«The Librarians»: Kultfilm-Adaption mit Zuschauerschwund
Auch «The Librarians» wird deutschen Zuschauern wenig sagen, tatsächlich schaffte es die 2014 gestartete Serie jedoch 2015, einen Programmplatz bei RTL II zu ergattern – allerdings unter dem Namen «The Quest». Knapp ein Jahr hielt sich die Sendung beim Grünwalder Sender, nur zu Beginn hielt das Format den Senderschnitt ein, weshalb RTL II wohl in naher Zukunft nicht mehr auf die TNT-Produktion setzen wird. Ein Erfolg des Formats schien jedoch vor dem Start durchaus denkbar, denn es basiert auf einer Abenteuer-Filmreihe in «Indiana Jones»-Manier um eine Gruppe Archäologen, die in den USA ebenfalls als «The Librarians», in Deutschland aber als «The Quest» erschienen ist – daher auch die Namenskonfusion im Rahmen der amerikanischen und deutschen Veröffentlichung.
Facts zu «The Librarians»
- Genre: Abenteuer, Fantasy
- Basierend auf: «The Librarian» von David Titcher
- Serienschöpfer: John Rogers
- Episoden: 30 (in drei Staffeln)
- Darsteller: Rebecca Romijn, Christian Kane, Lindy Booth u.v.m.
- Gedreht in: Portland, Oregon (USA)
- Premiere: 7. Dezember 2014 (TNT)
Schon der Staffelauftakt der zehn Episoden umfassenden dritten Season deutete jedoch auf weitere Einbußen hin: Insgesamt 1,89 Millionen Zuschauer verfolgten die TNT-Sendung am Sonntagabend ab 20 Uhr. Vor allem beliebte Reality-Formate machten den Archäologen auf diesem Programmplatz Konkurrenz, bspw. «90 Day Fiancé» auf TLC oder «Real Housewives of Atlanta» im Programm von Bravo. Weitere Verluste erlitt der Genremix aus Abenteuer- und Fantasy-Format eine Woche darauf, als «The Librarians» noch 1,62 Millionen Zuschauer hielt, ehe die Reichweite wieder etwas anzog. Am 4. Dezember widmeten sich 1,87 Millionen Fernsehende dem TNT-Format, das sieben Tage darauf wieder auf 1,76 Millionen Interessenten abgab. Zurück auf das Niveau der Vorwoche ging es am 18. Dezember mit 1,86 Millionen Zusehern, allerdings ließ sich zu diesem Zeitpunkt schon ablesen, dass der Rest der neuen Staffel maximal Schadensbegrenzung im Rahmen des weiter anhaltenden Zuschauerschwunds betreiben kann.
Zumindest das niedrigere Niveau, über das «The Librarians» zu Beginn der neuen Staffel verfügte, hielt die TNT-Serie weitestgehend. Zwar schauten am 25. Dezember 2016 wieder mit 1,65 Millionen Personen knapp 200.000 Zuschauer weniger zu, am Neujahrstag 2017 standen dafür wieder 1,78 Millionen zu Buche. Leichte Hoffnungen auf einen Aufschwung machte sich TNT nach dem 8. Januar, an dem sogar 2,05 Millionen Interessenten gemessen wurden, eine Woche darauf verbuchte «The Librarians» mit 1,60 Millionen jedoch unmittelbar nach dem Staffelbestwert den Staffeltiefpunkt. Season drei endete am 22. Januar vor den Augen von 1,97 Millionen Menschen. Immerhin hielten sich die Verluste somit staffelübergreifend in Grenzen. Etwa 200.000 Zuschauer kehrten «The Librarians» den Rücken zu – die durchschnittliche Reichweite belief sich auf noch immer sehenswerte 1,81 Millionen Personen. Ene vierte Staffel wurde bereits abgesegnet.
«Good Behavior»: Steigerung nach unspektakulärem Start
In eine andere Richtung, allerdings innerhalb der Staffel, bewegten sich die Zahlen von «Good Behavior». Neben «Animal Kingdom», das nach guten Kritiken im Sommer auf sehenswerte Zahlen in seiner ersten Staffel kam, stellte die Drama-Serie, die auf der gleichnamigen Romanreihe über Letty Dobesh basiert, den zweiten TNT-Serienneustart im Jahr 2016 dar. Schon von Beginn an zeichnete sich jedoch ab, dass «Good Behavior» innerhalb der aktuell fünf Drama-Eigenproduktionen reichweitentechnisch den letzten Rang einnehmen würde. Das Format handelt von einer kürzlich in die Freiheit entlassenen Strafgefangenen, die ihren Lebensunterhalt als Diebin und Betrügerin verdient, was es ihr erschwert, das Sorgerecht ihres zehnjährigen Sohnes Jacob zu gewinnen.
Facts zu «Good Behavior»
- Genre: Familiendrama
- Basierend auf: «Letty Dobesh»-Romanreihe von Blake Crouch
- Episoden: 10 (in einer Staffel)
- Darsteller: Michelle Dockery, Juan Diego Botto, Terry Kinnes u.v.m.
- Gedreht in: North Carolina (USA)
- Executive Producer: Chad Hodge
- Premiere: 15. November 2016 (TNT)
Auch am 22. November entschied sich TNT dazu, zwei Ausgaben des neuen Formats zu senden, die mit Verlusten gegenüber der Vorwoche einhergingen. 640.000 und danach 500.000 Personen verfolgten die Episoden drei und vier, womit sich die Serie linear langs früh in einen eher enttäuschenden Bereich bewegte. Etwas besser schnitt «Good Behavior» ab dem 6. Dezember ab. Eine Ausgabe kam dort am Dienstag auf 710.000 Zuschauer, der 13. Dezember brachte dem Blake Crouch-Format wieder etwas schwächere 680.000 Interessenten ein.
Doch das Fernsehpublikum schien zunehmend Gefallen an «Good Behavior» zu finden, denn mit dem 20. Dezember wuchs die Zuschauerzahl des Formats um fast 250.000 Zuschauer auf 920.000 Personen. Am 27. Dezember hielt «Good Behavior» das Niveau mit 910.000 Zusehern, bevor die Serie am 3. Januar 2017 wieder auf 830.000 abgab. Die letzte Ausgabe der zehnteiligen ersten Staffel unterhielt schließlich wieder 900.000 Personen. Durchschnittlich 770.000 Live-Zuschauer im Rahmen der ersten Staffel genügten TNT schließlich auch, um die Serie für eine zweite Staffel zu verlängern.
Die Zuschauerzahlen von «The Librarians» und «Good Behavior» entwickelten sich also in unterschiedliche Richtungen: Während erstgenannte Film-Adaption zwar staffelübergreifend weiter Zuschauer verlor, die Verluste gegenüber der Differenz zwischen Staffel eins und zwei aber deutlich eindämmte, widmeten sich sukzessive mehr Zuschauer dem Serienneustart «Good Behavior», der, auch aufgrund seiner Verfügbarkeit On Demand und online, einen unspektakulären Start hinlegte. So richtig zufrieden konnte TNT zuletzt mit keinem der Formate sein. Im Falle beider Serien wird sich TNT in den bereits angekündigten neuen Staffeln daher Verbesserungen wünschen.
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