Cast & Crew
- basiert auf den Charakteren der Archie-Comics
- Idee: Roberto Aguirre-Sacasa
- Darsteller: K. J. Apa, Lili Reinhart, Camila Mendes, Cole Sprouse u.a.
- Regie (Pilot): Lee Toland Krieger
- Ausf. Produzenten: Greg Berlanti u.a.
- Produktion: Berlanti Prods., Archie Comics, CBS TV, Warner Bros. TV
- Folgen: 13 in Staffel 1
«Riverdale» also ist auch Dorf, Wasser, Mord, ist auch «Twin Peaks». Wohl nicht rein zufällig spielt Mädchen Amick eine Hauptfigur in der Serie, als strenge Mutter. Sie tauscht damit die Rollen, damals bei «Twin Peaks» war sie das naive Teenager-Mädchen – diesen Part wiederum übernehmen Andere im Jahr 2017. Zum Beispiel Betty Cooper, die hoffnungslos in ihren besten Freund Archie verliebt ist und sich nur langsam traut, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Archie wiederum hat eine heimliche Affäre mit seiner Musiklehrerin. Äffäre, Lehrer: Diese Konstellation finden wir fast passgenau wieder in der erfolgreichsten Teen-Serie der letzten Jahre, «Pretty Little Liars». Nächste Station sind «Gossip Girl» und «O.C., California»: Wie bei diesen Teen-Dramen gehört auch zu «Riverdale» die Ankunft einer neuen Person, die die bislang geschlossene Schulgemeinschaft aufmischt. Bei «Gossip Girl» war es das It-Girl Serena van der Woodsen, bei «O.C., California» war es der Abkömmling Ryan Atwood. In «Riverdale» kommt die selbstbewusste Veronica Lodge aus New York in die dörfliche Einöde und bringt viel Gesprächsstoff mit: Ihre reichen Eltern sind in einen Finanzskandal verwickelt.

Dies beginnt dabei, dass mehrere Storyfäden in der ersten Folge ausgelegt werden, die sich gleichmäßig interessant entwickeln: Zuallererst ist da der mysteriöse Tod von Jason Blossom, der das Dorf in Atem hält. Mit seiner Schwester Cheryl macht er am 4. Juli – dem Unabhängigkeitstag der USA – einen Bootsausflog auf dem nahegelegenen Fluss. Zurück kehrt jedoch nur Cheryl, durchnässt und mit einem Nervenzusammenbruch. Bei einem Unfall soll Jason gestorben sein, seine Leiche wird jedoch nicht gefunden. Das Ereignis verändert Riverdale und seine Einwohner. Man fühlt sich plötzlich verwundbar, es scheint ein Ruck durch das Dorf zu gehen: Alle haben die Endlichkeit des Lebens vor Augen geführt bekommen, es ist also an der Zeit, die Dinge anzugehen. Oder Träume zu verwirklichen.
"Wer Teenager-Serien mag, wird «Riverdale» ins Herz schließen"

Neben den Teenager-Geschichten drehen sich auch einige Handlungsfäden um die Erwachsenen in Riverdale. Vermutlich wird der Finanzskandal von Veronicas‘ Eltern eine wichtige Rolle in der Serie spielen, wie der Pilotfilm andeutet. Grundsätzlich schafft es das Format, den zahlreichen Hauptcharakteren genügend Entwicklungszeit zu geben, um dem Zuschauer vertraut zu werden. Nichts fühlt sich gehetzt oder unausgewogen an – im Gegenteil lässt sich «Riverdale» sogar Zeit für ruhige, intime, traurig-melancholische Momente. Gleichzeitig tritt das Format sehr selbstbewusst auf; es hat Dialoge mit Zeitgeist-Charakter und streut des Öfteren eine gute Portion Ironie in das sonst so selbstherrlich-ernste Genre der Teenie-Dramen. Wer diese sonst auch mag, wird «Riverdale» schnell ins Herz schließen. Schauspielerisch geben die vielen jungen, unbekannten Darsteller eine beeindruckend gute Figur ab; Bilder und Kameraführung imponieren besonders bei den (leider spärlich gesäten) Außenaufnahmen, zum Beispiel im nebelverhangenen Wald: Die Atmosphäre stimmt.

Eine neue Folge von «Riverdale» erscheint in Deutschland wöchentlich bei Netflix, parallel zur US-Ausstrahlung.
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