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Vor den Oscar-Nominierungen: Lektionen, die wir von den Gewerkschaften lernen können

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Selbst wenn die Golden Globes gern als Oscar-Indikator bezeichnet werden: Die von rund 80 Filmjournalisten vergebenen Awards sind als Stimmungsbarometer nicht so relevant wie die Preise der Branchengewerkschaften. Denn zwischen denen und den Oscars besteht eine nicht zu verachtende Deckungsgleichheit.

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Das Produktiondesign und die Chancen in der Oscar-Hauptkategorie


Oscar-Minifakt: «Arrival» wird nicht in der Musikkategorie landen können

Obwohl die einprägsame Musik in Denis Villeneuves Sci-Fi-Drama «Arrival» sicherlich preisverdächtig ist: Bei den Oscars wird sie nichts reißen. Die Verantwortlichen in der Musik-Branche der Academy haben sie disqualifiziert, weil sie an zu prägnanten Stellen auf bereits existierende Stücke zurückgreift.
Unter den Gewerkschaftspreisen gibt es manche, bei denen die besten Leistungen des Filmjahres genauer aufgeschlüsselt werden als bei den Oscars. So nominieren die Gewerkschaft für Kostümdesigner ebenso wie die für Produktionsdesigner je fünf Filme in den Kategorien „Kontemporär“, „Historisch“ und „Fantastisch“. Kurioses, statistisches Detail: Die Produktionsdesigner haben einen erstaunlich guten Riecher für Filme, die generell bei der Academy gut ankommen – 90 Prozent der „Bester Film“-Gewinner beim Oscar wurden in den vergangenen Jahrzehnten zuvor für den „Art Directors Guild Award“ nominiert.

Wer sich also unschlüssig ist, wie er seine Prognose in der Oscar-Hauptsparte aufstellen sollte, dem ist zu empfehlen, auf die folgenden Filme zu achten:

Beste Ausstattung – Historisch
- «Café Society»
- «Fences»
- «Hacksaw Ridge»
- «Hail, Caesar!»
- «Hidden Figures»
- «Jackie»

Beste Ausstattung – Fantastisch
- «Arrival»
- «Doctor Strange»
- «Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind»
- «[Passengers»
- «Rogue One: A Star Wars Story»

Beste Ausstattung – Kontemporär
- «Hell or High Water»
- «La La Land»
- «Lion»
- «Manchester by the Sea»
- «Nocturnal Animals»

Einer dieser Filme wird den Oscar mit nach Hause nehmen – das ist nahezu garantiert.

Wird «Deadpool» für das beste adaptierte Drehbuch nominiert?


Sicher werden die einen oder anderen Superheldenfilmfans mit dem Gedanken spielen, im Freundes- oder Bekanntenkreis darauf zu wetten, dass «Deadpool» eine Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch einsackt. Als Begründung wird auf die Nominierung in exakt dieser Sparte beim „Writers Guild Award“ verwiesen. Die kurze Antwort auf die Frage „Hat «Deadpool» eine Chance?“ lautet: Nein!

Aber wer eine längere Erklärung haben möchte: Die WGA-Nominierung allein garantiert noch keine Oscar-Nominierung. «Guardians of the Galaxy» holte auch bereits eine WGA-Nominierung, ohne dass eine für den Academy Award folgte. Und im Fall von «Deadpool» sind die Karten schlecht gemischt: Sowohl «Loving» als auch «Moonlight» (beides Filme, die eine WGA-Nominierung für das beste Original-Drehbuch erhalten haben), gelten nach Oscar-Regularien als adaptierte Drehbücher – und könnten «Deadpool» den Platz streitig machen. Außerdem hat das gefeierte, Oscar-typische Drama «Lion» ein adaptiertes Drehbuch – war aber beim Gewerkschaftspreis nicht zulässig. Natürlich kann «Deadpool» dennoch nominiert werden – aber das ist deutlich unwahrscheinlicher als es sich viele ausmalen!

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