Vergleich zu allen weiteren neuen Samstagskrimis die höchste Quote bei den Jüngeren im Jahr 2016.

«Helen Dorn» beendet das Jahr auf hohem Niveau schwächer


Leicht unter dem Vorjahresniveau brachte «Helen Dorn» das Jahr zu Ende. Die Krimireihe mit Anna Loos, die zum Start 2014 noch spektakuläre acht Millionen Zuschauer anlockte, pendelte sich 2015 mit zwei Episoden um die sechs Millionen Interessenten ein. Am 5. März schalteten 6,11 Millionen Zuschauer zur bislang fünften Folge „Gefahr im Verzug“ ein. Sowohl insgesamt als auch beim jungen Publikum reichte dieser Wert nur für ein Abschneiden im Mittelfeld: Insgesamt 18,8 Prozent aller Zuschauer waren an besagtem Samstag mit von der Partie sowie 9,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Eine weitere Ausgabe folgte am 26. November 2016, als sich noch 5,34 Millionen für «Helen Dorn» erwärmen konnten. Heraus sprangen insgesamt 17,9 Prozent und erneut 9,6 Prozent beim jungen Publikum.

Etwas bessere Zahlen als 2015, dafür auch eine höhere Leistungsschwankung, wies «Kommissarin Heller» auf. Auch Lisa Wagner als titelgebende Kommissarin lockte 2015 im Schnitt etwa sechs Millionen Krimi-Fans an. Diesen Schnitt steigerte das im April 2014 gestartete Format im Jahr 2016, vor allem aufgrund der überzeugenden Performance zum Jahresauftakt. Die Episode „Hitzschlag“ erreichte am 16. Januar 2016 6,95 Millionen Personen ab Drei, die zu einem Gesamtmarktanteil von 21,1 Prozent führten. Damit rangierte «Kommissarin Heller» mit der ersten von zwei neuen Folgen auch unter den beliebtesten ZDF-Samstagskrimis beim jungen Publikum: 1,39 Millionen Zuschauer führten zu 12,3 Prozent. Deutliche Verluste standen im Rahmen der zweiten neuen Produktion zu Buche, die das ZDF am 17. September sendete. Noch 5,49 Millionen Menschen schalteten für „Nachtgang“ ein, was in insgesamt 18,8 Prozent resultierte.

Nach im Vorjahr nur einer Ausgabe von «München Mord» kehrte die Reihe, die von Alexander Adolph erdachte Reihe 2016 mit gleich zwei Ausgaben zurück, die wohl allerdings beide etwas hinter den Erwartungen zurückblieben. Am 30. Januar 2016 standen 5,59 Millionen Zuschauer und 17,1 Prozent zu Buche, weitere Verluste musste das ZDF-Format am 3. September hinnehmen: Dort verschlechterte sich «München Mord» zwar auf 5,17 Millionen Zuschauer, dafür stieg die Quote auf insgesamt 21,0 Prozent. Dicht getaktet liefen zudem auch zwei neue Ausgaben «Stralsund» am 15. und 29. Oktober 2016. Mit erst 5,70 und später 5,84 Millionen Zuschauern reihte sich das 2009 gestartete Format zwar nicht unter den beliebtesten Samstagskrimis ein, dafür zeigte man sich immerhin konstant. Erst 18,8, dann 18,9 Prozent aller Zuschauer verfolgten die Ausgaben „Schutzlos“ & „Vergeltung“.

Höhenflug für «Friesland»


Wie 2014 und 2015 auch, steuerte «Friesland» 2016 erneut eine Episode bei, die sich gegenüber dem Vorjahr recht deutlich steigerte. Schalteten 2015 noch 6,05 Millionen Menschen ein, interessierten sich für die neue Folge am 27. Februar 2016 insgesamt 6,48 Millionen Zuschauer. Das ergab 20,3 Prozent Marktanteil, auch starke 13,2 Prozent der Jüngeren waren vertreten. Im Vorjahr debütierte unterdessen «Schwarzach 23» noch zumindest ordentlich, mit 5,48 Millionen Zuschauern. Mit einer neuen Ausgabe 2016 bildete die Krimireihe über eine bayrische Familie von Ermittlern 2016 das Schlusslicht unter den ZDF-Samstagskrimis. Am 22. Oktober sorgte das Format um Friedrich von Thun für insgesamt 4,47 Millionen Zuschauer, die zu 14,6 Prozent Gesamtmarktanteil führten.

Gleich drei Mal ging «Marie Brand» im Jahr 2016 mit neuen Ausgaben beim ZDF auf Sendung. Dabei sank die Reichweite des Formats mit Mariele Millowitsch kontinuierlich. Nur die Ausgabe am 9. April lief dabei in diesem Jahr tatsächlich an einem Samstag und holte bei 6,62 Millionen Zuschauern einen starken Gesamtmarktanteil von 22,3 Prozent. Unter dem neuen Titel «Dresden Mord» setzten auch die ehemaligen «Wallensteins» ihren Run fort, allerdings mit deutlich niedrigeren Sehbeteiligungen als im Jahr davor. Knapp 700.000 weniger als 2015 wollten Anja Kling und Co. bei der Arbeit zuschauen. Der Marktanteil im Rahmen der einzigen neuen Ausgabe am 4. Juni belief sich auf 18,7 Prozent.

Unter den alteingesessenen Reihen ermittelte auch «Kommissarin Lucas» zwei weitere Male. Am 20. Februar 2016 verfolgten 5,57 Millionen Personen und 17,3 Prozent die Reihe um Ulrike Kriener als Ellen Lucas. Die fast gleiche Reichweite erzielte eine weitere neue Ausgabe am 14. Mai, die bei 5,56 Millionen Interessenten 18,9 Prozent verzeichnete. Auch «Der Kommissar und das Meer» geht mittlerweile seit 2007 am ZDF-Samstag auf Verbrecherjagd. Am 23. Januar generierte die Reihe mit Walter Sittler bei 7,11 Millionen Zuschauer und 21,7 Prozent des Gesamtpublikums deutlich stärkere Werte als sonst, allerdings hat die deutsch-schwedische Koproduktion beim jungen Publikum weiterhin mehr Luft nach oben als die Senderkollegen. Mit 6,50 Millionen Zuschauern im Rahmen einer weiteren neuen Folge am 12. November bestätigte «Der Kommissar und das Meer» jedoch das tolle Niveau beim Gesamtpublikum, nachdem die Reihe im Vorjahr nach einer starken ersten Folge auf unter fünf Millionen Zuschauer fiel.

Nicht nur inhaltlich, auch quotentechnisch blieb der große Wandel im Zuge des ZDF-Samstags 2016 also aus. Keine neuen Formate durften in der Samstagsprimetime vorstellig werden, weiterhin lockt «Wilsberg» im Schnitt die meisten Zuschauer an, gleichwohl «Ein starkes Team» 2016 den Jahresbestwert verzeichnete. Auf einen unterschiedlichen Quotenverlauf blicken die neuen ZDF-Krimis zurück. Während «Helen Dorn» leicht abgab, legte «Kommissarin Heller» zu. «Friesland» zeigte sich 2016 mit erneut einer Folge stark, dafür erlitten «München Mord», «Dresden Mord» und «Schwarzach 23» deutliche Verluste.

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