Die weitere Quotenhistorie von «Gotham» liest sich jedoch nicht mehr ganz so rosig. Als Teil eines neu installierten Dienstagabends bei ProSieben, in denen Comicbuchadaptionen ihre Heimat fanden, verlor «Gotham» nach «The Flash» schnell an Zuspruch. Innerhalb von vier Folgen gab die damals noch um 22.15 Uhr startende Serie auf 10,6 Prozent ab, mit Episode neun folgte der Sturz in die quotentechnische Einstelligkeit beim jungen Publikum. Nach der Staffelhälfte und fünfmonatiger Pause erreichte «Gotham» schließlich in Staffel eins durchschnittlich nur noch 8,3 Prozent, womit Staffel eins auf mittlere 10,1 Prozent der Werberelevanten kam. Eigentlich kein zufriedenstellendes Ergebnis für den Unterföhringer Sender, dennoch räumte ProSieben «Gotham» ab Spätsommer 2016 eine Rückkehr ins Programm ein.
Die Hoffnungen auf Quotensteigerungen wurden jedoch schnell getrübt, auch wenn ProSieben «Gotham» auf den weniger umkämpften Programmplatz ab 23.05 Uhr verschob. 420.000 Zuschauer und darin enthaltene 6,1 Prozent zum Start am 13. September 2016 bewegten sich bereits auf einem sehr bedenklichen Niveau. Gerade zu späterer Uhrzeit können niedrige Zuschauerzahlen jedoch gerne mal, je nach Publikumsbeteiligung an diesem Abend, für starke Quoten sorgen. So schlich sich auch bei «Gotham» schnell eine gewisse Wankelmütigkeit in Bezug auf die Marktanteile ein. Die Zahlen des Staffelauftakts sollten, wie sich später herausstellte, eher das untere Ende der zuweilen sehr wechselhaften Zahlen abbilden.
Mit Episode zwei und daraus resultierenden 6,4 Prozent der jungen Zuschauer schnitten die Geschichten um Polizist Jim Gordon zwar nicht wesentlich besser ab, dafür folgte am 27. September die erste deutliche Steigerung. Mittlerweile 570.000 Personen widmeten sich «Gotham», dies ergab noch immer deutlich zu niedrige 7,9 Prozent bei den Umworbenen. Der gestiegene Marktanteil hing auch mit einer Umstellung in ProSiebens Dienstags-Lineup zusammen. Statt dem enttäuschenden «Legends of Tomorrow» fungierte ab dem 27. September nun «Two and a Half Men» als Lead-In für «Gotham», das den kriselnden Neustart zunächst ersetzte. So waren für «Gotham» am 4. Oktober sogar 10,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen möglich, die durch insgesamt 680.000 und 560.000 Zuschauer im werberelevanten Alter entstanden.
Die Quoten-Achterbahnfahrt ging jedoch am 11. Oktober schon weiter, als «Gotham» wieder auf 6,9 Prozent fiel. Auch am 18. und 25. Oktober verzeichnete das US-Format mit 7,3 und 7,4 Prozent der Jüngeren nur leicht bessere Zahlen. In besagten drei Wochen erreichte «Gotham» je zwischen 530.000 und 570.000 Zuschauer ab Drei. Die schwächste Folge in allen Belangen folgte auf dem Fuß: Am 8. November standen lediglich 360.000 Zuschauer, davon 300.000 junge, zu Buche. Insgesamt führten diese Werte zu 2,7 Prozent Marktanteil, während die Zielgruppe mit lediglich 6,0 Prozent vertreten war. Ein schwaches «Circus Halligalli» ging «Gotham» an diesem Abend ausnahmsweise voraus, zudem verbuchten Das Erste und das ZDF mit Spezial-Sendungen zur US-Wahlnacht auch beim jungen Publikum sehenswerte Zahlen und drückten damit die Quoten der Privatsender.
7,8 Prozent am 15. November betrieben kaum Widergutmachung, allerdings stand in der Folgewoche mit 11,0 Prozent der bis dahin beste Wert der zweiten Staffel zu Buche, der erstmals den ProSieben-Senderschnitt hielt. Insgesamt 670.000 Zuschauer schalteten im Rahmen der zweiten November-Ausgabe ein. Konterkariert wurde dieser kleine Erfolg von erneut 6,0 Prozent sieben Tage später, als man jedoch mit 400.000 Zuschauern etwas über den schrecklichen Zahlen des 8. Novembers lag, was die ProSieben-Verantwortlichen wohl kaum milde stimmen wird.
Mit 7,4 Prozent am 6. November verbesserte sich «Gotham» auf niedrigem Niveau, ehe 630.000 Zuschauer am 13. Dezember 9,3 Prozent enthielten. Mit nur 510.000 14- bis 49-Jährigen und damit 10.000 jungen Interessenten mehr als in der Vorwoche gab die Bruno Heller-Serie am 20. Dezember auf dem angestammten 23.05 Uhr-Sendeplatz 8,2 Prozent ab. Schuld war an diesem Tag die «Sportschau», die mit Zusammenfassungen der ‚englischen‘ Bundesliga-Woche beim jungen Publikum Erfolge feierte. Gleich drei Ausgaben sendete ProSieben am 20. Dezember. Mit 8,5 Prozent ab Mitternacht und 8,8 Prozent ab 0.50 Uhr kehrte so etwas wie Konstanz ein.
Auch nach dem Jahreswechsel hielt ProSieben an den Mehrfachprogrammierungen fest, um die restlichen Episoden des mittlerweile hoffnungslosen «Gotham» schnell hinter sich zu bringen. Am 3. Januar startete «Gotham» mit 570.000 Zusehern und 7,2 Prozent der jungen Zuschauer in den Spätabend. Die beiden weiteren Ausgaben verbesserten sich in der Folge auf 9,3 und 11,4 Prozent. Noch bessere Werte verzeichnete «Gotham» zum Staffelabschluss, angesichts mangelnder Konkurrenz zu dieser späten Uhrzeit blieben jedoch auch diese Ausstrahlungen wenig eindrucksvoll. Die Reichweite am 10. Januar sank im Rahmen der drei Ausgaben ab 23.05 Uhr von 570.000 auf 520.000 und schließlich auf 400.000 Zuschauer. Unterdessen stieg die Quote in der Zielgruppe mit der Zeit: Nach 8,8 Prozent auf dem regulären Programmplatz verzeichnete «Gotham» erst 12,2 und danach 13,3 Prozent.
Spätestens zum Jahresende verließ ProSieben also jegliche Hoffnung in «Gotham». Bereits der indiskutable Staffelstart versetzte dem Format einen empfindlichen Schlag, die erhofften Steigerungen kamen danach zwar, jedoch bewegte sich die US-Serie zu selten in einem akzeptablen Quotenbereich. Durchschnittlich 510.000 Zuschauer ab drei Jahren schalteten zu «Gotham» ein, 410.000 davon aus der jungen Zielgruppe. Beide Zahlen besitzen angesichts der Mehrfachprogrammierungen, die ProSieben um den Jahreswechsel in der Nacht platzierte, nicht allzu viel Aussagekraft. Auch die Quoten stiegen mit letzterer Strategie zum Ende hin: Auf insgesamt 4,1 Prozent kam «Gotham» letztlich im Schnitt, in der wichtigen Altersgruppe waren es 8,5 Prozent - angesichts der ProSieben- Norm von 10,9 Prozent im vergangenen Fernsehjahr viel zu wenig, um einen Fortbestand der Serie zu rechtfertigen.
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13.01.2017 18:09 Uhr 1
14.01.2017 12:23 Uhr 2